Zusammenfassung
Matisses ironische Bemerkung und Ben Jonsons spöttisches Gedicht sind nur das Echo einer Vielzahl von Unmutsäußerungen, die im Laufe der Jahrhunderte laut geworden sind und sich gegen Ärzte richten. Zumindest in früheren Zeiten gab es hierfür gute Gründe. Die Betreuung, die Scott und Tegnér zuteil geworden ist, erinnert uns daran, daß beide in einer Epoche gelebt haben, in der sich die Ideen der Aufklärung mit ihrem naturwissenschaftlichen Gedankengut innerhalb der Medizin noch nicht verbreitet hatten — diese war vielmehr nach wie vor von einer Fülle mittelalterlicher Vorstellungen beherrscht. So ging man davon aus, daß Krankheit von verdorbenen und unreinen Substanzen im Blut verursacht würde, die es auszuscheiden galt. Eben dieser Gedanke lag dem weitverbreiteten Usus des Aderlasse zugrunde, dem Ansetzen von Blutegeln und der Verabreichung von Brechmitteln und Klistieren. Innerhalb eines einzigen Jahres wurde Ludwig XIII. beispielsweise 47mal zur Ader gelassen, 212mal mit Abführmitteln behandelt und 215 mal mit Einläufen traktiert! Diese besondere Fürsorge mußte der König noch vor seinem 42.
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Sandblom, P. (1990). Exkurs: Was Künstler über die Heilkunst der Ärzte denken. In: Kreativität und Krankheit. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-74231-6_11
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