Zusammenfassung
Anlässlich der 1. Österreichischen Messie-Tagung im November 2006 hat Elfriede Gerstl aus ihren Gedichten gelesen. In der Vorbereitungsphase für die Tagung hat sie mir den oben zitierten Band geschenkt. Dieses Gedicht habe ich markiert, es ist wesentlich für meine Arbeit als Psychotherapeutin. Es weist mich darauf hin, wie schwierig diese Arbeit ist. Psychotherapie bringt die existenziellen Grundlagen der Patienten in Aufruhr. Ihre Symptome sind nicht nur schmerzhaft, sondern auch eine Überlebenshilfe, sie sind Grundlagen ihres Selbstverständnisses und ihres Handelns in der Welt. Psychotherapie kann keine allgemeingültigen, ewigen und einfachen Lösungen bieten und der Not ein Ende setzen. Auf das soziale und kulturelle Umfeld unserer Patienten, das so oft ihr psychisches Elend verursacht, haben wir keinen Einfluss. Wir können nur erwarten, dass unsere Patienten — als Resultat der Therapie — auch in die Lage gesetzt werden, Veränderungen in ihrer Umwelt zu bewirken. Wir arbeiten mit jenen, die ihren Bezug zur Welt verloren haben oder nie ausreichend entwickeln konnten. Aber sie unterscheiden sich von vielen anderen, die in einer ähnlichen Lage sind. Unsere Patienten sind bereit, uns einzubeziehen in ihre Verzweiflung und in ihr Bedürfnis nach Trost und Veränderung. Jede Erkenntnis, die wir über psychisches Leid und mögliche Veränderung erwerben, verdanken wir dem Vertrauen und der Offenheit unserer Patienten, die uns teilnehmen lassen an ihrer Entwicklung.
die ohnmacht der therapien die sich und anderen nicht verzeihen können die keine hilfe annehmen die alles was ihnen gut täte meiden müssen für diese qualen und ihre ursachen gibt es viele lateinische bezeichnungen habilitationen lehrkanzeln denen die sich bestrafen wollen nützt das aber gar nix die therapien blühen die neurosen aber auch Elfriede Gerstl, Jänner 20061
Elfriede Gerstl, mein papierener garten, Literaturverlag Droschl, Graz Wien, 2006, S. 53. Mit freundlicher Genehmigung des Verlags.
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Vykoukal, E. (2009). Fallgeschichten. In: Pritz, A., Vykoukal, E., Reboly, K., Agdari-Moghadam, N. (eds) Das Messie-Syndrom. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-211-76520-3_3
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