Rehabilitation und Berufskrankheit

Zusammenfassung

Die Anerkennung einer (urologischen) Erkrankung als Berufskrankheit kann für den Betroffenen eine Reihe medizinischer und sozialrechtlicher Konsequenzen und Vorteile nach sich ziehen. Nicht zuletzt erfahren gesetzlich Versicherte bei entsprechender Anerkennung eine umfassende, extrabudgetäre Heilbehandlung. Darüber hinaus werden Funktionsstörungen ihrem Ausmaß auf die Minderung der Erwerbsfähigkeit entsprechend finanziell entschädigt (Rentenzahlung). Trotz der gesetzlichen Verpflichtung der Meldung eines begründeten Verdachtes u. a. für Ärzte, kommt es jährlich zu einer weitaus geringeren Anzahl von Meldungen, als gemäß aktueller Literaturdaten statistisch zu erwarten wäre. Entsprechend niedrig ist konsekutiv auch die Anzahl anerkannter Berufskrankheiten. Nicht übersehen werden darf, dass die Unterlassung einer begründeten Meldung durchaus strafbewehrt ist und zu Schadenersatzansprüchen Betroffener und evtl. im Todesfall Hinterbliebener führen kann. Verständlicherweise lassen die derzeitigen Bedingungen in Praxis und Klinik die Erhebung einer umfassenden Berufsanamnese, beginnend mit der Beendigung der Schulzeit, als allenfalls eingeschränkt möglich erscheinen. Umso mehr sollte auch diesem Aspekt spätestens im Rahmen der fachspezifisch urologischen Rehabilitation entsprechende Aufmerksamkeit gewidmet werden. Ausführlich dargestellt werden die Expositionsrisiken und Gefahrstoffe, für die auf urologischem Fachgebiet relevanten Berufskrankheiten gemäß Berufskrankheitenverordnung Nr. 1301, 1302 und 1321. Vorgestellt wird darüber hinaus ein praxisbewährter Erhebungsbogen zur standardisierten Berufsanamnese.