Zusammenfassung
Die seit Jahrzehnten eingebürgerten psychologischen und psychopatho-logischen Begriffe, mit denen wir die Phänomene des krankhaft veränderten Seelenlebens beschreiben, und die darauf gegründete psychiatrische Systematik erwecken leicht den Eindruck einer klassischen Abgeschlossenheit, um nicht zu sagen Vollendung. So wird es leicht als Wagnis empfunden, die bisherigen Begriffe und die darauf gegründete Systematik in Frage stellend, zu neuen Betrachtungsweisen und auch bisher unbeachteten Phänomenen vorzudringen. In dieser Situation fortschreitender Wandlung, in der wir uns, wie ich glaube, befinden, kann ein Grundsatz wertvoll sein und Halt geben. Man kann diesen Grundsatz so formulieren: Eine ideale Seelenkunde muß Wesen und Struktur des Seelischen und sein Korrespondieren mit Körperlichem so durchschauen lassen, daß die uns bekannten psychopathologischen Symptome als Modifikationen des Normalen ohne weiteres sich erweisen, ja daß die möglichen krankhaften Modifikationen geradezu aus solchem Wissen abzuleiten sind. Von diesem Ziele sind wir aber weit entfernt. Der nachfolgende Versuch strebt ihm zu.
Nach einem Vortrag, gehalten im Dezember 1953 im Wiener Verein für Psychiatrie und Neurologie. Aus der Nervenklinik der Stadt und Universität Frankfurt a. M. (Direktor: Prof. Dr. J. Zutt). — Wien. Z. Nervenheilk. 10, 285 (1955).
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Literature
Zutt-Der ästhetische Erlebnisbereich, Nervenarzt, 23, 163 (1952) und diese Sammlung S. 298. Siehe dazu auch: Zutt: Innere Haltung, Mschr. f. Psychiatr. u. Neur., Bd. 73, S. 99–100 und diese Sammlung S. 1.
Zutt: Über Daseinsordnungen, Nervenarzt, 24, 177 (1953) und diese Sammlung S. 310.
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© 1963 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Zutt, J. (1963). Vom ästhetischen im Unterschied zum affektiven Erlebnisbereich. In: Auf dem Wege zu Einer Anthropologischen Psychiatrie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-85694-5_13
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