Zusammenfassung
Soziale Arbeit und ihre historische Entwick lung in Deutschland zeigt ein doppeltes Gesicht. Es hat eine helle und eine eher dunkle Seite. Soziale Arbeit geht auf zwei menschliche Tätigkeiten zurück , die nur mit Mühe unter einen Hut zu bringen sind. Da gab es im 17. und 18. Jahrhundert im Arbeitshaus den Armenvogt, der die um Almosen Nachsuchenden durchsch were körperliche Tätigkeiten zum Eingeständnis ihrer Arbeitsbereitschaft zwang. Und da gab es im 19. Jahrhundert junge Frauen, die dem Spielzeugerfinder Friedrich Fröbel zur Hand gingen und Mütter aus gutem Hause dazu anleiteten, mit ihren Kindern zu spielen, zu singen und den rechten Gebrauch von Fröbels ‚Spielgaben‘ zu machen. Das eine war ein unerfreulicher Knoch enjob, um ‚unwürdige‘ Almosenempfänger von den ‚würdigen‘ zu trennen. Das andere war eine menschenfreundliche Entwick lungsaufgabe. In unseren von den Gesellschaft swissen schaften aufgeklärten Zeiten sprechen wir inzwischen von der Vergesellschaft ung von Reproduktionsrisiken einerseits (der Sozialarbeit im engeren Sinne) und der Vergesellschaft ung von Sozialisationsaufgaben (der Sozialpädagogik neben Familie und Schule).
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Autorenkollektiv (1971): Fürsorgeerziehung im Kapitalismus. Frankfurt/Main
Boenisch, Lothar/Scheffold, Werner (1985): Lebensbewältigung. Weinheim
Bowlby, John (2006a): Bindung. Eine Analyse der Mutter-Kind-Beziehung. München
Bowlby, John (2006b): Trennung. Angst und Zorn. München
Bowlby, John (2006c): Verlust. Trauer und Depression. München
Gieschler, Sabine (1999): Erzähltes Leben. Von der Wiederbelebung einer Kulturtätigkeit in postmoderner Zeit. München
Guénard, Tim (2007): Boxerkind. Überleben in einer Welt ohne Liebe. München
Hahn, Ulla (2001): Das verborgene Wort. Roman. München
Lampel, Peter Martin (1929): Revolte im Erziehungshaus. Schauspiel der Gegenwart in drei Akten. Berlin
Lampel, Peter Martin (1929): Jungen in Not. Berichte von Fürsorgezöglingen. Berlin
Lösel, Friedrich/Bender, Doris (2007): Von generellen Schutzfaktoren zu spezifischen protektiven Prozessen. Konzeptionelle Grundlagen und Ergebnisse der Resilienzforschung. In: Opp, Günther/Fingerle, Michael (Hrsg.): Was Kinder stärkt. Erziehung zwischen Risiko und Resilienz. München/Basel, S. 57–78
Moreau, Clément (1929): Fürsorgeerziehung. Linolschnitt-Zyklus. In: Müller, C. Wolfgang (1987): Einführung in die Soziale Arbeit. Weinheim: S. 130–133
Hering, Sabine/Schröer, Wolfgang (Hrsg.) (2008): Sorge um die Kinder. Beiträge zur Geschichte von Kindheit, Kindergarten und Kinderfürsorge. Weinheim
Rätz-Heinisch, Regine (2005): Gelingende Jugendhilfe bei ‚aussichtslosen Fällen’! Biographische Rekonstruktionen von Lebensgeschichten junger Menschen. Würzburg
DER SPIEGEL, Das starke Ich. Wie Kindern das Leben gelingt. 2009: H.15
DER SPIEGEL, Wir Krisenkinder. Wie junge Deutsche ihre Zukunft sehen. 2009: H.25
Spitz, René A. (1945): Hospitalismus I – Eine Untersuchung der Genese psychiatrischer Krankheitsbilder in früher Kindheit. Übersetzt erschienen in: Bittner, Günther/Schmid- Cords, Edda (Hrsg.) (1968): Erziehung in früher Kindheit. München
Spitz, René A. (61980): Vom Säugling zum Kleinkind – Naturgeschichte der Mutter-Kind- Beziehungen im ersten Lebensjahr. Stuttgart
Zander, Margherita (2008): Armes Kind – starkes Kind? Die Chance der Resilienz. Wiesbaden
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 2011 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
About this chapter
Cite this chapter
Müller, C.W. (2011). „Nimmer sichbeugen – kräft ig sichzeigen …“. In: Zander, M. (eds) Handbuch Resilienzförderung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92775-6_13
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-92775-6_13
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-16998-9
Online ISBN: 978-3-531-92775-6
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)