Zusammenfassung
Das psychotherapeutische Schrifttum ist heute kaum übersehbar. An und für sich hat diese Unübersehbarkeit keine besondere Bedeutung, denn nicht nur die psychotherapeutische, sondern jede andere fachspezifische Literatur erscheint in ihrem Ganzen als etwas Unermeßliches. Man kann jedoch behaupten, daß das gesamte Gebäude des psychotherapeutischen Schrifttums sich durch ein charakteristisches Merkmal auszeichnet. Dieses Merkmal wird evident, wenn wir die Psychotherapie in toto mit den „verwandten“ Bereichen der Humanwissenschaften vergleichen — mit der Psychiatrie und/oder der Psychologie. Für einen solchen Vergleich wäre es ausreichend, die Inhaltsverzeichnisse der drei genannten Disziplinen komparativ zu untersuchen. Schon diese einfache Prozedur würde es erlauben, eine wichtige Besonderheit der Psychotherapie aufzudecken. Während im psychiatrischen und/oder psychologischen Schrifttum seit mindestens 80–100 Jahren die Frage der Zugehörigkeit zum allgemeinen Netz der Wissenschaften intensiv diskutiert wurde, ist für die Psychotherapieforschung das Problem der Wissenschaftlichkeit erst während der letzten zehn Jahre von besonderem Interesse.
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Literatur
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Filz, A. (1996). Die Stellung der Psychotherapie zwischen Psychiatrie und Psychologie. In: Pritz, A. (eds) Psychotherapie — eine neue Wissenschaft vom Menschen. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-6575-1_10
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