Forschungsprioritäten und Forschungsthemen im Bereich der kardiovaskulären Pflege: Die schweizerische Agenda für die Pflege

Kardiovaskuläre Erkrankungen sind eine große Herausforderung für das Gesundheitswesen weltweit. Auch in der Schweiz sind diese Erkrankungen Grund Nummer eins für Mortalität und verlorene Lebensjahre. Viele Anstrengungen zur Bekämpfung der Risikofaktoren, zur Verbesserung der Behandlungen in akuten und chronischen Phasen und Rehabilitation von Betroffenen sind von der medizinischen Forschung ausgegangen. Auch pflegewissenschaftliche Forschung hat einen wesentlichen Beitrag geleistet um die Veränderung von Risikoverhalten und die Anpassung an Krankheit und Therapie von Patienten zu verstehen und zu unterstützen. Im Bereich der kardiovaskulären Pflege besteht in den USA eine lange Tradition. Auch in Europa entwickelte sich die kardiovaskuläre Pflegeforschung in der letzten Dekade, an der sich auch zunehmend Pflegeforschende aus der Schweiz beteiligen. Ziel ist es, Grundlagen für evidenzbasierte Pflegeinterventionen zu entwickeln, welche die Gesundheit der Bevölkerung und das Wohlergehen der Menschen mit Herz-Kreislauferkrankungen bei akuten und chronischen Verläufen fördern. Da eine literaturbasierte und expertengestützte Agenda für die Pflegeforschung im deutsch- und französischsprachigen Schweizer Raum fehlte, war es Ziel des Swiss Research Agenda for Nursing (SRAN) Projekts, eine Agenda zur Orientierung der Forschenden, der Geldgeber und der politischen Gremien zu entwickeln. Die vorliegende Arbeit nimmt die sieben Schwerpunkte des SRAN-Projekts auf und setzt sie mit den Schwerpunkten Veränderung von Risikofaktoren, Rehabilitationsprogramme, Selbstpflegeverhalten und Schulung und Beratung in der kardiovaskulären Pflege in Verbindung. Mit der vorliegenden Arbeit wird erstmals eine Schweizerische Agenda für die kardiovaskuläre Pflegeforschung für die Jahre 2007 bis 2017 präsentiert, die als Grundlage zur Entwicklung von Forschungsprogrammen und einzelnen Forschungsprojekten dienen kann.

Cardiovascular diseases are worldwide a major challenge for the health care system and the number one reason for premature mortality and lost life years. Many accomplishments to reduce risk factors and improve treatment in acute and chronic disease and rehabilitation have been initiated by medical research but were also embraced by nursing research, which provided valuable knowledge about supporting risk factor modification and patients’ self-management. Nursing research in the cardiovascular field has a long tradition in the US. In Europe cardiovascular nursing research also developed over the past decade, with increasing participation of Swiss nurse researchers. Efforts in this field of cardiovascular nursing have been made to convey projects in nursing research that help to enhance the health of the population sustainably and improve well-being in patients with acute and chronic courses of cardiovascular disease. Scientific knowledge is pivotal in developing evidence-based nursing interventions. Since both the German and the French speaking part of Switzerland have been lacking a literature-based and expert-supported agenda for nursing research, the aim of the Swiss Research Agenda for Nursing (SRAN) project was to develop an agenda providing researchers, funding agencies, and politics with orientation. This article takes the seven priorities of the SRAN project and links them to the topics of risk factor modification, rehabilitation programs, self-care, and patient education. The article presents the first agenda for cardiovascular nursing for the years 2007 to 2017. The agenda will serve to develop an action plan and to promote nursing research projects in the field of cardiovascular nursing in Switzerland.