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„Reise durch Deutschland, Ungarn, Holland, Italien, Frankreich, Großbritannien und Irland mit Rücksicht auf medizinische und naturwissenschaftliche Institute, Armenpflege usw.“

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Die Wiener Medizinische Schule im Vormärz
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Zusammenfassung

Die Universität. Die Kliniken derselben sind in dem allgemeinen Krankenhaus, und zwar die eigentlich medizinische Klinik in einem eigenen Gebäude, das außer ihr noch einige Dienstwohnungen, das anatomische Kabinett des Krankenhauses und die Registratur in sich enthält. Bei meinem Aufenthalte in Wien war Herr v. Raimann, der jetzt, wie ich höre, kaiserlicher Leibarzt2) ist, Lehrer der Klinik, und sein Nachfolger soll Dr. Güntner, damals Primararzt des Narrenturms, geworden sein3). Sämtliche klinische Lehrer haben bei der Ankunft der Kranken das Recht, sie für ihre Unterrichtsanstalten in Beschlag zu nehmen, wenn sie dieselben dazu geeignet finden. Der Klinik konnte ich nur einige Male beiwohnen, da sie bei meiner Ankunft in Wien bald geschlossen wurde. Es waren etwa 210 Zuhörer da, und auf diese Weise nicht recht daran zu denken, etwas ordentlich zu sehen und zu hören. Es sind zwei Zimmer zu dieser Klinik bestimmt, die aneinanderstoßen, eins für Männer und ein anderes für Weiber. Die Klinik selbst wird in lateinischer Sprache gehalten und die Krankengeschichten ebenfalls in dieser Sprache abgefaßt.

Berlin 1831–1833

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References

  1. In diesem Werke des später als preußischen Medizinalbearnten hochverdienten Arztes Wilhelm Horn (Sohn des Berliner Professors, Psychiaters Ernst Horn) sind der Darstellung des medizinischen Wien nicht weniger als 165 Seiten eingeräumt, wozu noch Ergänzungen kommen (Band I, Seite 147 bis 311, Band IV, Seite 49 bis 52). Horn verließ in Begleitung seines Jugendfreundes Ad. Friedr. Funk am 7. April 1828 Berlin und kam nach zweimonatlicher Reise über Halle, Leipzig, Dresden, Teplitz, Prag, Karlsbad, Marienbad, Baireuth, Erlangen, Bamberg, Würzburg, München, Salzburg, Gastein, Ischl, Linz in Wien an, wo er vier Monate bis 1. Oktober 1828 verweilte, von allen Seiten „in seinen Plänen und Absichten unterstützt, überall mit Freundlichkeit empfangen“. Wir bescheiden uns im folgenden mit einem, das Wesentlichste enthaltenden Auszug.

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  2. Im Jahre 1829.

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  3. Im Jahre 1830 war durch den Rücktritt Raimanns sowohl das klinische Lehramt wie die Direktion des Allgemeinen Krankenhauses neu zu besetzen. Man entschied sich dafür, diese beiden Ämter nicht in einer Person zu vereinigen. Franz Güntner wurde 1831 Direktor des Krankenhauses, während die Klinik 1830 Franz Xaver von Hildenbrand, dem Sohne Val. v. H., übertragen wurde.

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  4. Vgl. Seite 80.

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  5. Wawruch, der 1819 bis 1842 die innere Klinik für die niedere Kategorie der Wundärzte leitete, besaß reiches medicohistorisches Wissen, 1811 hatte er sich für Geschichte und Literatur der Medizin an der Wiener Universität habilitiert und bald darauf eine historische Untersuchung über das Alter des Petechialtyphus veröffentlicht.

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  6. Wattmann war damals 39 Jahre alt.

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  7. Jean Civiale aus Thiezac (Dep. Cantac), französischer Chirurg, 1792 bis 1867, von italienischer Herkunft, gehörte zu jenen, welche die Lithothrypsie durch Erfindung eines Steinbohrers wesentlich gefördert haben.

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  8. Jos. Friedrich Pieringer (1800 bis 1879), wandte sich 1824 der Augenheilkunde zu, wurde Assistent bei Friedrich Jäger, darauf, 1825, bei Rosas; 1828 erfolgte seine Ernennung zum außerordentlichen Professor der Augenheilkunde an der Medizinisch-chirurgischen Lehranstalt in Graz, wo es seinen Bemühungen gelang, ein Augen-krankershaus zu gründen, aus dem allmählich die Augenabteilung des Allgemeinen Krankenhauses sich entwickelte. P. war bis 1860 als Lehrer und Primararzt tätig. Er verfaßte das klassische Werk „Die Blennorrhöe am Menschenauge“ (Grätz 1844).

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  9. Franz Ritter v. Sidorowicz war 1822 bis 1831 Primargeburtsarzt; er hatte auch bei Boër Assistentendienste (1821 bis 1822) versehen.

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  10. Franz Xaver Bartsch war seit Juli 1828 Assistent an der geburtshilflichen Klinik, vorher Sekundararzt der Abteilung für Syphilis.

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  11. Die Grundsätze Boërs blieben an Kleins Klinik dauernd maßgebend.

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  12. Vgl. Seite 59.

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  13. Direktor der Hof-Naturalienkabinette.

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  14. Jos. Czermak war 1825 bis 1848 Professor der Physiologie.

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  15. Daß die Geschicklichkeit in der Verfertigung von Injektionspräparaten das Mittel war, die Gunst Czermaks zu erwerben, erzählt auch Hyrtl aus seinen Studentenjähren. „Der Professor der Physiologie, Jos. Czermak, bildete damals den Vereinigungspunkt aller strebsamen jungen Leute unserer Schule. An ihn zu gelangen, arbeitete ich Tag und Nacht, um eine Reihe von Gehör-und Injektionspräparaten zusammenzubringen, welche mich bei ihm einführen sollte. Er nahm mich sehr freundlich auf und gestattete mir freien Besuch des anatomischen Museums, welches unter seiner und Mayers Oberaufsicht stand. Dort brachte ich denn auch meine Nachmittage zu, weidete mich an den Anblick der schönen und seltsamen Sachen, die da versammelt waren, insbesondere an den mikroskopischen Injektionen, deren Geheimnis ich in Monros und Lieberkühns Abhandlungen auswitterte, und in welchen ich es selbst in Kürze so weit brachte, daß ich einen ¾ Zoll langen Embryo von Salamandra atra mit prachtvoller, den ganzen Leib des Tieres umhüllender Riemenkrause mit feingezogenen Glasröhrchen injizieren konnte. Dieses geschah auf dem Kuhschneeberg in einer Alpenhütte. Das Kunststück war auch nicht gewöhnlicher Art; es wurde selbst von Retzius, Döllinger und Johannes Müller bewundert. Ich hatte damals auch gefunden, daß bei vielen Nagern, allen einheimischen Fledermäusen, beim Igel, bei der Spitzmaus und dem Maulwurf ein die Maxillaris und Carotis interna vertretendes Gefäß, entweder frei oder in einen knöchernen Kanal eingeschlossen, die Schenkel des Steigbügels passiert. Ich schrieb darüber einen Aufsatz für die medizinischen Jahrbücher und legte ihn Professor Czermak vor. Als mich dieser auf Carlisl e und Otto verwies, welche denselben Gegenstand bereits so erschöpfend behandelt hatten, daß mir nur wenig Eigenes von meiner Arbeit übrig blieb, mußte ich meinem frühreifen schriftstellerischen Beruf entsagen. Dieser Schmerz war bald überwunden. Es folgten andere Funde nach… welche denn zur Folge hatten, daß mich Czermak förmlich zu seinem Famulus bestellte, mir seine reiche Bibliothek zur Verfügung überließ, ein kleines Plösslsches Mikroskop und Cuviers Anatomie zum Namenstage schenkte, und als nach Mayers Tode die Aufsicht über das anatomische Museum ihm allein zufiel, mir den Auftrag erteilte, in demselben etwas Ordnung herzustellen. Mit wahrer Freude übernahm ich diese Arbeit. Sie wurde reich belohnt, indem ich die verborgenen Fächer in den Barth schen Kästen entdeckte und aus demselben Schätze hob, von deren Vorhandensein niemand eine Ahnung hatte. Sie bestanden in einer Menge der seltensten Tiere in Weingeist…, ausgestopften, von den Motten zerfressenen Vogelbälgen und einer großen Menge Knochenkrankheiten in Prachtexemplaren. Alles ohne Nummer oder Bezeichnung. Die Tiere wurden von Professor Czermak als gute Beute in Besitz genommen, die Knochen aber dem Museum einverleibt. Voigteis und Lobsteins Schriften über pathologische Anatomie halfen mir, die Knochen nach ihren Krankheiten zu sortieren. Sie wurden dann auf großen, schwarzen Tafeln zierlich gruppiert, um die freien Räume an den Wänden des Museums damit zu decken und zu schmücken. Dies war meine Arbeit im zweiten Jahre meiner medizinischen Studien. Professor Czermak gab am Samstag eine Stunde über vergleichende Anatomie; das wenige Material, welches er dazu verwenden konnte, zu vermehren, war die Aufgabe, welche ich im dritten Jahre meiner Studien ausführte. Es hatte sich unter den Studenten eine Art anatomischer Brüderschaft gebildet. Jeder wollte den anderen durch schöne Präparate übertreffen, alle zusammen aber hatten wir den gemeinsamen Plan, die Anatomie aller Tierklassen in je eiem Exemplar auszuarbeiten und aufzustellen. Das größte Zimmer des physiologischen Laboratoriums im Erdgeschoß wurde zu einem Kabinett für vergleichende Anatomie hergerichtet und durch, meine und meiner Freunde bereitwillige Arbeit zum Teil gefüllt. Selbst als die klinischen Studien meine Übersiedlung in die Alservorstadt notwendig machten, verlebte ich den Abend in diesem Räume mit anatomischer Arbeit. Ich gelangte zu einer Art von Ruf. Berühmte praktische Ärzte der Stadt nahmen bei mir Privatunterricht in der Anatomie und hatten dessen sehr vonnöten. Selbst aus der vornehmen Welt hatte ich Schüler um mich: die Konsule der Vereinigten Staaten, der Hansastädte, Graf Stadion, Fürst Maurocordato, Fürst Felix Schwarzenberg.“

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  16. Joh. Nep. Isfordink war seit 1822 oberster Feldarzt und Direktor der reorganisierten Josefsakademie, vorher fungierte er an der Anstalt als Professor der allgemeinen Pathologie und Therapie.

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  17. Vgl. Seite 79.

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  18. Vgl. Seite 77.

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  19. Horn berichtet im folgenden über interessante Fälle aus der Klinik und von Operationen, die der Meister „mit einer Sicherheit und einer Grazie ausführte, die Bewunderung verdient“.

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  20. Der Nachfolger Schmitts, Klemens Schwarzer (1785 bis 1844), wurde 1827 Professor am Josephinum, zugleich Feldstabsarzt und Beisitzer der permanenten Feldsanitätskommission; vorher war er Lehrer der Geburtshilfe am Lyzeum zu Olmütz. Sein „Handbuch der Geburtshilfe“ (Wien 1838) beweist, daß er mit den Fortschritten seiner Zeit vertraut war, ohne aber selbst Neues leisten zu können.

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  21. Gemeint ist der nachmals auch als Historiker der Medizin hochverdiente, auf verschiedenen Gebieten unermüdliche Burkard Eble, welcher viele Jahre als Prosektor und Bibliothekar am Jo-sephinum tätig war.

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  22. Ferd. Jos. Zimmermann war 1806 bis 1840 Professor am Josephinum; er veröffentlichte Grundzüge der Phytologie.

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  23. Jos. Scherer war 1806 bis 1823 Professor der Anatomie, 1823 bis 1832 Professor der Physiologie.

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  24. Anton Römer, Schüler Ilgs in Prag und Jos. Scherers, wurde 1823 Professor der Anatomie, sein Lehrbuch der Anatomie war von geringem Wert.

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  25. Kaspar Fischer, gewesener Assistent des Joh. Andr. Scherer, wurde 1823 Professor am Josephinum.

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  26. Vgl. Anmerkung 20. Staatsarzneikunde trug 1826 bis 1848 der hier nicht erwähnte Peter Wagner vor.

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  27. Bis 1822 war Isfordink Vertreter der allgemeinen Pathologie, Therapie und Pharmakologie; eine Neubesetzung der Lehrkanzel erfolgte erst 1827 mit Stanislaus Töltenyi.

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  28. Die Verwaltung des Krankenhauses unter Raimann war eine vorzügliche, wobei ihm seit 1821 A. Belletzkyals Vizedirektor zur Seite stand. Dieser übernahm einen Teil der Direktionsgeschäfte, aber in voller Verantwortlichkeit gegenüber seinem Vorgesetzten. Unter anderem wurde die Temperatur der Krankenzimmer nach dem Thermometer geregelt, mit einem Kostenaufwand ein neues Bad erbaut, die Regelung der Vermögensverhältnisse der drei vereinigten Anstalten (eigentliches Krankenhaus, Gebärinstitut, Irrenabteilung) und ihrer Lokalitäten vorgenommen, die Besoldung der Primarärzte und Primarchirurgen erhöht und der Überfüllung des Krankenhauses durch provisorische Maßnahmen entgegengewirkt. Damals hatte die Anstalt folgenden Belegraum. Erste medizinische Abteilung: 102 Männer-, 115 Weiberbetten; Zweite medizinische Abteilung: 150Männerbetten, 46 Weiberbetten; Dritte medizinische Abteilung: 78 Männerbetten, 126 Weiberbetten, dazugehörig die sogenannte Ausschlagabteilung mit 92 Männer-und 44 Weiberbetten, außerdem ein Zimmer mit 20 Betten für Patienten, die des Irrsinns verdächtig waren; Vierte medizinische Abteilung: 68 Männerbetten, 95 Weiberbetten, dazugehörig die Abteilung für Syphilis mit 82 Männer-und 83 Weiberbetten, außerdem zwei Zimmer mit je 9 Betten zur Aufnahme von Pockenkranken; Erste chirurgische Abteilung: 87 Männerbetten, 46 Weiberbetten; Zweite chirurgische Abteilung: 80 Männerbetten, 60 Weiberbetten; Medizinische Klinik für die Studierenden der Medizin und höheren Chirurgie: 12 Männerbetten, 12 Weiberbetten; Medizinische Klinik für die niederen Wundärzte: 6 Männerbetten, 6 Weiberbetten; Chirurgische Klinik: 9 Männerbetten, 10 Weiberbetten; Augenklinik: 8 Männerbetten, 8 Weiberbetten. Zwei Zimmer mit 34 Geisteskranken unter Leitung des Primararztes der Irren abteilung, ein Zimmer mit 18 Betten für Schwangere. Die Gebäranstalt bot einen Belegraum für 178 Weiber. Um dem Mehrbedürfnis von mehreren hundert Betten zu genügen, wurden die Patienten mit chronischen Leiden in das Versorgungshaus am Alser-bach und ein Teil der Schwangeren in das Findelhaus überführt, die ruhigen und unheilbaren Irren in den Versorgungshäusern zu Mauerbach und Ybbs a. d. D. untergebracht. Dem Erfordernis nach Erweiterung namentlich des Gebärinstitutes Rechnung tragend, forderte die Regierung 1826 zu passenden Vorschlägen auf. Das Ergebnis der langwierigen Verhandlungen war der Beschluß eines Neubaues, der, 1832 begonnen, 1834 vollendet wurde, aus sechs Flügeln bestand und den achten und neunten Hof umschloß; von den hinzugekommenen 500 Betten sollten 400 für das Krankenhaus, 100 für die Entbindungsanstalt zur Verfügung stehen.

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  29. J. Chr. Schiffner wurde 1815 Primararzt und Vorstand der Irrenabteilung, versah diese Stelle durch mehrere Jahre, übernahm aber auch andere Krankenabteilungen.

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  30. Horn berichtet im Folgenden in eingehender Weise über die Krankheitsauffassung und Behandlungsweise Schiffners, manchmal illustriert durch einzelne Fälle.

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  31. Schiffner hatte 1813 um die Erlaubnis angesucht, in Wien eine Privatirrenanstalt errichten zu dürfen; sein Gesuch wurde aber abgewiesen, weil man ihm nicht die nötigen Erfahrungen zutraute, gleichwohl erhielt er 1815 die Leitung der Irrenabteilung im Allgemeinen Krankenhause.

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  32. Raimann hatte den Antrag gestellt, eine neue Irrenanstalt in Wien zu bauen, aber dieser Vorschlag wurde erst viel später unter wesentlich anderen Verhältnissen ausgeführt.

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  33. Franz Güntner, der seit seiner Promotion als Sekundararzt, beziehungsweise als Assistent an der medizinischen Klinik tätig gewesen war, wurde 1827 Primararzt.

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  34. Das Folgende sind Bemerkungen über verschiedene Formen von Psychosen, Ätiologie, Symptomatologie, Therapie derselben, im Anschluß an einzelne Fälle.

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  35. Johann Gassner war seit 1816 Primarchirurg; im Jahre 1831 wurde er ebenso wie Sidorowicz von der Cholera dahingerafft. Gassner hatte über Lithotripsie geschrieben.

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  36. Johann Seibert wurde in demselben Jahre wie Gassner Primarchirurg.

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  37. Andreas Belletzky wurde 1811 Primararzt und starb 1830; nach seinem Tode besetzte man die Stelle eines Vizedirektors des Allgemeinen Krankenhauses einstweilen nicht mehr.

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  38. Hier folgt eine Beschreibung der pathologisch-anatomischen Sammlung. Bezüglich der Weingeistpräparate sagt H., „daß sie durch des Professors Biermeyer Liebe zum Branntwein wohl etwas gelitten haben“.

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  39. Vgl. Seite 80.

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  40. Isfordink, Edl. v. Kostnitz war 1814 bis 1822 Professor der allgemeinen Pathologie und Heilmittellehre am Josephinum, nachher Direktor der Anstalt.

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  41. Josef Edl. v. Sax, einer der verdientesten Militärärzte Altösterreichs, der 17 Feldzüge mitgemacht, 1813 das gesamte Sanitätswesen der Armee geleitet hatte, wurde 1825 dirigierender Stabsarzt für Ober-und Niederösterreich, als solcher war er bis 1835 tätig.

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  42. Das Verbot wurde 1819 erlassen und galt bis 1832.

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  43. Matthias Marenzeller, Militärarzt, ein Apostel Hahnemanns, mit dem er in Leipzig zusammenkam und lebhaften brieflichen Verkehr unterhielt, betrieb zuerst in Prag eine ausgedehnte homöopathische Propaganda, und Praxis und setzte trotz starker Gegenbewegungen es durch, daß Kaiser Franz mittels Handbilletts eine Prüfung des Verfahrens anordnete, welche am 2. April 1828 im Josephinum zu beginnen hatte. M. begab sich zu diesem Zwecke nach Wien und fand so reichen Zuspruch seitens des Publikums, daß er sich in der Kaiserstadt niederzulassen entschloß und nach seiner Dienstenthebung eine ausgedehnte homöopathische Praxis erwarb. Er hatte hohe Gönner, nahm wiederholt Audienz bei Kaiser Franz und wurde Leibarzt bei Erzherzog Johann. Nachdem er trotz langwieriger und heftiger Konflikte mit der medizinischen Fakultät und den Behörden die Aufhebung des Verbots der Homöopathie durchgesetzt hatte, gelang es ihm, 1840 die Erlaubnis zur Begründung eines Vereins homöopathischer Ärzte und die Genehmigung des Selbstdispensie — rens homöopathischer Arzneien zu erwirken. Er starb im 89. Lebensjahrc. Schönholz erzählt in seinen „Traditionen“ (II, 273), daß Stifft — sonst im starrsinnigen Kampfe mit Neuerungen, wobei ihm „novas res moliri“ und das „Verbrechen der Empörung“ gleichbedeutend schien — dem Doktor Marenzeller eine „homöopathische Klinik“ nachgegeben hatte; diese mußte aber eingestellt werden, als die orthodoxe Partei „Experimente mit dem menschlichen Leibe anzustellen“ als gottlos denunzierte.

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  44. Horn beschreibt noch das Invalidenhaus, das Spital der Elisabethinerinnen, wobei er des Grafen Harr ach rühmend gedenkt und dessen kleines anatomisches Museum erwähnt, das Spital der Barmherzigen Brüder und das zugehörige Rekonvaleszentenhaus, das Judenspital in der Rossau (Dr. Wert heim), das Versorgungshaus auf der Währingerstraße, das Versorgungshaus am Alserbach, das Armenpfründnerhaus in der Leopoldstadt, das Bürgerspital zu St. Marx, das Waisenhaus, die Privatirrenanstalt des Dr. Görgen, das Blindeninstitut (Direktor Klein), das niederösterreichische Provinzial-Strafhaus, die Tierarzneischule. Er bespricht ferner adeanstalten, die neue Trinkwasseranstalt. Zum Schluß schildert er eine Sammlung von Gehörpräparaten des praktischen Arztes Dr. Pohl, das Naturhistorische Museum, den botanischen Garten, die Menagerie in Schönbrunn, den kaiserlichen botanischen Privatgarten.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Horns, W. (1921). „Reise durch Deutschland, Ungarn, Holland, Italien, Frankreich, Großbritannien und Irland mit Rücksicht auf medizinische und naturwissenschaftliche Institute, Armenpflege usw.“. In: Die Wiener Medizinische Schule im Vormärz. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5705-3_7

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