Selbstmord und Selbstmordversuch

Zusammenfassung

Ein „erfolgreicher“ Selbstmord ist vor dem 12. Lebensjahr sehr selten und wird danach zunehmend häufiger, wobei die höchsten Raten bei alten Menschen zu beobachten sind. In Großbritannien registriert man etwa 5 Selbstmorde pro 1 Million Kinder im Alter von 10–14 Jahren (hier sind als entsprechende Handlung gesicherte Selbstmorde ebenso beinhaltet wie die Zuordnung „unbestimmbare Todesursache“, die häufig auch Selbstmorde sind). Diese Rate steigt auf etwa 30 Selbstmorde pro Million für die Altersgruppe der 15–19Jährigen und liegt noch deutlich niedriger als die angegebenen Häufigkeiten im Erwachsenenalter. Jungen zeigen dieses Verhalten wesentlich häufiger als Mädchen. Möglicherweise reflektiert das die dem männlichen Geschlecht eigene Neigung zur Gewalt und „todessicheren“ Methoden (Erhängen, Erschießen, Stromleitungen anfassen), während das weibliche Geschlecht eher Vergiftungen (meistens Schmerzmittel und Antidepressiva) bevorzugt. Die Häufigkeitsangaben schwanken von Land zu Land und ethnischer Gruppe zu ethnischer Gruppe. So liegen die Raten in den USA höher als in Großbritannien und bei der weißen Bevölkerung zweimal höher als bei der schwarzen. Zwischen Anfang 1950 und Anfang 1980 stiegen die Selbstmordraten der Teenager in Europa und den USA, vor allem bei den Jungen. Während der letzten Dekade sind die Suizidraten bei jungen Frauen im großen und ganzen gleich geblieben, während die für das männliche Geschlecht in einigen Ländern weiter angestiegen sind.