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Ärzte Woche

Open Access 15.01.2023

Franz Essl vermehrt Faszinierendes

verfasst von: Martin Krenek-Burger

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Franz Essl ist ein führender Experte in der Neobiota-Forschung. Der Club der Wissenschaftsjournalisten hat den Ökologen zum Wissenschaftler des Jahres 2022 gewählt. Den Preis erhält Essl auch, weil er mit Forschungsergebnissen nicht lange hinterm Berg hält.

Franz Essl tritt in die Fußstapfen seines Disserationsvaters Georg Grabherr. Der kürzlich verstorbene Vegetationsökologe erhielt die Auszeichnung 2012, zehn Jahre danach ist Essl an der Reihe. Wie wird man überhaupt Wissenschaftler des Jahres? Man erhält den Preis in einer unterschätzten wissenschaftlichen Disziplin: für das verständliche Vermitteln von Fakten. Darin ist Essl ein wahrer Meister, wie sich der Autor über die Jahre bei mehreren Anlässen überzeugen durfte.

„In einer demokratischen Gesellschaft halte ich es für unabdingbar, wissenschaftliche Erkenntnisse zu wichtigen Fragen verständlich und anschaulich in die Gesellschaft zu tragen. Mit der Öffentlichkeit zu diskutieren ist auch ein wichtiger Beitrag, um die Wissenschaftsskepsis abzubauen“, erklärt Franz Essl. Eine verständliche Vermittlung von wissenschaftlichen Ergebnissen ist heute wichtiger denn je. Denn in Österreich herrscht ein Desinteresse an den Wissenschaften, das sich bis zur Wissenschaftsfeindlichkeit steigert, wie zwei kürzlich erschienene Untersuchungen belegen.

Erste Ergebnisse einer vom Bildungsministerium beauftragten Studie des Instituts für Höhere Studien (IHS) über Ursachen von Wissenschafts- und Demokratieskepsis zeigen, dass das Desinteresse an Wissenschaft noch ausgeprägter sein dürfte als die Wissenschaftsskepsis. Eher zum Misstrauen hinsichtlich der Demokratie und ihrer ökonomischen Lage neigen demnach Personen mit geringer Zufriedenheit sowie Personen mit überschaubarer Bildung. Rund ein Drittel der österreichischen Bevölkerung vertraut Wissenschaft kaum, berichtet wiederum die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Laut dem „Wissenschaftsbarometer“ der ÖAW macht sich auch unter Gutverdienenden mit hoher Schulbildung Skepsis breit.

Mehr Wurstigkeit als Skepsis

„Erste Ergebnisse einer vom Bildungsministerium beauftragten Studie des Instituts für Höhere Studien (IHS) über Ursachen von Wissenschafts- und Demokratieskepsis zeigen, dass das Desinteresse an Wissenschaft noch ausgeprägter sein dürfte als die Wissenschaftsskepsis. Eher zur Skepsis neigen demnach Personen mit geringer Zufriedenheit mit der Demokratie und ihrer ökonomischen Lage sowie Personen mit geringerer Bildung.

Rund ein Drittel der heimischen Bevölkerung vertraut Wissenschaft kaum, berichtet wiederum die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Laut dem „Wissenschaftsbarometer“ der ÖAW macht sich auch unter Gutverdienenden mit hoher Schulbildung Skepsis breit. „Unsere Gesellschaft ist mit Zukunftsfragen konfrontiert, die breit diskutiert werden müssen. Die Bedeutung, die JournalistInnen und Medien dabei zukommt, kann gar nicht überschätzt werden, und daher ist ein Mehr an hochwertigen Wissenschaftsjournalismus extrem wichtig“, sagt Franz Essl.

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Metadaten
Titel
Franz Essl vermehrt Faszinierendes
Publikationsdatum
15.01.2023
Zeitung
Ärzte Woche
Ausgabe 03/2023

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