Skip to main content
Erschienen in: Wiener klinisches Magazin 6/2018

09.11.2018 | Perspektiven

Von der „biologischen Person“ zur Resonanz

Personalisierte Medizin im ethischen Sinn

verfasst von: Dr. med. Dr. phil. Manfred Kanatschnig

Erschienen in: Wiener klinisches Magazin | Ausgabe 6/2018

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Zusammenfassung

Der Begriff „personalisierte Medizin“ steht für einen Paradigmenwechsel in der Onkologie. Es wird versucht, mit Hilfe neuer Technologien, v. a. genetischen Analysen, präzise Informationen über den Tumor zu erhalten und damit eine auf diesen abgestimmte und damit wirksamere Therapie zu finden. Eine Gefahr besteht einerseits in einer vorschnellen Applikation einer wissenschaftlich noch zu wenig untersuchten Methode in die tägliche Praxis. Andererseits suggeriert der Ausdruck „personalisierte Medizin“ eine auf die „Person“ des Krebskranken abgestimmte Methode und meint damit aber hauptsächlich die „biologische Person“. Diese Arbeit soll v. a. zeigen, dass wir Therapeuten, speziell Ärzte, aber durchaus auch Pflegende, in der Anerkennung der Person im Sinne einer humanen Medizin (evtl. sogar zunehmend) defizitär sind.
Ich plädiere somit für eine personalisierte Medizin im eigentlichen Sinn, die das dialogische Verhältnis Therapeut-Patient, das sich gut mit dem von Hartwig Rosa beschriebenen Phänomen der Resonanz beschreiben lässt, in den Blick zu nehmen. Oder anders ausgedrückt: Neben den modernen Methoden wie „genomics“, „proteomics“ usw. sollten wir uns im Sinne unserer Patienten zum Ziel setzen: Mehr „Personomics“.
Literatur
3.
Zurück zum Zitat Schwaederle et al (2015) Impact of precision medicine in diverse cancers: a meta-analyses of phase II clinical trials. J Clin Oncol 33(32):3817–3825CrossRefPubMedPubMedCentral Schwaederle et al (2015) Impact of precision medicine in diverse cancers: a meta-analyses of phase II clinical trials. J Clin Oncol 33(32):3817–3825CrossRefPubMedPubMedCentral
4.
Zurück zum Zitat Tannock et al (2016) Limits to personalized cancer medicine. N Eng J Med:S1289–1294 Tannock et al (2016) Limits to personalized cancer medicine. N Eng J Med:S1289–1294
7.
Zurück zum Zitat Maio G (2012) Mittelpunkt Mensch, Ethik in der Medizin. Schattauer, Stuttgart, S 168 ff Maio G (2012) Mittelpunkt Mensch, Ethik in der Medizin. Schattauer, Stuttgart, S 168 ff
8.
Zurück zum Zitat Levinas E (1986) Ethik und Unendliches, Gespräche mit Philippe Nemo. Edition Passagen, Böhlau Levinas E (1986) Ethik und Unendliches, Gespräche mit Philippe Nemo. Edition Passagen, Böhlau
9.
Zurück zum Zitat Buber M (1995) Ich und Du. Reclam, Stuttgart Buber M (1995) Ich und Du. Reclam, Stuttgart
10.
Zurück zum Zitat Wittgenstein L. Tractatus logico-philosophicus, 6.52 Wittgenstein L. Tractatus logico-philosophicus, 6.52
11.
Zurück zum Zitat Marquart O (1986) Zur Diätetik der Sinnerwartung. Philosophische Bemerkungen. Apologie des Zufälligen. Kohlhammer, Stuttgart, S 33–53 Marquart O (1986) Zur Diätetik der Sinnerwartung. Philosophische Bemerkungen. Apologie des Zufälligen. Kohlhammer, Stuttgart, S 33–53
12.
Zurück zum Zitat Rosa H (2018) Das große Du. Die Presse, Spectrum vom 17.03.2018. Hauptwerk zu dem Thema: Resonanz, eine Soziologie der Weltbeziehung (2016) Suhrkamp, Berlin Rosa H (2018) Das große Du. Die Presse, Spectrum vom 17.03.2018. Hauptwerk zu dem Thema: Resonanz, eine Soziologie der Weltbeziehung (2016) Suhrkamp, Berlin
13.
Zurück zum Zitat Bernhard T (1982) Wittgensteins Neffe. Suhrkamp, Frankfurt am Main Bernhard T (1982) Wittgensteins Neffe. Suhrkamp, Frankfurt am Main
15.
Zurück zum Zitat Borasio G (2014) selbst bestimmt sterben. C.H.Beck, München, S 178CrossRef Borasio G (2014) selbst bestimmt sterben. C.H.Beck, München, S 178CrossRef
Metadaten
Titel
Von der „biologischen Person“ zur Resonanz
Personalisierte Medizin im ethischen Sinn
verfasst von
Dr. med. Dr. phil. Manfred Kanatschnig
Publikationsdatum
09.11.2018
Verlag
Springer Vienna
Erschienen in
Wiener klinisches Magazin / Ausgabe 6/2018
Print ISSN: 1869-1757
Elektronische ISSN: 1613-7817
DOI
https://doi.org/10.1007/s00740-018-0261-y

Weitere Artikel der Ausgabe 6/2018

Wiener klinisches Magazin 6/2018 Zur Ausgabe

Panorama

Panorama