Ernährung und gesunde Lebensweise – Essenzielle Therapiesäule für Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention

Zusammenfassung

Unstrittig hat eine gesunde, ausgewogene Ernährung relevanten Einfluss auf Gesundheit, Morbidität und Mortalität. Trotzdem konnte sich eine qualifizierte Ernährungstherapie noch immer nicht als eine wesentliche Therapiesäule in der heutigen medizinischen Versorgung etablieren. Zivilsationsbedingte Fehl- und Mangelernährung im westlichen Europa werden, trotz evidenter Daten, noch immer nicht als mitentscheidender, die invasive Therapie und Rekonvaleszenz unterstützender Faktor wahrgenommen. Unberücksichtigt bleibt meist ein mitunter stark erhöhter Bedarf an Vitalstoffen bei gesteigerten Stoffwechselanforderungen, z. B. nach invasiver Tumortherapie, sowie prätherapeutisch bestehenden und postinterventionell weiter verschärften Defiziten. Parallel mit der menschlichen Entwicklung haben sich auch Ernährungsgewohnheiten evolutionär entwickelt. Auf die aktuellen, „modernen“ Ernährungsgewohnheiten mit überwiegend hochgradig verarbeiteten Nährmitteln konnte sich der Stoffwechsel (noch?) nicht anpassen. Diskutiert werden Aspekte ernährungsbedingter Folgen und Komplikationen, z. B. durch eine kohlenhydratlastige Ernährung mit kleinmolekularen Zuckern, oxidativen Stress, Hyperurikämie und metabolisches Syndrom. Ebenso wird auf die Bedeutung einer optimalen Zufuhr unbelasteten und auch biophysikalisch einwandfreien Trinkwassers für die Salutogenese argumentativ hingewiesen.