08.06.2022 | Aktuelle Bilder
Tumor-simulierendes Amyloidom des Ösophagus
Erschienen in: Journal für Gastroenterologische und Hepatologische Erkrankungen | Ausgabe 2/2022
Einloggen, um Zugang zu erhaltenAuszug
Ein 74 Jahre alter Patient mit Schluckbeschwerden, bei dem in einer auswärtigen Ösophago-Gastroskopie eine Raumforderung des Ösophagus bei 30 cm (ab Zahnreihe) festgestellt worden war, wurde zur weiteren Abklärung und Therapie zugewiesen. Die hierorts durchgeführte Endoskopie zeigte ab 30 cm eine exophytische, infiltrativ wachsende Raumforderung, welche gerade noch mit dem Endoskop passierbar war (Abb. 1). Der Tumor erreichte an der Hinterwand den Magen, die Tumorlänge wurde auf 15 cm geschätzt. Es wurden zahlreiche Biopsien entnommen. Die ergänzende Endosonographie zeigte eine Wandüberschreitung des Tumors sowie suspekte Lymphknoten (Stadium uT3/4 N+) (Abb. 2). Es wurde daraufhin eine Kontrastmittel-verstärkte Multidetektor-CT (MDCT) durchgeführt, welche eine ausgehende Raumforderung im distalen Ösophagus zeigte, die zu einer deutlichen Auftreibung des Ösophagus führte, mit Darstellung multipler suspekter Lymphknoten im hinteren Mediastinum sowie auch an der Curvatura minor (Stadium cT3 N+ M0) (Abb. 3; Video 1). Die Biopsie zeigte, so wie die Biopsien der auswärtigen Endoskopie, keine Tumoranteile, sondern chronische Entzündung, Granulationsgewebe und zusätzlich auch reichlich Pilzhyphen (Candida species). Auch endoskopische Rebiopsien blieben ohne Nachweis eines Tumors. Es wurde daraufhin beschlossen, nach insgesamt 4‑maliger negativer endoskopischer bzw. endosonographischer Biopsie eine CT-gezielte transgastrische Biopsie der Cardia durchzuführen (Abb. 4). Auch diese Biopsie ergab lediglich fokale, mäßiggradige chronische sowie minimal aktive Entzündung ohne Tumornachweis. Auf Grund der ausgeprägten Dysphagie wurde ein Ösophagusstent zur Schluckpalliation implantiert (Abb. 5).×
×
×
×
×
…Anzeige