Zusammenfassung
Will man für die Verausgabungsbereitschaft Hochqualifizierter einen geeigneten Begründungszusammenhang ausmachen, hat die Arbeits- und Industriesoziologie einiges zu bieten: Ein historisch gewachsenes Verständnis von Arbeit, das sich an analytische und begriffliche Instrumentarien rückbinden lässt, weiters eine kaum überschaubare Vielfalt an zeitdiagnostischen Perspektiven und schließlich ein ungebrochenes Interesse an Subjektivierungsphänomenen. Ausgerichtet an ihren bevorzugten Gegenständen Technik, Qualifikation und Arbeitsorganisation sowie dem Anspruch, sich in arbeits- und gesellschaftspolitische Zusammenhänge einzumischen, verfügt die Arbeits- und Industriesoziologie damit über eine ausgeprägte „Thematisierungskompetenz“ (vgl. hierzu Braczyk 2000). Vor diesem Hintergrund wird nun quer zu prominent vertretenen Positionen zur Subjektivierung von Arbeit eine Kontrastfolie gespannt. Gesucht wird nach Diskussionslinien, welche das Thema freiwillige Selbstausbeutung mehr oder weniger explizit aufgreifen. Im Zuge dessen gilt es, das Phänomen 1) angemessen zu verorten und 2) analytisch-empirisches Potenzial ebenso wie Schnittstellen ausfindig zu machen, die für das skizzierte Erklärungsmodell anschlussfähig sind. Den notwendigen Überblick verschafft ein Suchraster, das in erster Linie die unterschiedlichen Zugänge von SubjektivierungstheoretikerInnen strukturiert: metaphorisch und mit Hilfe von „Unterwerfungs- und Entfaltungsthesen“ (vgl. zu dieser Heuristik neuerlich Holtgrewe 2003b).
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 2012 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Moosbrugger, J. (2012). Die Subjektivierungsdebatte: Haupt- und Nebenschauplätze. In: Subjektivierung von Arbeit: Freiwillige Selbstausbeutung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-18788-4_3
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-18788-4_3
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-18787-7
Online ISBN: 978-3-531-18788-4
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)