Zusammenfassung
Nach den Arbeitsformen, den Arrangements des Psychodramas kommen wir nun zu den psychodramatischen Techniken, den Hilfsmitteln. Unter den Techniken verstehen wir das konkrete Vorgehen innerhalb bestimmter Arbeitsformen. Die im Folgenden beschriebenen Techniken bauen aufeinander auf und nehmen im Komplexitätsgrad zu. In der psychodramatischen Theoriebildung der ersten Jahre wurden die Psychodrama-Techniken ausschließlich entwicklungspsychologisch hergeleitet. Auf diese Darstellung sei an dieser Stelle verzichtet und auf die entsprechende Literatur verwiesen (Leutz 1986). Krüger (2009) hat aktuell acht aufeinander aufbauende zentrale Psychodrama-Techniken in seinem Modell der Allgemeinen Theorie der Psychodramatechniken gefasst, das die Grundbedürfnisse des Menschen, bestimmte Störungsbilder, Ich-Funktionen, funktionelle Rollen sowie Bezüge zum Störungskonzept der psychoanalytischen Techniken verdeutlicht (siehe Abbildung „Kreismodell der Psychodrama-Techniken“ im Anhang). Wir wollen an dieser Stelle keine vertiefende Darstellung vornehmen, sondern nur die zentralen Psychodrama-Techniken nacheinander in Anlehnung an die Krüger'sche Systematik kurz beschreiben: den Szenenaufbau, das Doppeln, das Spiel in der eigenen Rolle und das Spiel in der Rolle eines anderen, den Rollenwechsel, das Spiegeln, den Rollentausch sowie das dazugehörige Rollenfeedback, den Szenenwechsel, die Amplifikation und das Sharing. Von Ameln, Gerstmann und Kramer benennen im Bereich der Techniken noch weitere Varianten, auf die wir an dieser Stelle nicht näher eingehen wollen, die aber der Vollständigkeit halber Erwähnung finden sollen: Verkörperung von Metaphern und Gefühlen, Zeitlupe, Zeitraffer und das Einfrieren einer Szene (Von Ameln, Gerstmann, Kramer 2009: 71ff). Unter Regietechniken beschreibt Schaller darüber hinaus das Rückwärts- und Vorwärtsspulen von Szenen, den Stummfilm und die Maximierung (Schaller 2009).
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Literatur
Hutter, C. und Schwehm, H. (2009): J.L. Morenos Werk in Schlüsselbegriffen. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaft
Krüger, R.T. (1989): Der Rollentausch und seine tiefenpsychologischen Funktionen. Psychodrama 2 (1), S. 45–67
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Krüger, R.T. (2009): Das Herz des Psychodramas. Die Grundlagen der störungsspezifischen Psychodramatherapie. Unveröffentlichtes Manuskript
Leutz, G. (1986): Psychodrama. Theorie und Praxis. Berlin: Springer.
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Schaller, R. (2009): Stellen Sie sich vor, Sie sind… Das Ein-Personen-Rollenspiel in Beratung, Coaching und Therapie. Bern: Hans Huber
Stadler, C. und Spörrle, M. (2008): Das Rollenspiel. Versuch einer Begriffsbestimmung. Zeitschrift für Psychodrama und Soziometrie 7 (2), S.165–188
Sturm, I. (2009): „Elisabeth“ – Drehbuch für die Präsentation einer Kasuistik. Zur Anerkennung des Psychodramas in der Schweiz. Zeitschrift für Psychodrama und Soziometrie 8 (1), S.120–140. DOI 10.1007/s11620-009-0041-1
von Ameln, F., Gerstmann, R., Kramer, J. (2009): Psychodrama, 2.Aufl. Heidelberg
von Siebert. W. und Stadler, C. (2007): Psychodrama und Mediation. Zeitschrift für Psychodrama und Soziometrie 6 (2), S. 227–245
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Stadler, C., Kern, S. (2010). Die Psychodrama-Techniken. In: Psychodrama. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92550-9_5
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Online ISBN: 978-3-531-92550-9
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