Zusammenfassung
Das Familienbild ist einem starken Wandel im Zuge gesellschaftlicher Veränderungen unterworfen. Daher unterscheiden sich die Definitionen des Begriffs „Familie“ je nach dem Kontext. Sozialwissenschaftliche Begriffsbestimmungen stellen in der Regel die Funktion der Familie als Ort des Aufwachsens von Kindern und Jugendlichen heraus und definieren eine Familie als Lebensgemeinschaft von mindestens je einem minderjährigen Kind und einem Erwachsenen.
Traditionelle Familien mit zwei Eltern, die miteinander verheiratet sind, stellen in Deutschland noch immer die häufigste Familienform dar; ihre Häufigkeit ist aber rückläufig (1996: 81 % der Familienformen, 2010 noch 72 %). Im Jahr 2010 wuchsen 19 % der minderjährigen Kinder bei alleinerziehenden Eltern auf, 9 % in nichtehelichen Lebensgemeinschaften. Im Jahr 2010 wurde jedes 3. Kind nichtehelich geboren; in dem Jahrzehnt von 2000 bis 2010 nahm die Rate nichtehelich geborener Kinder von 23,4 % auf 33,2 % zu. Alleinerziehende Eltern sind im Durchschnitt zu 90 % Frauen; in Familien mit Kleinkindern ist der Anteil alleinerziehender Mütter noch größer, während alleinerziehende Väter eher mit Kindern im Schulalter bzw. Jugendlichen zusammenleben (Quelle aller statistischen Angaben: Statistisches Bundesamt, http://www.destatis.de.)
Im Jahr 2010 lebten in Deutschland 13,1 Mio. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, verteilt auf nur 20 % aller Haushalte. Etwa drei Viertel der Kinder wachsen mit mindestens einem Geschwisterkind im Haushalt auf; das bedeutet: Wenn sich Paare für Kinder entscheiden, dann mehrheitlich für mehr als ein Kind.
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Schlack, H.G., Brockmann, K., Deneke, C., Aksu, F. (2014). Maßgebliche Lebensweltfaktoren. In: Hoffmann, G., Lentze, M., Spranger, J., Zepp, F. (eds) Pädiatrie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-41866-2_14
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