Zusammenfassung
Ob ein Medikament im Einzelfall wirksam ist, bzw. ob unerwünschte Nebenwirkungen auftreten, hängt bei vielen Medikamenten auch von der genetischen Konstitution der behandelten Person ab. Die wissenschaftlichen Grundlagen dieser Interaktionen und ihre medizinische Bedeutung werden von der Pharmakogenetik bzw. Pharmakogenomik untersucht, wobei diese beiden Begriffe nicht leicht voneinander abzugrenzen sind und manchmal synonym verwendet werden. Man könnte annehmen, dass sich die Pharmakogenetik auf einzelne Gene fokussiert, bei der Pharmakogenomik dagegen das gesamte Erbgut betrachtet wird, aber das ist oberflächlich und greift zu kurz. Der traditionellen Terminologie in der Onkologie folgend liegt bei der Pharmakogenetik das Augenmerk auf der Frage, wie Wirksamkeit und Nebenwirkungen eines bestimmten Medikaments durch spezifische genetische Varianten der behandelten Personen bedingt werden, während sich die Pharmakogenomik umgekehrt die Frage stellt, welche Medikamente für die Behandlung eines bestimmten Krankheitsbildes – beispielsweise eines bestimmten Tumors – benutzt werden sollten. Pharmakogenetische Analysen haben also zum Ziel, die Dosierung eines Medikamentes zu optimieren (bzw. in seltenen Fällen die Verwendung auszuschließen), während pharmakogenomische Analysen die Grundlage der Therapie (und ihrer Finanzierung durch die Kassen) abklären.
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Zschocke, J. (2018). Pharmakogenetik und Pharmakogenomik. In: Basiswissen Humangenetik. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-56147-8_9
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