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Schrift: „Merkwürdiges Fortschreiten der Heilwissenschaft zum Gedeihen der leidenden Menschheit usw.“

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Die Wiener Medizinische Schule im Vormärz

Zusammenfassung

Neugeborene Kinder wurden nach herkömmlichem Gebrauch gleich nach ihrer Geburt grausam mißhandelt, mit Leinenzeug fest eingewickelt, die Arme mit Windeln umschlungen am Leibe fest angelegt, so daß sie sich nicht bewegen konnten. Dieses Verfahren hat viele Übel herbeigeführt… Ein noch anderer Übelstand waren selbst in höheren Ständen die gebräuchlichen Wiegen, in denen die Kinder nicht selten gewaltsam geschüttelt wurden… Nebstbei herrschte noch eine andere üble Gewohnheit, oft nebst der Muttermilch die schwachen Verdauungskräfte mit Milchbrei zu überladen, wodurch Erbrechen, Durchfälle entstanden. Außerdem setzte man auch großes Vertrauen auf wiederholte Abführungsmittel, wozu die Wehmütter sehr bereitwillig waren, da und dort, wo die Kinder unruhig und schlaflos waren, wurden Opiatmittel gegeben. Dieses hier beschriebene Bild und noch andere schädliche Einflüsse, mit wenigen Ausnahmen, war zu sehen und zu beobachten.

Wien 1845.

1) Ant. Edl. v. Fröhlichsthai war Hofarzt und übte seine Tätigkeit unter fünf Monarchen (Maria Theresia, Joseph II., Leopold II., Franz und Ferdinand) aus. Als emeritierter Dekan, als Senior der medizinischen Fakultät war es ihm gegönnt, auf das stufenweise Fortschreiten der ärztlichen Bemühungen zurückzublicken, wie es in dieser Schrift geschieht. Ihrem Hauptinhalt nach ist sie eine Tendenzschrift für das Wasserheilverfahren, welches F. in Wien in ganz besonderer Weise gefördert hat. Einleitend bespricht er die Fortschritte der Volksgesundung seit seiner Promotion (1783) und führte diese auf die verbesserte private und öffentliche Hygiene, Gründung des Allgemeinen Krankenhauses (statt der früher unzureichenden kleineren Spitäler), auf die Abkehr der Forschung von der Spekulation, auf die Entwicklung der Chirurgie und der Spezialzweige (namentlich Augenheilkunde) zurück.

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  1. Ant. Edl. v. Fröhlichsthai war Hofarzt und übte seine Tätigkeit unter fünf Monarchen (Maria Theresia, Joseph II., Leopold II., Franz und Ferdinand) aus. Als emeritierter Dekan, als Senior der medizinischen Fakultät war es ihm gegönnt, auf das stufenweise Fortschreiten der ärztlichen Bemühungen zurückzublicken, wie es in dieser Schrift geschieht. Ihrem Hauptinhalt nach ist sie eine Tendenzschrift für das Wasserheilverfahren, welches F. in Wien in ganz besonderer Weise gefördert hat. Einleitend bespricht er die Fortschritte der Volksgesundung seit seiner Promotion (1783) und führte diese auf die verbesserte private und öffentliche Hygiene, Gründung des Allgemeinen Krankenhauses (statt der früher unzureichenden kleineren Spitäler), auf die Abkehr der Forschung von der Spekulation, auf die Entwicklung der Chirurgie und der Spezial-zweige (namentlich Augenheilkunde) zurück.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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© 1921 Rikola Verlag A.-G., Wien

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v. Fröhlichsthals, A.E. (1921). Schrift: „Merkwürdiges Fortschreiten der Heilwissenschaft zum Gedeihen der leidenden Menschheit usw.“. In: Die Wiener Medizinische Schule im Vormärz. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-5705-3_13

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