Zusammenfassung
Die Team-Supervision ist ein spätes Kind der Supervisionsgeschichte. Nichtsdestotrotz gehört sie inzwischen zu den am meisten nachgefragten Supervisionssettings. Im Widerspruch dazu steht, daß sich unter dem Begriff Team-Supervision inzwischen so viele Ansätze tummeln, daß die begriffliche Schärfe immer mehr verloren gegangen ist. Ich unterscheide dabei zwischen Fall-Supervision und Team-Supervision. Unter Fall-Supervision wird hier verstanden, daß die Beziehung(en) zwischen Helfer(n) und Klient(en) Gegenstand der Beratung sind. Team-Supervision meint dagegen genauer: Team-Entwicklung, d.h. eine Untersuchung und Veränderung der Kooperation und damit zusammenhängender Teamstrukturen. Auch diese Differenzierung klammert häufig die Analyse aus, ob es sich überhaupt um ein Team mit weitreichenden Kooperationsverpflichtungen handelt. Um es gleich vorweg zu sagen: Die Vernachlässigung der Analyse über den Charakter des „Teams“hrt in der Praxis oftmals zu gravierenden Mißverständnissen. Übernimmt der Berater die Selbstdefinition‚Team‘ unkritisch, passiert es häufig, daß anstatt Kooperationsbeziehungen untersucht und verbessert werden, gruppendynamische Interventionen die mangelnden Schnittstellen der Kooperation füllen. French/Bell (1994, S. 142 f.) bieten eine hilfreiche Unterscheidung an: Permanente Arbeitsgruppen (Family Groups) setzen sich aus einem Vorgesetzten und seinen Untergebenen zusammen, während Projektgruppen neu geformte Gruppen sind, die sich durch Fusionen oder Veränderungen in der Struktur der Organisation ergeben. Eine ganze andere Art von Teamarbeit ergibt sich durch firmenübergreifende Teams, wie es sie beispielsweise schon in Softwareprojekten gibt (Rost 1988).
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Argelander, H. (1972): Gruppenprozesse — Wege zur Anwendung der Psychoanalyse in Behandlung. Lehre und Forschung. Reinbek
Balint, M. u.a. (1973): Fokaltherapie. Frankfurt
Becker, H./Langosch, I. (1995): Produktivität und Menschlichkeit (4. Aufl.).Stuttgart
Belardi, N. (1996): Supervision — Eine Einführung für soziale Berufe. Freiburg
Bennis, W.G./Shepard, M.A. (1956): A theory of group development, in: Human Relations 9, S. 415 - 437
Berker, P. (1994): Externe Supervision — Interne Supervision, in: H. Pühl (Hg.), Handbuch der Supervision 2. Berlin
Besemer, C. (1997): Mediation — Vermittlung in Konflikten ( 4. Aufl. ). Freiburg
Conrad, G./Pühl, H. (1983): Team-Supervision — Gruppenkonflikte erkennen und lösen. Berlin (3. Aufl. 1985 )
Degenhard, C. (1994): Möglichkeiten und Grenzen der Supervision im Allgemeinkrankenhaus, in: H. Pühl (Hg.), Handbuch der Supervision 2. Berlin
Deutschmann, M. (1994): Psychiatrische Team-Supervision, in: H. Pühl (Hg.), Handbuch der Supervision 2. Berlin
DGSv (1998): Rechtliche Hinweise für Supervisorinnen und Supervisoren. Köln
DGSv (Hg) (1996): Supervision — professionelle Beratung zur Qualitätssicherung am Arbeitsplatz. Köln Ekstein, R./Wallerstein, R.S. ( 1958 ): The teaching and learning of psychotherapy. New York
Fatzer, G. (1990): Team-Supervision als Organisationsentwicklung, in: Fatzer/Eck ( Hg. ), Supervision und Beratung. Köln
Fatzer, G. (1996): Erfolgsforschung bei Veränderungsprozessen: Organisationsentwicklung und Supervision, in: ( Ders.) (Hg.) Organisationsentwicklung und Supervision. Köln
Fengler, (1996): Konkurrenz und Kooperation in Gruppe, Team und Partnerschaft. München French, W.L./Bell, C.H. (1994): Organisationsentwicklung (4. Aufl.).Bern-Stuttgart-Wien
Fürstenau, P. (1992): Psychoanalytisch-systemische Teamsupervision, in: Ders., Entwicklungsförderung durch Therapie. München
Gaertner, A. (1982): Team-Supervision, in: Supervision 2, S. 56 - 69
Gotthardt-Lorenz, A. (1994): „Organisationssupervision": Rollen und Interventionsfelder, in: H. Pühl (Hg.), Handbuch der Supervision 2. Berlin
Katzenbach, J. (1998): Muß auf der Chefetage ein Team agieren?, in: Haward Business manager Heft 3, S. 9 - 17
Kersting, H.J./Krapohl, L. (1994): Team-Supervision, in: H. Pühl (Hg.), Handbuch der Supervision 2. Berlin
Kutter, P. (1994): Spiegelungen und Übertragungen in der Supervision, in: H. Pühl (Hg.), Handbuch der Supervision 2. Berlin
Oberhoff, B. (1996): Szenisches Verstehen in der institutionellen Supervision, in: H. Pühl ( Hg.) Supervision in Institutionen. Frankfurt/M.
Petzold, H. (1999): Differentielle Teamarbeit, Teamformate und Teamprozeßqualität — Konzepte zur Optimierung aus integrativer Sicht, in: Integrative Therapie (in Druck)
Pühl, H. (Hg.) (1996): Supervision in Institutionen. Frankfurt/M. (2. Aufl. 1997 )
Pühl, H. (1988): Team-Supervision — Von der Subversion zur Institutionsanalyse. Göttingen Rappe-Giesecke, K. (1994): Vom Beratungsanliegen zur Beratungsvereinbarung — Diagnose und Setting, in: H. Pühl (Hg.), Handbuch der Supervision 2. Berlin
Rappe-Giesecke, K. (1996): Der Abschied von den eindimensionalen Methoden — über das Verhältnis von Supervision und Organisationsentwicklung, in: Fatzer, G. (Hg.), Organisationsentwicklung und Supervision: Erfolgsfaktoren bei Veränderungsprozessen. Köln
Rave-Schenk (1998): Supervision in der psychiatrischen Klinik, in: Psychosozial 70, S. 11-14 Rost, J. (1998): Gruppenprozesse in der Softwareentwicklung, in: Gruppendynamik 2, S. 179-188 Sennet, R. ( 1998 ): Der flexible Mensch. Berlin
Weigand, W. (1994): Teamsupervision: Ein Grenzgang zwischen Supervision und Organisationsberatung, in: H. Pühl (Hg.), Handbuch der Supervision 2. Berlin
Weigand, W. (1996): Teamsupervision — ein verschwommener Begriff (Thesen), in Supervision 29, S. 5 Wellendorf, F. (1994): Supervision als Institutionsanalyse und zur Nachfrageanalyse, in: H. Pühl (Hg.), Handbuch der Supervision 2. Berlin
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2000 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Pühl, H. (2000). Moderne Team-Supervision. In: Pühl, H. (eds) Supervision und Organisationsentwicklung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01498-0_7
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-01498-0_7
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-01499-7
Online ISBN: 978-3-663-01498-0
eBook Packages: Springer Book Archive