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31.07.2019 | Originalien
Tuberkulose im Kindesalter – Update 2019
Erschienen in: Pädiatrie & Pädologie | Ausgabe 4/2019
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Die Tuberkulose (TB) zählt zu den häufigsten Infektionskrankheiten, mit weltweit 250.000 Todesfällen allein unter Kindern im Jahr 2016. Mehrere Institutionen sowie Fachgruppen (World Health Organization – WHO, European Centre for Disease Prevention and Control – ECDC, European Research Council ERS, etc.) haben Richtlinien zur Diagnostik und Therapie der TB erstellt. Kürzlich wurde für 3 Staaten – Österreich, Schweiz und Deutschland – eine eigene Leitlinie zur Diagnostik und Therapie der pädiatrischen TB erstellt. Diese Arbeit soll die wichtigsten Punkte für den klinischen Alltag hervorheben, Beispiele aus der klinischen Erfahrung unseres pädiatrischen Zentrums präsentieren und bestimmte Aspekte der publizierten Leitlinie kommentieren. Neben Anamnese und klinischen Symptomen wird vor allem auf die diagnostischen Schritte im Detail eingegangen, die neben radiologischen Untersuchungen, vor allem immunologische Tests, wie den Mendel-Mantoux-Test (MMT), sowie den Interferon-γ Release Assay (IGRA), umfassen. Auch auf die Schwierigkeit der Diagnosestellung im Kindes- und Jugendalter bei unklarer Symptomatik bzw. bei Fehlen eines Indexpatienten wird eingegangen. Neben der Chemoprophylaxe nach Exposition und der Chemoprävention als Behandlung bei latenter TB, werden auch die therapeutischen Optionen bei manifester TB – pulmonal sowie extrapulmonal – diskutiert. Auch die Behandlung der multiresistenten TB, einem zunehmenden klinisch-therapeutischen sowie wirtschaftlichen Problem, wird ebenso thematisiert. Die Zusammenfassung dieser Leitlinie soll eine wertvolle Ergänzung im klinischen Alltag für die Diagnostik und Therapie der TB im Kindes- und Jugendalter im deutschsprachigen Raum darstellen.