31.08.2021 | Menopause heute und morgen
Weiblicher Haarverlust in der Postmenopause
verfasst von:
DDr. Iris Holzer
Erschienen in:
Gynäkologie in der Praxis
|
Ausgabe 3/2021
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Auszug
Zunehmender Haarverlust gehört zu den klimakterischen Beschwerden, die mit einem starken Leidensdruck der betroffenen Frauen einhergehen. Bei vermehrtem Haarausfall handelt es sich in vielen Fällen allerdings um eine subjektive Empfindung, da ein täglicher Haarverlust von bis zu 80 Haaren pro Tag durchaus noch im Normalbereich liegt. Erst ab einem Haarverlust von einer Menge von mehr als 100 abgezählten Haaren über den Tag verteilt über einen Zeitraum von mehreren Wochen kann man tatsächlich von vermehrtem Haarausfall sprechen. Abgesehen vom kosmetischen Erscheinungsbild führt der Haarverlust bei den betroffenen Frauen zu einem herabgesetzten Selbstwertgefühl und Selbstbild und einer verminderten „quality of life“. Die Inzidenz der betroffenen Frauen steigt mit zunehmenden Alter. Während der erste Alterspeak des weiblichen Haarverlusts schon zwischen dem 25. und 40. Lebensjahr auftritt, beginnt der zweite Altersgipfel nach der Menopause [
1], meist zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr. Man kann davon ausgehen, dass ca. 37 % aller Frauen von hormonellem Haarausfall in der Postmenopause betroffen sind. Obwohl die Veränderungen der Haarfollikel, die zum Haarverlust führen, bei Frauen und Männern ähnlich sind, unterscheidet sich nicht nur das klinische Bild, sondern auch das therapeutische Ansprechen einer antiandrogenen Therapie maßgeblich. Das klinische Bild der weiblichen Alopezie präsentiert sich vor allem als nichtvernarbende diffuse Alopezie, welche auf eine fortschreitende Verkleinerung der Haarfollikel und einen daraus folgenden Verlust von Haaren zurückzuführen ist. Als die am stärksten betroffenen Stellen zeigen sich der mittige Oberkopf um den Scheitel herum, die Stirn und die parietalen Regionen [
2‐
4]. …