Zum Inhalt

Von der „biologischen Person“ zur Resonanz

Personalisierte Medizin im ethischen Sinn

  • 09.11.2018
  • Perspektiven
Erschienen in:

Zusammenfassung

Der Begriff „personalisierte Medizin“ steht für einen Paradigmenwechsel in der Onkologie. Es wird versucht, mit Hilfe neuer Technologien, v. a. genetischen Analysen, präzise Informationen über den Tumor zu erhalten und damit eine auf diesen abgestimmte und damit wirksamere Therapie zu finden. Eine Gefahr besteht einerseits in einer vorschnellen Applikation einer wissenschaftlich noch zu wenig untersuchten Methode in die tägliche Praxis. Andererseits suggeriert der Ausdruck „personalisierte Medizin“ eine auf die „Person“ des Krebskranken abgestimmte Methode und meint damit aber hauptsächlich die „biologische Person“. Diese Arbeit soll v. a. zeigen, dass wir Therapeuten, speziell Ärzte, aber durchaus auch Pflegende, in der Anerkennung der Person im Sinne einer humanen Medizin (evtl. sogar zunehmend) defizitär sind.
Ich plädiere somit für eine personalisierte Medizin im eigentlichen Sinn, die das dialogische Verhältnis Therapeut-Patient, das sich gut mit dem von Hartwig Rosa beschriebenen Phänomen der Resonanz beschreiben lässt, in den Blick zu nehmen. Oder anders ausgedrückt: Neben den modernen Methoden wie „genomics“, „proteomics“ usw. sollten wir uns im Sinne unserer Patienten zum Ziel setzen: Mehr „Personomics“.
Titel
Von der „biologischen Person“ zur Resonanz
Personalisierte Medizin im ethischen Sinn
Verfasst von
Dr. med. Dr. phil. Manfred Kanatschnig
Publikationsdatum
09.11.2018
Verlag
Springer Vienna
Erschienen in
Wiener klinisches Magazin / Ausgabe 6/2018
Print ISSN: 1869-1757
Elektronische ISSN: 1613-7817
DOI
https://doi.org/10.1007/s00740-018-0261-y
Dieser Inhalt ist nur sichtbar, wenn du eingeloggt bist und die entsprechende Berechtigung hast.