Skip to main content

Part of the book series: Wirtschaftswissenschaftliche Beiträge ((WIRTSCH.BEITR.,volume 85))

  • 75 Accesses

Zusammenfassung

Ausgegangen wird von Beckers117 Theorie der Haushaltsproduktion, nach der der Haushalt Güter und vor allem Dienstleistungen produziert, die in der Regel nicht auf dem Markt absetzbar sind. Diese Theorie wurde von Grossman erstmals auf die Gesundheit übertragen, da diese nur vom Individuum selbst produziert werden kann. Er analysiert damit die Nachfrage des Individuums nach Gesundheitskapital und daraus abgeleitet die nach Gesundheitsinvestitionen sowie nach medizinischen Leistungen. Für die Gesundheitsinvestitionen besitzt das Individuum eine Produktionsfunktion, in der auch die Zeit als Produktionsfaktor berücksichtigt wird. Folglich gehen in das Entscheidungskalkül des Individuums nicht nur der Preis der Medizinleistung, sondern auch die Zeitkosten für die Nachfrage nach Medizinleistungen mit ein. Das Gesundheitskapital wird bei ihm aus zwei Gründen nachgefragt. Erstens als Konsumgut, da Gesundheitszeit mit einer Nutzensteigerung verbunden ist. Zweitens als Investitionsgut; es bestimmt die dem Individuum insgesamt zur Verfügung stehende Zeit für Markt- und Nichtmarktaktivitäten (Freizeit).118 Marktaktivitäten führen zu Geldeinkünften, während Nichtmarktaktivitäten der Erzeugung von nichtmarktfähigen Gütern dienen. Dahinter steht der Unterschied zwischen käuflichen Gütern (goods) und die vom Individuum durch den Verbrauch von käuflichen Gütern und Zeit selbst produzierten Gütern (commodities). In diesem Sinne ist Gesundheit ein commodity und medizinische Leistungen sind goods. Da die Markt- und Nichtmarktzeit relevant sind, hat auch ein nicht berufstätiges Individuum einen Anreiz, in seine Gesundheit zu investieren.119 Das Individuum bestimmt entsprechend seinen Ressourcen und Inputpreisen die Höhe der Gesundheitsinvestitionen und damit seinen Gesundheitskapitalstock endogen. Folglich wählt das Individuum die Lebensdauer, deren absoluter Wert abhängig ist von der Ausgangsausstattung an Gesundheitskapital, der ererbt ist, von der Abschreibungsrate, welche sich aus dem biologischen Alterungsprozeß ergibt und den getätigten Gesundheitsinvestitionen.120

Ein einfaches Einperiodenmodell der Nachfrage nach Gesundheitskapital wurde von Wagstaff, A. entwickelt, indem er den Einfluß einer Einkommenssenkung auf das Gesundheitskapital zeigt.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 44.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1993 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

About this chapter

Cite this chapter

Siegenführ, T. (1993). Grossmans Modell der Gesundheitsnachfrage. In: Optimale Gesundheitsinvestitionen in das Humankapital. Wirtschaftswissenschaftliche Beiträge, vol 85. Physica, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-12645-5_5

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-12645-5_5

  • Publisher Name: Physica, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-7908-0731-8

  • Online ISBN: 978-3-662-12645-5

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics