Skip to main content
  • 47 Accesses

Zusammenfassung

Unter den psychiatrischen Grundlagenwissenschaften haben die Anatomie, vor allem die Hirnanatomie, die Physiologie, vor allem die Stoffwechselpathologie, und die Pharmakologie einen festen Platz. Die erstere hat ihre entscheidende Bedeutung für die Erforschung der Ätiologie und Pathogenese aller derjenigen Psychosen, die mit einer Zerstörung der Gehirnsubstanz einhergehen, die letzteren bei symptomatischen und toxischen Psychosen. Im konkreten Fall ergänzen sich beide natürlich. Beide wiederum sind ergänzt durch Psychologie bzw. Psychopathologie in Form der deskriptiven Psychopathologie und der tiefenpsychologischen Betrachtungsweise. Das psychopathologische Fragen bleibt natürlich am eindringlichsten dort, wo Anatomie und Physiologie uns im Stich lassen — jedenfalls trotz eifriger jahrzehntelanger Bemühungen nicht Wesentliches zur Klärung beigetragen haben — im Bereich der endogenen Psychosen. Im Bereich dieser Psychosen hat die deskriptive Psychologie zur Herausarbeitung bestimmter Syndrome und Verläufe von bemerkenswertem prognostischem Wert geführt, die Tiefenpsychologie zu unbestätigten psychogenetischen Hypothesen und anregenden psychotherapeutischen Ansätzen. Ein befriedigendes Verstehen dieser eigentümlichen Abwandlungen des menschlichen Wesens ist bisher aber auf diesem Wege nicht gelungen. Wir glauben, daß eine verstehende Anthropologie sich zu einer Grundlagenwissenschaft entfalten kann, die zunächst und in erster Linie gerade für dieses Verstehen des Wesenswandels endogen psychotischer Menschen Bedeutung hat. Wenn wir so von einer verstehenden Anthropologie reden, so meinen wir — da doch alles, was wir tun, sich um eine Lehre vom Menschen, also eine Anthropologie bemüht — daß der Wandel der Betrachtung, der Wandel unseres Fragens und Denkens auf einen Wandel des Menschenbildes selbst zu beziehen sei, das unserem Fragen und Denken zugrunde liegt. Es erweist sich immer wieder als eine Aufgabe darzulegen, wie das gemeint ist. An einem kleinen Exempel möchte ich in Kürze versuchen, zu dieser Aufgabe beizutragen. Nennen wir dieses Exempel: Blick und Stimme.

Nervenarzt 28, 350 (1957).

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 89.00
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 119.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literature

  1. Gruhle, Hans, W.: Handbuch der Geisteskrankheiten, Bd. 9, Psychopathologie, S. 142. Berlin: Springer 1932.

    Google Scholar 

  2. Straus, E.: Arch. f. Psychiatr. u. Neur. 182, 321 (1949).

    Google Scholar 

  3. Baeyer, W. v.: Nervenarzt 26, 369 (1955).

    Google Scholar 

  4. Specht, W.: Z. Neur. 101, 671 (1926).

    Google Scholar 

  5. Schröder, Paul: 2. Neur. 101, 599 (1926).

    Google Scholar 

  6. Kulenkampff, C.: Nervenarzt 27, 2 (1956), S. 7 (Beispiel des Mörders vor dem Tribunal).

    PubMed  CAS  Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1963 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

About this chapter

Cite this chapter

Zutt, J. (1963). Blick und Stimme. In: Auf dem Wege zu Einer Anthropologischen Psychiatrie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-85694-5_19

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-85694-5_19

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-642-85695-2

  • Online ISBN: 978-3-642-85694-5

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics