Zusammenfassung
Wie dieses und die ihm vorhergehenden Handbücher für Supervision aufzeigen, hat dieser „Gegenstand“ bereits einen längeren, weiten Weg zurückgelegt, der zu einer respektablen Differenzierung und Erweiterung der ersten Ansätze geführt hat. Von einer Supervision als Fachaufsicht bis zu einer „ emisch“ orientierten Supervision, die sich wie folgt beschreibt: „Systemische Supervision expoloriert die Fallproblematik vor dem Hintergrund der spezifischen Organisations- und Systemlogik sowie der spezifischen Kultur der Organisation“ (Scala, Grossmann 1977, S. 13), die als Interventionswissenschaft und -technik für Differenz, Unterbrechung, Irritation sorgt, die es dem System selbst ermöglicht, selbstreflexiv mit sich zu verfahren, und sich damit „auf das Erschließen neuer Handlungsoptionen ausgerichtet“ (S. 13) sieht, ist ebenso eine lange Wegstrecke zurückgelegt worden, wie von einer an Einzelpersonen und ihren Handlungen orientierten Supervision bis zu einer, die sich, wie dieser Band beschreibt, für Organisationsentwicklung interessiert. Wie in solchen Fällen üblich, führt eine derartige Entwicklung zu Ordnungs- und Abgrenzungsbedürfnissen, manchmal auch zu heftig geführten Richtungs- und Schulstreitigkeiten. Diese schaden der Sache dann nicht, wenn sie in aller Lebendigkeit und mit allem Engagement geführt werden, wohl aber dann, wenn territoriale, terminologische Abkapselungen und Abschottungen auf ihrem Gebiet den allein selig machenden Weg versprechen. So findet man auch in der Supervision Abgrenzungs- und Definitionsversuche, die sich ihren eigenen Gegenstand für sich sichern wollen und dabei manchmal recht krampfhaft verfahren.
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Heintel, P. (2000). Supervision als Sinn- und Grenzreflexion. In: Pühl, H. (eds) Supervision und Organisationsentwicklung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01498-0_2
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