Zusammenfassung
Freud prägte bereits 1894 den Begriff der Abwehr, welcher unbewußte Aktivitäten bezeichnet, die dazu dienen, bedrohliche Erlebnisinhalte von dem Bereich des bewußt Wahrnehmbaren möglichst fernzuhalten. Während Freuds Aufmerksamkeit primär auf die Abwehr von innerpsychischen Konflikten gerichtet war, befaßte sich Adler zunehmend mit dem Verlangen von Menschen, sich vor dem bewußten Gewahrwerden von → Minderwertigkeitsgefühlen zu schützen: Im Dienst der Abwehr von Minderwertigkeitsgefühlen können nach Adler Tendenzen wie jene zur Idealisierung, zur Entwertung (→ Entwertungstendenz), zur Meidung von belastenden Problemsituationen oder zur Ausübung von Macht stehen.
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Literatur
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Datler, W. (2000). Abwehr. In: Stumm, G., Pritz, A. (eds) Wörterbuch der Psychotherapie. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-211-99131-2_9
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