Zusammenfassung
Sobald das Blut das Gefäßsystem verläßt, geht es aus dem flüssigen in den festen Zustand über, es gerinnt. Dieser an sich so einfach anmutende und so leicht zu beobachtende Vorgang ist das Ergebnis einer Vielfalt von Reaktionen, die teils hintereinander, teils aber auch nebeneinander und ineinander eingreifend ablaufen. Zur Deutung dieses komplizierten Geschehens sind eine große Anzahl von Theorien aufgestellt worden, die sich zum Teil in grundlegenden Punkten widersprechen. Mit der Deutung des Ablaufes der Gerinnung ist aber die Aufgabe einer Gerinnungstheorie noch nicht erschöpft. Sie muß vielmehr darüber hinaus gleichzeitig das Flüssigbleiben des Blutes im Gefäßsystem erklären, was oft noch größere Schwierigkeiten bereitet und es erforderlich macht, neue Faktoren oder Vorstufen von Gerinnungsfaktoren zu postulieren. Gestaltet schon diese Vielfalt der Theorien, die zum Teil in den vielfachen Verunreinigungen der von den einzelnen Autoren nach verschiedenen Methoden hergestellten und als gereinigt bezeichneten Präparate der einzelnen Gerinnungsfaktoren ihre Ursache haben, die Beschäftigung mit den Problemen der Blutgerinnung schwierig und unübersichtlich, so machen die nomenklatorischen Differenzen oft die Verständigung unmöglich.
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Deutsch, E. (1950). Die Theorien der Blutgerinnung unter besonderer Berücksichtigung der Vorphase. In: Die Hemmkörper-Hämophilie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-26212-2_1
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