Zusammenfassung
Wie jeder andere medizinische Eingriff unterliegt auch die EKT gesetzlichen Regelungen hinsichtlich Aufklärung und Durchführung, die der Arzt unbedingt beachten muss, um die Risiken von Schadensersatzforderungen und Strafverfolgung zu vermeiden. Der Gesetzgeber misst der Selbstbestimmung des Patienten zunehmend Bedeutung bei. Ein Meilenstein war das sog. Patientenverfügungsgesetz vom 1.9.2009. Hinzu kamen 2 Beschlüsse des BVerfG 2010 und 2011, die genaue Anforderungen an die Zwangsbehandlung aufstellten. Im Februar 2013 trat eine neue Vorschrift zum Betreuungsrecht in Kraft. In Österreich wurde schon seit längerem der Selbstbestimmung des Patienten Rechnung getragen, und es gab bereits die Möglichkeit, durch Patientenverfügungen ärztliche Maßnahmen abzulehnen. Die Schweiz hat im Jahre 2013 die Rechtslage zur Zwangsbehandlung neu gestaltet. Schwierigkeiten resultieren dort daraus, dass neben dem Bundesrecht teilweise auch Kantonsrechte existieren.
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Olzen, D., Nickl-Jockschat, T. (2013). Rechtliche Aspekte der EKT in Deutschland, Österreich und der Schweiz. In: Grözinger, M., Conca, A., Nickl-Jockschat, T., Di Pauli, J. (eds) Elektrokonvulsionstherapie kompakt. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-25629-5_15
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