Zusammenfassung
Grob geschätzt kann man davon ausgehen, daß etwa alle 4 Minuten in der Bundesrepublik ein Mensch versucht, sich das Leben zu nehmen; etwa alle 40 Minuten wird ein erfolgreicher Suizid begangen. Absolute und relative Häufigkeit suizidaler Verhaltensweisen zeigen steigende Tendenz. Diese traurigen Fakten haben in den letzten 10 bis 20 Jahren dazu geführt, daß zunehmend versucht wurde, die entsprechende Risikoklientel intensiver zu versorgen. Dies wird u. a. deutlich in der Einrichtung ambulanter suizidpräventiver Einrichtungen sowie in der wachsenden Quote von Parasuizidenten im Rahmen des psychiatrischen Konsiliardienstes an Allgemeinkrankenhäusern (Möller et al. 1982). An der von uns psychiatrisch betreuten Toxikologischen Abteilung des Klinikums rechts der Isar z. B., eines der großen Versorgungskrankenhäuser Münchens, werden jährlich etwa 800 bis 1000 Patienten nach Suizidversuch psychiatrisch versorgt. In der „Arche“, einer Münchner Modelleinrichtung zur ambulanten Betreuung suizidgefährdeter Menschen, werden jährlich etwa 500 bis 600 Patienten in suizidalen Krisen oder nach Suizidversuch behandelt.
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Möller, H.J. (1984). Patienten nach Suizidversuch: Probleme und Verbesserungsmöglichkeiten der psychiatrischen Betreuung. In: Rudolf, G.A.E., Tölle, R. (eds) Prävention in der Psychiatrie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-69852-1_9
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