Zusammenfassung
Wenn man die psychopathologischen Symptome detailliert und differenziert in ihrem Kontext beschrieben hat (wie?), stellt sich meist als erstes die Frage nach der kausalen Verursachung (woher?). Viele neurobiologische und soziotheoretische Modelle versuchen, die klinischen Symptome als Folge von zerebralen Störungen und/oder sozialen Zwängen zu beschreiben. Die auf diesen Modellen aufbauenden Therapieschritte sind kausal orientiert und versuchen die verursachenden Bedingungen – bspw. einen vermuteten Mangel an serotoninergen Prozessen durch Medikamente oder im psychotherapeutischen Feld durch Bearbeitung von biographischen Traumata – so zu verändern, dass die klinische Symptomatik abnimmt. Diese Modelle setzen aber voraus, dass Symptome fast reflexhaft oder bedingungslos auf ihre Ursachen folgen. Dies ist nur selten der Fall und oft bleiben die therapeutischen Versuche ja erfolglos. Wir wollen uns einer anderen Sichtweise von Symptomen zuwenden, die davon ausgeht, dass diese immer eine Anpassungsfunktion besitzen und niemals zufällig in ihre psychosozialen Kontexte eingebettet sind. Es geht um innere Zielsetzungen und Sinnstiftungen, die durch Symptome verfolgt werden (wozu?).
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Resch, F., Parzer, P. (2015). Individuelle funktionale Analyse – funktioneller Kontextualismus. In: Entwicklungspsychopathologie und Psychotherapie. essentials. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-08935-1_9
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