Zusammenfassung
Die Bemühung, Unterschiede zwischen den Geschlechtern nachzuweisen, begleitet die Psychologie seit ihren Anfängen. Markieren wir die Abnabelung der Psychologie von der Philosophie mit der Gründung psychologischer Laboratorien durch Wilhelm Wundt in Leipzig und durch William James an der Havard-Universität, beides im Jahre 1895, so finden wir schon im ersten Jahrzehnt einen großangelegten Versuch, durch Messungen an fast 10.000 Besuchern der International Health Exhibition die Unterschiede zwischen den Geschlechtern zu belegen. Francis Galton, der diese Erhebung durchführte, war zugleich am Beweis der rassischen Überlegenheit der Briten über die Kolonialvölker interessiert (er gründete auch die „Eugenische Gesellschaft“ zur Erhaltung der Reinheit britischen Blutes). Er glaubte, seine Überzeugungen wissenschaftlich bewiesen zu haben: daß britische Männer sowohl ihren Frauen wie auch anderen Rassen natürlich überlegen seien (Sherif 1979, S. 115).
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© 1984 Leske Verlag + Budrich GmbH, Leverkusen
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Hagemann-White, C. (1984). Sind geschlechtsspezifisch unterschiedliche Charaktere empirisch nachweisbar?. In: Sozialisation: Weiblich — männlich?. Alltag und Biografie von Mädchen, vol 1. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97160-9_1
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-0473-4
Online ISBN: 978-3-322-97160-9
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