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11.03.2022 | psychiatrie
Von der somatoformen Störung zur somatischen Belastungsstörung – aktuelle Konzepte
Erschienen in: psychopraxis. neuropraxis | Ausgabe 3/2022
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Mit der Einführung des DSM‑5 hat die Diagnosegruppe der somatoformen Störungen einen Wandel erfahren. Unter dem Begriff der somatischen Belastungsstörung wurde nun eine ätiologiefreie Positivdiagnostik (anhand von kognitiv-emotionalen und Verhaltensmerkmalen) geschaffen, die von den bisherigen Konzepten einer Negativdefinition (Fehlen einer körperlichen Ursache) abrückt. Konzeptionell handelt es sich um ein ungünstiges Bewältigungsmuster bei der Auseinandersetzung mit Körperbeschwerden. Im Fokus der Behandlung liegen die Beziehungsgestaltung, die Motivationsförderung und die psychotherapeutische Bearbeitung zugrunde liegender psychosozialer Stressoren und Vulnerabilitätsfaktoren (dysfunktionale Stressregulation, Affektregulation und Traumatisierungen), ergänzt durch Körpertherapie und medizinische Grundversorgung.