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Zusammenfassung

Das Selbst lässt sich definieren als das Gesamt jener Merkmale einer Person, die für deren Art des Erlebens und Erfahrens, des Erkennens und Handelns sowie des Verhaltens von grundlegender Bedeutung sind. Das Selbst lässt sich dabei in verschiedene Bereiche differenzieren, so kann zum Beispiel zwischen dem körperlichen, dem kognitiven, dem emotionalen, dem motivationalen, dem sozialen Selbst differenziert werden. Das Selbst ist zudem durch Werte, Normen, Überzeugungen, Ziele, Themen und Motive bestimmt, die die Erlebnisse, Erfahrungen, Erkenntnisse, Handlungen und Verhaltensweisen beeinflussen und dabei ein höheres Maß an Stabilität zeigen. Das Selbst ist dem Menschen in seinem täglichen Handeln nicht immer in ganzem Umfang bewusst, vielmehr ist ein Prozess der Selbstreflexion notwendig, um das Selbst in seiner Ganzheit und Vielfältigkeit wirklich zu erkennen – aus diesem Grunde wird hier zu Recht von Selbsterkenntnis gesprochen. Das Selbst ist, wie der Begriff der Selbstreflexion oder Selbsterkenntnis vielleicht nahelegen könnte, nicht allein, auch nicht primär kognitiv determiniert.

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Notes

  1. 1.

    William James differenziert bereits 1890 zwischen „material“, „social“ und „spiritual self“ sowie zwischen „self as known“ und „self as knower“, George Herbert Mead unterscheidet 1934 in seinem Hauptwerk „Mind, Self and Society“ zwischen einem erkennenden „I“ und einem jeweils erkannten „Me“; Charles Horton Cooley prägte 1902 den Begriff des „looking-glass self“, der ebenso wie jener des „situational self“ (McCall & Simmons, 1978) oder die Theorie der sozialen Identität (Tajfel, 1981) die hervorgehobene Bedeutung sozialer Situationen für die Aktualisierung unterschiedlicher Bereiche des Selbst betont.

  2. 2.

    Deutlich wird dies auch am Beispiel so genannter possible selves, die nach Hazel Markus als kognitive Komponenten von Hoffnungen, Ängsten, Zielen und Bedrohungen anzusehen bzw. als motivationaler, evaluativer und interpretativer Kontext gegenwärtiger Sichtweisen des Selbst zu berücksichtigen sind (Markus & Nurius, 1986).

  3. 3.

    Übersetzung durch den Verfasser: Niemand ist eine Insel, in sich selbst vollständig; jeder Mensch ist ein Stück des Kontinentes, ein Teil des Festlands. Wenn ein Erdklumpen vom Meer fortgespült wird, so ist Europa weniger, gerade so als ob es ein Vorgebirge wäre, als ob es das Landgut deines Freundes wäre oder dein eigenes. Jedes Menschen Tod ist mein Verlust, denn ich bin Teil der Menschheit; darum verlange nie zu wissen, wem die Stunde schlägt; sie schlägt dir selbst.

  4. 4.

    Übersetzt: Ich habe mich stets bemüht, das Tun der Menschen weder zu belachen noch zu beweinen, auch es nicht zu verabscheuen, sondern es zu begreifen.

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© 2011 Springer-Verlag Wien

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Kruse, A. (2011). Selbst und Selbstaktualisierung. In: Kojer, M., Schmidl, M. (eds) Demenz und palliative Geriatrie in der Praxis. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-0201-5_14

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-0201-5_14

  • Publisher Name: Springer, Vienna

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