Zusammenfassung
In diesem Beitrag werden zunächst Entwicklung und Einsatz szenischen Spiels in der Hochschullehre dargestellt. Im Fokus stehen dabei die Jahrzehnte dauernde Aufbau- und Konsolidierungsarbeit an der Universität Oldenburg und anschließend die Umsetzung des Ansatzes in den pflegebezogenen Studiengängen an der Hochschule Hannover. Danach werden die substanziellen Merkmale szenischen Spiels als erfahrungsbezogene Lernform charakterisiert: Lernen in Szenen, Arbeit an und mit Haltungen, Handeln in vorgestellten Situationen im Schutz der Rolle, Einfühlung und Reflexion. Zum Abschluss wird anhand eines Seminares zum Thema „Eigene Haltung zu chronischer Krankheit“ beispielhaft verdeutlicht, dass und wie in der Hochschule szenisch gelernt bzw. gearbeitet werden kann.
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Oelke, U. (2018). Szenisches Lernen an der Hochschule. In: Sahmel, KH. (eds) Hochschuldidaktik der Pflege und Gesundheitsfachberufe. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-54875-2_13
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