Zusammenfassung
Die Auseinandersetzungen zwischen Laienhelfern1 und professionellen Helfern gewinnen aus den Veränderungen der modernen Gesellschaft neue Dimensionen und unerwartete Verwicklungen. Wir stehen heute in einer Periode des Übergangs von einer durch das Leitbild der Industriearbeit geprägten Kultur zu einer postmodernen Konsum- und Freizeitorientierung. Die Sicherung der Identität durch die Berufsarbeit schwindet; die im Reformoptimismus der 60er und 70er Jahre konzipierte Versorgung aller Bedürftigen mit sozialpädagogischen und therapeutischen Dienstleistungen stößt an materielle Grenzen. An die ehrenamtliche Arbeit richten sich neue Erwartungen:
-
1.
Sie soll das von den Professionellen aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr angemessen versorgte Feld kostengünstig betreuen.
-
2.
Sie soll als „Bürgerarbeit“ die schwindende Versorgung mit ausreichend finanzierten und sinnstiftenden Arbeitsplätzen kompensieren.
-
3.
Sie soll soziale Innovationen tragen (Stichwort „Bürgerinitiative“), die von den Behörden und den behördennahen Organisationen (Kirche, öffentliche Träger) nicht geleistet werden.
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Schmidbauer, W. (2000). Konflikte und Entwicklungen an der Grenze von Ehrenamt und Profession. In: Pühl, H. (eds) Supervision und Organisationsentwicklung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01498-0_10
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