Auszug
Bevor eine diagnostische Arterienresektion von mehreren Zentimetern Länge ausgeführt wird, sollte die Frage der Indikation genau überlegt werden:
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1.
Welche Hinweise auf diese Erkrankung bestehen?
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2.
Wo ist die Arterienresektion durchzuführen? Die Lokalisation der Biopsie sollte zum einen vom Palpationsbefund, zum anderen von dem vorher zu erhebenden Duplex-Sonographie-Befund abhängig gemacht werden. Der Palpation der Arterie kommt eine besondere Bedeutung zu, wenn umschriebene knötchenartige Arterienerweiterungen bestehen, wenn ein umschriebener Druckschmerz angegeben wird oder wenn an bestimmten Stellen eine verstärkte Schlängelung mit reduzierter Pulsation vorliegt. Auch bei negativem Palpationsbefund ist eine Biopsie bei dringendem klinischem Verdacht notwendig.
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3.
Zu welchem Zeitpunkt sollte der diagnostische operative Eingriff erfolgen? Bei dringendem Verdacht aufgrund der klinischen Symptome sollte sofort — nach Ausschluss einer anderen entzündlichen Systemer krankung — mit hoch dosierter Kortikosteroidbehandlung noch vor einer Biopsie begonnen werden. Eine Biopsie muss nicht unbedingt am ersten Tag erfolgen, es sei denn, die klinischen Symptome sind unklar bei erhöhter Erblindungsgefahr des Patienten (histologisches Schnellschnitt-verfahren erforderlich).
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Literatur
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(2008). Arterienresektion als augenärztliche Maßnahme bei Verdacht auf Arteriitis cranialis, Biopsie der A. temporalis superficialis. In: Tipps und Tricks für den Augenarzt. Tipps und Tricks. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-48718-0_18
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