Zum Inhalt

Zentrales anticholinerges, malignes neuroleptisches und Serotoninsyndrom

Wichtige Differenzialdiagnosen bei postoperativen Bewusstseinsstörungen

  • 24.04.2023
  • Anästhesie
Erschienen in:

Zusammenfassung

Bewusstseinsstörungen sind nach Allgemeinanästhesien ein häufiges Phänomen. Neben den klassischen Ursachen (z. B. Überhang von sedierenden Medikamenten) kann eine Bewusstseinsstörung auch eine unerwünschte Reaktion auf ein Medikament sein. Viele Medikamente in der Anästhesie können diese auslösen. Alkaloide wie das Atropin können z. B. ein zentrales anticholinerges Syndrom (ZAS) auslösen, Opioide das Auftreten eines Serotoninsyndroms (SeS) begünstigen, und die Gabe eines Neuroleptikums kann zu einem malignen neuroleptischen Syndrom (MNS) führen. Diese 3 Syndrome sind aufgrund ihrer individuell sehr heterogenen Symptomatik nur schwer zu diagnostizieren. Gemeinsame Symptome wie Bewusstseinsstörung, Tachykardie, Hypertonie und Fieber erschweren die Unterscheidung zwischen den Syndromen zudem. Das klinische Spektrum kann von milden bis hin zu lebensgefährlichen Verläufen reichen. Je nach Ausprägung kann sich die Therapie auf das Absetzen des Auslösers und eine klinische Überwachung begrenzen, oder es kann eine spezifische Therapie erforderlich sein. Als spezielle Therapien werden für das ZAS Physostigmin, für das SeS Cyproheptadin und für das MNS Dantrolen empfohlen.
Titel
Zentrales anticholinerges, malignes neuroleptisches und Serotoninsyndrom
Wichtige Differenzialdiagnosen bei postoperativen Bewusstseinsstörungen
Verfasst von
Dr. med. Tobias Hölle
Prof. Dr. med Jan C. Purrucker, MSc
Dr. sc. hum. Benedict Morath
Prof. Dr. med. Markus A. Weigand
PD Dr. med. Felix C. F. Schmitt, MHBA DESAIC
Publikationsdatum
24.04.2023
Verlag
Springer Vienna
Erschienen in
Wiener klinisches Magazin / Ausgabe 3/2023
Print ISSN: 1869-1757
Elektronische ISSN: 1613-7817
DOI
https://doi.org/10.1007/s00740-023-00492-1
Dieser Inhalt ist nur sichtbar, wenn du eingeloggt bist und die entsprechende Berechtigung hast.