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Hohenester, Amalie (1827–1878)

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Wichtige Frauen in der Naturheilkunde
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Zusammenfassung

Amalie Hohenester, die „Doktorbäuerin“ und Betreiberin des Heilbads Mariabrunn gehört mit Sicherheit zu den schillerndsten Frauenfiguren des 19. Jahrhunderts. Sie eröffnete 1863 ein Heilbad, das einen außerordentlich großen Zulauf hatte. Könige, Großfürsten, Prinzen, Minister, Gesandte und der Hochadel und Geldadel Europas fanden sich in Mariabrunn ein. In diesem Heilbad bot sie Kuren an. Zeitweise kamen mehr als 100 Kranke am Tag, der Kurbetrieb hatte über 90 Angestellte. 1873 gab es ein zweistöckiges Badhaus mit 14 Badezimmern und 35 Gastzimmern, ein Fürstenhaus, einen Saalbau, ein Schlößl mit weiteren sechs Zimmern, ein Brauhaus. Die Landwirtschaft umfasste 80 Stück Vieh sowie 300 Tagwerk Felder und Wiesen. Im Hinblick auf ihre Mitarbeiter war sie umfangreich sozial aktiv.

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Notes

  1. 1.

    „Zusammen mit ihrer erfahrenen Mutter, der „Bibiane,“ sammelte sie Heilkräuter, kochte Medizinen und behandelte die kranken Leute aus der Umgebung. Da sie in ihren Wanderjahren Erfahrung und Menschenkenntnis wesentlich erweiter hatte u. „weltgewandt“ worden war, übertraf ihr Ruf sehr bald den der Mutter.“ (Fritz o. J.,S. V).

  2. 2.

    Ausgeschmückt wird dieses Bild im Film „Mali“ von 1977, der Hohenester in jungen Jahren als eher schüchtern und vor allem impotent darstellt, woraufhin er von Amalie mit den rechten Pflanzen erfolgreich behandelt wird.

  3. 3.

    Der Film Mali zeigt eine Tante von Amalie als kräuterkundiges Vorbild, die Amalie zunächst anlernt, dann assistiert.

  4. 4.

    Die Quelle war 1662 von dem Mochinger Bauern Stephan Schlairbeck entdeckt worden.1670 hatte Kurfürst Ferdinand Maria eine Gnadenkapelle und einige Badehäuschen um die Quelle errichtet, 1808 war sie von Elisabeth Ludovica, der siebenjährigen Tochter des bayerischen Königs Maximilian I. besucht worden, die daraufhin von ihren Beschwerden (Hinken, möglicherweise Kinderlähmung) befreit worden sein soll (vgl. Göttler 2000, S. 16).

  5. 5.

    Hier heißt es: „Der große Wendepunkt für Mariabrunn kam im Jahre 1862 als eine Frau das Anwesen aufkaufte und das Bad übernahm. Unter Amalie Hohenester gelangte der Wallfahrts- und Kurort zu Glanz und Ruhm. Die Wunderdoktorin kurierte einst einen Baron von Rothschild, den Großfürtsten Nikolai Nikolaijewitsch, „Sissi“die Kaiserin von Österreich oder die Exkönigin von Hannover mit brutalen Kaltwasserduschen und strenger Diätkost. Aus allen Ecken Europas kamen die Gäste angereist. Obwohl von den Ärzten wegen ihres großen Zulaufs angefeindet und als Kurpfuscherin abgestempelt, wurde sie von ihren Patienten wie eine „Heilige“ verehrt. Amalie Hohenester war bis zu ihrem frühen Tod mit Geheimnissen behaftet.“, http://www.schlosswirtschaft-mariabrunn.de/Geschichtliches/Geschichtliches.htm. Zugegriffen am 22.10.2011.

  6. 6.

    Die Harnschau war klassische Diagnoseform der Medizin seit der Antike, das Harnglas („Matula“) galt über viele Jahrhunderte als Symbol der ärztlichen Kunst. Der Harn wurde auf Farbe, Konsistenz, Beimengungen, Geruch und ggfs. Geschmack. Mit dem Aufkommen der naturwissenschaftlichen Medizin wurde die Harnschau in den Hintergrund gedrängt, später dann im Rahmen der Labordiagnostik wieder aufgegriffen.Ausführlich thematisiert Michael Stolberg in der jüngeren Publikation Die Harnschau. Eine Kultur- und Alltagsgeschichte die Thematik (Stolberg 2009).

  7. 7.

    Die hier gelieferten Erklärungen für die Merkmale des Urins werden von der Humoralpathologie abgeleitet, es werden kalte und warme, trockene und feuchte, cholerische, phlegmatische, melancholische Krankheiten unterschieden bzw. ein Bezug zu inneren Organen wie Milz, Leber, Galle, Nieren etc. hergestellt.

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Kerckhoff, A. (2020). Hohenester, Amalie (1827–1878). In: Wichtige Frauen in der Naturheilkunde. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-60459-5_17

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-60459-5_17

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  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-662-60458-8

  • Online ISBN: 978-3-662-60459-5

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