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Zusammenfassung

Worte der Pietät, Worte der Wahrheit, Worte des Dankes. Ich habe mir auch ähnliche Notizen über Boër in den Jahren 1798 und 1799 gemacht; ich habe Boërs Klinik und Vorlesungen ein ganzes Jahr besucht und war täglich mit ihm… Boër war im Jahre 1799 und 1800 noch ein starker, großer, schöner Mann; seine äußere Erscheinung war in seinen Mannesjahren sehr empfehlend; sein Auge lebendig, scharf und geistreich, sein Lächeln sehr anmutsvoll; er besaß sehr vielen Witz, eine genaue Kenntnis und richtige Beurteilung seiner Zeit in politischer wie in wissenschaftlicher Beziehung. Seinen witzigen Äußerungen untermischte er allerdings manchmal Sarkasmen, allein sie betrafen immer nur allgemeine und keine individuellen Verhältnisse; er war für niemanden verletzend; allerdings beurteilte er manche seiner Zeitgenossen unter den Schriftstellern über Geburtshilfe mit Schärfe, selten mit Ironie und niemals in der Klinik, niemals in den Vorlesungen. Er war dazu freilich durch eine unfreundliche und öfters boshafte Beurteilung seiner Leistungen angetrieben. Boer war nicht stolz, sondern immer freundlich, namentlich mit seinen Zuhörern; er suchte den Umgang mit den höheren Ständen nicht, hatte die reinsten Sitten, auch keine Leidenschaft, lebte sehr einfach, war stets in beschränkten Vermögensverhältnissen, hatte eine vortreffliche Gattin aus einer braven und verdienten Schauspielerfamilie2), die seine sittliche Bildung ganz zu würdigen und ihn auch demgemäß zu behandeln wußte; er konnte auch im höheren Alter den Verlust eines einzigen Kindes nicht verschmerzen; er war sehr gesund, liebte die Bewegung im Freien, daher die Jagd, versäumte aber nie deshalb die Vorlesungen, man vermißte ihn ebensowenig je in der Klinik.

1) Neue Zeitschrift für Geburtskunde, Bd. XII, Berlin 1842. Joseph d’Outrepont, seit 1804 Professor der Geburtshilfe in Salzburg, seit 1816 Nachfolger E. v. Siebolds in Würzburg, weilte 1798 und 1799 in Wien. Sein Verhältnis zu Boër war ein besonders inniges und dauerndes. Für das pietätvolle Empfinden des treuen Jüngers war die Darstellung, welche Osiander von Boërs Persönlichkeit und Wirken gegeben hatte, in mehrfacher Hinsicht anstößig. Er veröffentlichte daher zur Rehabilitation des unvergeßlichen Meisters nachfolgende Schilderung auf Grund von Notizen, die er den Angaben des Göttinger Professors entgegenstellt. Bei der kritischen Beurteilung darf freilich nicht ganz aus den Augen gelassen werden, daß d’Outrepont von edelster Begeisterung für seinen Lehrer erfüllt war und die Persönlichkeit Boërs in den besten Mannesjähren vor sich hatte; daraus erklärt sich, daß ihm manche Schattenseite entging, die dem mit ungünstigen Vorurteilen an seine Aufgabe herantretenden Osiander auffiel und der besonderen Hervorhebung wert schien.

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  1. Neue Zeitschrift für Geburtskunde, Bd. XII, Berlin 1842. Joseph d’Outrepont, seit 1804 Professor der Geburtshilfe in Salzburg, seit 1816 Nachfolger E. v. Siebolds in Würzburg, weilte 1798 und 1799 in Wien. Sein Verhältnis zu Boër war ein besonders inniges und dauerndes. Für das pietätvolle Empfinden des treuen Jüngers war die Darstellung, welche Osiander von Boërs Persönlichkeit und Wirken gegeben hatte, in mehrfacher Hinsicht anstößig. Er veröffentlichte daher zur Rehabilitation des unvergeßlichen Meisters nachfolgende Schilderung auf Grund von Notizen, die er den Angaben des Göttinger Professors entgegenstellt. Bei der kritischen Beurteilung darf freilich nicht ganz aus den Augen gelassen werden, daß d’Outrepont von edelster Begeisterung für seinen Lehrer erfüllt war und die Persönlichkeit Boërs in den besten Mannesjähren vor sich hatte; daraus erklärt sich, daß ihm manche Schattenseite entging, die dem mit ungünstigen Vorurteilen an seine Aufgabe herantretenden Osiander auffiel und der besonderen Hervorhebung wert schien.

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  2. Boërs Gattin war die Tochter des Hofschauspielers Carl Jacquet.

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  3. Boër hatte als außerordentlicher Professor 600 fl. Gehalt, als er 1808 ordentlicher Professor wurde, bekam er 1000 fl., blieb aber, da Steidele auch dann allein als Prüfer fungierte, von allen Emolumenten ausgeschlossen. 1816 suchte er um Gehaltserhöhung an. Im darauffolgenden Jahre, als er neben der bisherigen auch die Lehrkanzel der theoretischen Geburtshilfe übernahm, wurde ihm ein Gehalt von 2000 fl. zugebilligt. Sein Einkommen zwang ihn zur größten Sparsamkeit.

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  4. Hussian (h.c.) erzählt über das traurige Ereignis, welches für Boërs ganzes Leben verhängnisvoll werden sollte, nach dessen eigener Mitteilung folgendes: Die Erzherzogin Elisabeth, erste Gemahlin weiland Sr. Majestät Kaiser Franz I., damals noch Erzherzogs, fühlte sich schwanger, und Boër erhielt nach dem eigenen Wunsche Josephs den ehrenvollen Auftrag, selbe zu entbinden… Als Boër im Jahre 1789 die Erzherzogin zum erstenmal ärztlich besuchte, war diese bereits über die ganze untere Körperhälfte ödematös angeschwollen, fiebernd, die Respiration kurz und beschwerlich; aus der Vagina sonderte sich eine gelbliche, zeitweise etwas übelriechende schleimige Flüssigkeit ab, die auch korrodierte und brennenden Schmerz verursachte. Übrigens war der Unterleib unverhältnismäßig groß, die Bewegung des Kindes äußerst schmerzhaft, so zwar, daß sie zuweilen Ohnmächten veranlaßte; die Absonderung des Harns und Stuhles äußerst sparsam. Unter der vergeblichen Anwendung verschiedener Mittel rückte die Zeit der Entbindung heran. Am 16. Februar 1790 fühlten Ihre kaiserliche Hoheit die ersten Wehen, die aber nur in Zwischenräumen von 2 bis 3 Stunden wiederkehrten, dessenungeachtet aber bei noch gänzlich unvorbereitetem Muttermunde schon nachmittags 2 Uhr den Abgang des Fruchtwassers herbeiführten. Von dieser Zeit nahmen die Wehen zu, daß am Morgen des 17. der Muttermund beinahe erweitert war, und der Kopf des Kindes in der normalsten Hinterhauptslage sich präsentierte. Da sich, die etwas beschwerte Respiration abgerechnet, durchaus keine Indikation zu irgendeiner Kunsthilfe vorfand und die Atmungsbeschwerden nicht bedeutender als seit mehreren Monaten während der Schwangerschaft waren, so überließ Boër auch den weiteren Fortgang des Geburtsgeschäftes der Wirksamkeit der Natur, und die immer schwachen und kurzen Wehen brachten bis zum Abende den Kopf in den untern Abschnitt der Beckenhöhe. Allein, nun wurden die Kontraktionen seltener und schwächer, zu ihrer Verstärkung gereichte Mittel, worunter vorzüglich das Laud. liq. Sydenh., blieben erfolglos, und Ohnmächten traten ein. Diese Verhältnisse bestimmten Boër, im Einverständnisse und in Gegenwart des zur Konsultation beigezogenen Lebmacher, um 11 Uhr die Entbindung mit der Zange zu vollenden. Die Entwicklung des lebensfrischen Mädchens war das Werk weniger Minuten; ebenso mußte Boër, da unmittelbar danach die Kontraktilität der Gebärmutter sehr geschwächt und ziemlich viel Blut im Abflüsse war, die Plazenta künstlich zutage schaffen. Boër versicherte mich mehrmalen, nicht die mindeste Lösung derselben von ihrer Verbindung mit der Gebärmutter nötig gehabt, sondern selbe vollkommen getrennt, mit einem Rande schon ziemlich tief in der Vagina angetroffen zu haben. Auch hörten die Ohnmächten und jeder weitere Blutabfluß allsogleich nach ihrer Entfernung vollkommen auf; der Uterus kontrahierte sich, zwar etwas langsamer als gewöhnlich, doch durchaus fest, und Ihre kaiserliche Hoheit erholten sich von dem Blutverluste und den überstandenen Schmerzen bald dermaßen, daß eine Wiederkehr der Blutung nicht im geringsten zu besorgen war. Boër gab daher dem Wunsche der Erzherogin nach, erlaubte ihr zu schlafen, und begab sich auf ihren ausdrücklichen Befehl in die obere Etage auf sein Zimmer. Allein, wie groß war sein Schreck, als man ihn nach ungefähr einer Stunde plötzlich rief und er die Erzherzogin in den furchtbarsten Konvulsionen mit dem Tode ringend antraf. Die erste Vermutung fiel auf eine innere Blutergießung, bestätigte sich aber nicht. Der Uterus war vollkommen kontrahiert, wie Boër ihn verlassen hatte, aber dessenungeachtet blieben alle angewandten Mittel fruchtlos. In weniger als drei Viertelstunden war die Erzherzogin eine Leiche. Die auf des Kaisers Befehl in Gegenwart Störcks, Quarins, Brambillas, Lebmachers und Steideles vorgenommene Sektion ergab in bezug auf den Uterus fast an der ganzen inneren Fläche, besonders aber der oberen linken Gegend, wo die Plazenta adhärierte, vollkommene Putreszenz der Substanz. „Diese organische Auflösung erklärte nun den anwesenden, Boër wahrlich nicht zu entschuldigen bemühten Kollegen, den ganzen schleppenden Gang der Gebärung sowie den schnellen Tod der Erzherzogin hinlänglich und setzte Boërs Unschuld außer allen Zweifel.“ Als der Kaiser das Ergebnis des Leichenbefundes vernommen hatte, ließ er ihn kommen und sagte: „Boër, ich bedaure Sie wegen des Unglücks, das uns beiden widerfuhr; ich werde es nicht lange mehr tragen, ein desto größeres Unglück ist aber dieser Schlag für Sie, für Ihre ganze Lebenszeit, denn ich kenne mein Publikum. Ich wünschte, Ihnen dieses Geschäft nicht aufgetragen zu haben, und kann für Sie nichts anderes tun, als Ihnen Ihren bisherigen Gehalt samt den Nebenbezügen zur lebenslänglichen Pension belassen, denn man wird Sie vom Hofe entfernen, sobald ich die Augen geschlossen habe.“ Diese edlen Worte sprach Kaiser Josef zwei Tage vor seinem Tode. — Boër nützte die erhaltene Rechtfertigung nichts. In der ganzen Stadt, bei Hohen und Niederen, galt seine Nachlässigkeit, Unkenntnis als Ursache des Todes der Erzherzogin, in allen Zirkeln, in allen Wein-und Kaffeeschenken sprach man von Boër als dem Mörder der Erzherzogin; überall war er der Gegenstand der gemeinsten Schmähungen, ja, die Niederträchtigkeit ging so weit, ihn sogar eines politischen Nebenzweckes verdächtig zu machen. In der Zeitschrift „Neues deutsches Museum“ (1790, 4. St.) Wurde der unglückliche Fall auf „vielfache Vernachlässigung“ zurückgeführt und von Boër gesagt, daß er ein junger, gereister und gewiß auch „geschickter Mann“ sei, der aber noch außer dem Spital wenig Erfahrung gehabt hätte. „Das Kind“, so erzählt der Bericht, „war schon acht Stunden eingetreten, als Störek und Lebmacher gerufen wurden; letzterer befahl sogleich, das Kind zu nehmen; es geschah mit der Zange. Um 9 Uhr entfernten sich bereits alle die Herren von der Fakultät; nur der erste Accoucheur blieb am Hofe. Doch das Zimmer, das man ihm zum Schlafen anwies, blieb durch ein Ungefähr den Wärterinnen der Erzherzogin unbekannt, so daß, als man nachher seiner bedurfte, niemand ihn aufzufinden wußte. Die Nacht hindurch hatte die Erzherzogin zwei Fräulein zu Wächterinnen, die beide auf nichts weniger als auf ihren 7ustand sich verstanden. Die eine schlief, die andere hielt aus Unerfahrenheit die immer zunehmende Schwäche ihrer Gebieterin für einen natürlichen Schlaf, wischte ihr sehr gutmütig und treulich den Schweiß ab, dachte aber nicht an das entsetzlich viele Blut, das die Prinzessin im bewußtlosen Schlafe verlor. Dieser Verlust verursachte ihr gegen 4 Uhr des Morgens Konvulsionen, an welchen sie ungefähr zwei Stunden darauf starb.“ In einem „Berichte aus Hofkreisen“ (aus dem k. u. k. Haus-, Hofund Staatsarchiv in Wien; von J. Fischer in seiner Geschichte der Geburtshilfe in Wien, 1909 Leipzig und Wien, Seite 469 und 470 veröffentlicht) wird ebenfalls der Tod auf Unerfahrenheit und Verschulden zurückgeführt, es heißt dort am Schlüsse: „le malheur est que S. M. s’est enteté a lui donner un accoucheur de 24 ans reccomandé par Meyer son valet de Chambre, qui n’a encore accouché personne et pour lequel. Elle avoit la plus grande répugnance.“ Gehässige Angriffe gegen Böer richteten der pseudonyme Verfasser des Pamphletes: „Das Präsidium des Freiherrn van Swieten und Anton v. Störck (Halle und Frankfurt 1792), Simplicius Schwab, welcher Boër als Protektionskind des kaiserlichen Kammerdieners Mayr hinstellt und von ihm sagt, daß er, um sich in seiner Stellung durch den Einfluß Störcks zu erhalten, die ganze Schuld auf sich genommen habe, Colland (in Starks Archiv 1792, Bd. IV, St. 3, Seite 622), der den Vorwurf erhebt, Boër habe seinen Grundsätzen gemäß die Nachgeburt nicht gelöst und „selbe mit der Toten begraben lassen“ und andere.

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  5. Wilhelm Josef Schmitt (1798bis 1826),Professor der Geburtshilfe am Josephinum, hatte nach eigener Angabe (Med. Jahrb. d. k. k. öst. Staates, 1824, Neue Folge, Band II, Seite 471) durch zwei Jahre täglich das Gebärhaus besucht.

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  6. Joh. Georg Röderer (1726 bis 1763) aus Straßburg war der erste Vertreter der Geburtshilfe an der Göttinger Universität.

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  7. Von deutschen Geburtshelfern, die bei Boër praktiziert hatten, wären noch zum Beispiel Primas, Nevermann zu nennen, von italienischen namentlich Paullo Assalini (Mailand).

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  8. Der berühmte Okulist Joh. Ad. Schmidt, seit 1796 Professor der allgemeinen Pathologie und Therapie am Josephinum, berühmter Augenarzt, ein Mann von reichster Bildung.

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  9. Die nachfolgenden Ausführungen sind von ganz besonderem Interesse! Sie klären uns über die ganze Denkweise Boërs auf, der weit davon entfernt war, im Spezialistentum aufzugehen, und sowohl als Geschichtsphilosoph wie als erkenntniskritischer Beurteiler der medizinischen Entwicklung hoch erhaben über den meisten seiner ärztlichen Zeitgenossen dastand.

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  10. Joh. Christian Reil (1759 bis 1813), Professor in Halle, seit 1810 in Berlin, verfolgte als Hauptziel die physiologische Begründung der Heilkunde. Vgl. meine Monographie „Joh. Christian Reil“ (Stuttgart 1913).

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  11. Aug. Gottl. Richter (1742 bis 1812), Professorin Göttingen, einer der ersten Vertreter wissenschaftlicher Chirurgie in Deutschland.

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  12. Christ. Wilh. Hufeland (1762 bis 1836), zuerst Arzt in Weimar, dann Professor in Jena, seit 1810 Professor in Berlin, Hauptvertreter des medizinischen Eklektizismus.

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  13. Bezüglich Frank vgl. Seite 16. Bezüglich Joh. Adam Schmidt vgl. Seite 28. Josef Beer, Professor der Augenheilkunde (1812bis 1821) in Wien, Georg Prochaska, seit 1791 Professor der höheren Anatomie und Physiologie in Wien, nebstbei auch ein glänzender Okulist.

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  14. Während Beer die rein lokalpathologische Richtung verfolgte, suchte Schmidt den Zusammenhang der Augenaffektionen mit dem Gesamtorganismus zu erforschen, er betrachtete die Augenkrankheiten geradezu als „Miniaturspiegel der Körperkrankheiten“. Boër stellt Rusts Bestrebungen dazu in Analogie, insoferne dieser in der Ätiologie der Geschwüre dem konstitutionellen Moment eine wichtige Rolle zuteilte. Joh. Nep. Rust wurde 1810 wegen seiner operativen Erfolge Primarchirurg im Allgemeinen Krankenhause, sein Werk „Helkologie oder die Lehre von den Geschwüren“ erschien 1811.

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  15. Jos. Frank, Sohn Joh. Peter Franks, war (1796 bis 1804) Primararzt im Allgemeinen Krankenhause.

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  16. Was Boër vorausgesehen und angekündigt hat, verwirklichte später Skoda.

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  17. Friedr. Benjamin Osiander förderte besonders den operativen Teil der Geburtshilfe.

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  18. Joh. Christ. Stark gründete in Jena 1781 eine öffentliche Entbindungsanstalt und ein Archiv für Geburtshilfe.

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  19. Philipp Friedr. Theod. Meckel (1756 bis 1803), Professor der Anatomie und Chirurgie in Halle, auch sein Sohn Joh. Friedr. M. (1781 bis 1833), nahm diese Stelle ein.

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  20. Vgl. Seite 11, Anmerkung 14.

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  21. Boërs Schriften sind von dauerndem Wert, seine Grundlehren werden, wie er es selbst ausgesprochen hat, für ewig bestehen, „weil sie während einer ganzen Menschen generation und darüber hinaus nicht aus Sagen und Schriften, sondern sämtlich aus ungezählten Ereignissen, unmittelbar von den Urgesetzen der gebärenden Natur, ohne Vorgang und Nachahmung, mit Umsicht entnommen, jahrelang ängstlich geprüft und mit Weile niedergeschrieben wurden“.

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  22. Boër war ein Mann von gründlichster humanistischer Bildung, die er dem Unterrichte der Würzburger Jesuiten und später fortgeführten eigenen Studien verdankte. In Jünglingsjähren hatte er, um sich sein Brot zu verdienen, Druckkorrekturen für die Trattnersche Offizin besorgt, darunter auch die des „Thesaurus linguarum latinae ac germanicae scholastico-litterarius“ (Viennae 1777); letzterer Arbeit verdankte er insbesondere seine klassische Latinität. — In dieser Epoche verfaßte er auch literarische Arbeiten, so zum Beispiel ein Theaterstück, unter dem Titel: „Die Post, oder die Frau als Kurier“, den dramatischen„Anticriticus“. Über seine Vorliebe fürs Theater vgl. Seite 3. Anmerkung 5.

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  23. 1793 hatte eine unvorsichtige Äußerung in der Öffentlichkeit Boër in den Verdacht des Jakobinismus gebracht und seine Verhaftung bewirkt. Nach einigen Tagen wurde er freigelassen und die Untersuchung ergab seine völlige Unschuld.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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v. d’Outreponts, J. (1921). „Erinnerungen aus den Studienzeiten“. In: Die Wiener Medizinische Schule im Vormärz. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5705-3_2

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