Zusammenfassung
Tics sind plötzliche, sich wiederholende, stereotype motorische Bewegungen oder Lautäußerungen. Sie treten entweder unwillentlich auf (meistens vor dem 10. Lebensjahr) oder teilweise willensgesteuert als Antwort auf ein sensomotorisches Vorgefühl. Einfache motorische Tics (wie Augenblinzeln, Grimassieren oder Schulterrucken) und einfache vokale Tics (wie Grunzen, Schnüffeln, Bellen) sind eindeutig unzweckmäßig, während komplexe motorische Tics (wie Haare zurückstreichen, Berühren, sich im Kreis drehen) und komplexe vokale Tics (z. B. Wörter oder Sätze ausstoßen) eher eine gewisse Zweckdienlichkeit reflektieren, aber außerhalb eines bestimmten Kontextes stehen. Tics variieren an Zahl, Art, Häufigkeit und Intensität von Stunde zu Stunde, von Tag zu Tag und von Woche zu Woche, können auch monatelang verschwinden (zumindest anfangs). Sie können mitunter für kurze Zeit unterdrückt werden, lassen während des Schlafes nach, werden bei konzentrativ-entspannenden Tätigkeiten weniger und verschlimmern sich in der Regel bei emotionaler Aktivierung (sei sie ärgerlich oder freudig).
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Übersichten zum Thema
Banaschewski T, Rothenberger A (1997) Verhaltenstherapie bei Tic-Störungen. In: Petermann F (Hrsg) Kinderverhaltenstherapie — Grundlagen und Anwendungen. Schneider, Hohengehren, pp 204–243.
Banaschewski T, Rothenberger A (1998) Tic-Störungen: Diagnostische Leitlinien und Verhaltenstherapie. Kindheit und Entwicklung 7:99–111.
Leckman JF, Cohen DJ (1994) Tic disorders. In: Rutter M, Taylor E, Hersov L (eds) Child and Adolescent Psychiatry: Modern Approaches, 3rd edn. Blackwell Science, Oxford, pp 455–466.
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Rothenberger A, Banaschewski T (im Druck) Tic-Störungen. In: Schlottke PF et al (Hrsg) Enzyklopädie der Psychologie, Bd 5, Störungen des Kindes-und Jugendalters. Hogrefe, Göttingen.
Weitere Leseempfehlungen
Leckman JF, Cohen DJ (eds.) (1999) Tourette’s Syndrome: Tics, obsessions, compulsions. Developmental psychopathology and clinical care. Wiley, Chichester.
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Goodman, R., Scott, S., Rothenberger, A. (2000). Tourette-Syndrom und andere Tic-Störungen. In: Kinderpsychiatrie kompakt. Steinkopff, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-12144-3_15
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