Skip to main content
Erschienen in: Urologie in der Praxis 4/2017

01.11.2017 | Originalien

Wie weit sind die molekularen Marker beim Prostatakarzinom?

verfasst von: Univ.-Prof. Dr. Karl Pummer

Erschienen in: Urologie in der Praxis | Ausgabe 4/2017

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Zusammenfassung

Das Prostatakarzinom ist zwar der häufigste Tumor des Mannes, dennoch gibt es eine ganze Reihe von diagnostischen und therapeutischen Unklarheiten: Wer soll biopsiert werden? Wer soll bei negativer Erstbiopsie nochmals biopsiert werden? Wer kann beobachtet werden? Wie hoch ist das Mortalitätsrisiko? Wer braucht eine Therapie? Und nicht zuletzt: Wird diese Therapie auch wirken? Dem steht im Sinne einer „personalisierten Medizin“ der Wunsch nach Strategien gegenüber, die all diesen Fragen auf individueller Ebene gerecht werden sollen. PSA und andere derzeit zur Verfügung stehende klinische Parameter können diese Erwartung nur zum Teil oder auch gar nicht befriedigen, weshalb die Suche nach neuen und besseren Markern verständlich ist. Grundsätzlich ist ein Biomarker ein Charakteristikum, das objektiv gemessen wird und ein Indikator für normale biologische oder pathogenetische Prozesse oder pharmakologische Antworten auf eine therapeutische Intervention ist. Er kann aus Blut, Urin oder Gewebe bestimmt werden und ist entweder diagnostisch, prognostisch oder prädiktiv. Idealerweise ist er leicht und zuverlässig zu bestimmen, stratifiziert klinisch relevante Endpunkte möglichst genau, liefert unabhängige Informationen und ist darüber hinaus auch noch kostengünstig – Forderungen, die zum gegenwärtigen Zeitpunkt kaum oder gar nicht erfüllt werden. Der Artikel beschreibt – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – einige der heute verfügbaren Marker, deren Eigenschaften und möglichen Einsatz. Obwohl die Mehrzahl der angebotenen Marker durchaus vielversprechend erscheint, sind sie weder ausreichend klinisch validiert noch von der FDA offiziell zugelassen. Deshalb sind zumindest aus forensischer Sicht alle auf sie basierenden diagnostischen und/oder therapeutischen Entscheidungen kritisch zu sehen.

Literatur
  1. Huber F, Montani M, Sulser T et al (2015) Comprehensive validation of published immunohistochemical prognostic biomarkers of prostate cancer – what has gone wrong? A blueprint for the way forward in biomarker studies. Br J Cancer 112:140–148View ArticlePubMed
  2. Sharma P, Zargar-Shoshtari K, Pow-Sang JM (2016) Biomarkers for prostate cancer: present challenges and future opportunities. Future Sci OA 2:FSO72View ArticlePubMed
  3. McGrath S, Christidis D, Perera M et al (2016) Prostate cancer biomarkers: are we hitting the mark? Prostate Int 4:130–135View ArticlePubMedPubMed Central
  4. Ross AE, D’Amico AV, Freedland SJ (2016) Which, when and why? Rational use of tissue-based molecular testing in localized prostate cancer. Prostate Cancer Prostatic Dis 19:1–6View ArticlePubMed
  5. Reichard CA, Stephenson AJ, Klein EA (2016) Molecular markers in urologic oncology: prostate cancer. Curr Opin Urol 26:225–230View ArticlePubMed
  6. Sartori DA, Chanc DW (2014) Biomarkers in prostate cancer: what’s new? Curr Opin Oncol 26:259–264View ArticlePubMedPubMed Central
  7. Zhuang L, Johnson MT (2016) How precisely can prostate cancer be managed? Int Neurourol J 20(Suppl 2):120–130View Article
  8. Dalela D, Löppenberg B, Sood A et al (2016) Contemporary role of the decipher test in prostate cancer management: current practice and future perspectives. Rev Urol 18:1–9PubMedPubMed Central
  9. Filella X, Foj L (2016) Prostate cancer detection and prognosis: from prostate specific antigen (PSA) to exosomal biomarkers. Int J Mol Sci 17:E1784View ArticlePubMed
Metadaten
Titel
Wie weit sind die molekularen Marker beim Prostatakarzinom?
verfasst von
Univ.-Prof. Dr. Karl Pummer
Publikationsdatum
01.11.2017
Verlag
Springer Vienna
Erschienen in
Urologie in der Praxis / Ausgabe 4/2017
Print ISSN: 2661-8737
Elektronische ISSN: 2661-8745
DOI
https://doi.org/10.1007/s41973-017-0009-0

Weitere Artikel der Ausgabe 4/2017

Urologie in der Praxis 4/2017 Zur Ausgabe