Ordensklinikum Linz × Fast die Hälfte aller Männer entwickelt im Laufe ihres Lebens eine gutartige Vergrößerung der Prostata. Erstmals in Österreich wird nun am Prostatazentrum des Ordensklinikum Linz eine neue, schonendere Operationsmethode mittels Hochdruck-Wasserstrahl angewandt. Mit steigendem Alter nimmt bei den meisten Männern die Prostata an Volumen zu. Diese gutartige altersbedingte Prostatavergrößerung nennt sich benigne Prostatahyperplasie (BPH). Die vergrößerte Prostata entsteht durch gutartige Knoten (Adenome), die in der Innenzone der Prostata (Prostatakern) in unterschiedlichen Größen wachsen. Diese Knoten können auf die Harnröhre drücken und zahlreiche Beschwerden, wie Schwierigkeiten beim Urinieren, plötzlicher Harndrang oder Erektionsstörungen verursachen. Die Ursache für die knotigen Veränderungen vermutet man in hormonellen Störungen des älter werdenden Mannes. Mittels des am Prostatazentrum des Ordensklinikum Linz erstmals in Österreich eingesetzten Verfahrens „AquaBeam“ erfolgt die Entfernung von überschüssigem Prostatagewebe sanfter, als bei bisherigen Operations-Techniken. Der „AquaBeam“ ist ein innovatives computergestütztes Gerät, das mit einer Kombination aus Bildgebung und hoch fokussiertem Wasserstrahl arbeitet. „Das zu entfernende Gewebe kann zu Beginn des Eingriffs besonders genau identifiziert und markiert werden. Somit kann der Hochdruck-Wasserstrahl sehr präzise unter computergestützter Führung vorgehen. Es kommt zu weniger Komplikationen, selten zu Blutungen und der Schließmuskel kann geschont werden, sodass keine Gefahr der Inkontinenz besteht“, sagt Prim. Dr. Wolfgang Loidl, Vorstand der Abteilung Urologie und Leiter des Prostatazentrums am Ordensklinikum Linz. Zudem bleibt die Funktion des Samenergusses mit großer Wahrscheinlichkeit erhalten. Ein weiterer Vorteil ist die Verkürzung der Operation, die unter Vollnarkose durchgeführt wird. Dauerten bisherige Operationen der gutartig vergrößerten Prostata ca. 1 Stunde, so sind es mit der neuen Technik ca. 15 Minuten. „Der Eingriff geht schnell, ist außerordentlich präzise und reduziert die Reizung des Gewebes im Vergleich zur mechanischen Technik“, so Loidl. Die operative Behandlung von gutartigen Prostatavergrößerungen durch die Harnröhre ist seit vielen Jahrzenten möglich. Seit mehr als 15 Jahren werden Speziallaser eingesetzt, mit denen das überschüssige Gewebe entweder verdampft oder entkernt wird. Die neue Technik wurde in den USA entwickelt. Prim. Dr. Wolfgang Loidl Ordensklinikum Linz × Quelle: Pressemitteilung Ordensklinikum Linz vom 7.6.2020