01.11.2012 | themenschwerpunkt
Tränenwegserkrankungen und Therapie im Kindesalter
Erschienen in: Spektrum der Augenheilkunde | Ausgabe 5/2012
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Erkrankungen der ableitenden Tränenwege (TRW) im Neugeborenen und Kindesalter sind i. d. R. durch Anomalien in der komplizierten Entwicklung der ableitenden Tränenwege bedingt.
Am häufigsten ist die sog. Dacryocystitis neonatorum chronica simplex, die durch die Persistenz der Hasner’schen Membran bedingt ist und bei frühzeitiger und konsequenter Behandlung eine gute Prognose hat.
Wenn eine Spülbehandlung notwendig ist, sollte diese nicht zu lange aufgeschoben werden, da mit zunehmendem Alter die Erfolgsrate der sog. Überdruckspülung nach Bangerter sinkt.
Der ideale Zeitpunkt scheint – je nach klinischem Bild- zwischen dem 4. und 6. Lebensmonat zu liegen.
Gerade bei diesen Erkrankungen ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Augenarzt und Pädiater eminent wichtig, da eine Spülung in Sedoanalgesie sehr empfehlenswert und stressfrei für die kleinen Patienten und den behandelnden Arzt ist.
Sollte nach dem 2. Spülversuch keine Besserung erreicht werden, muss eine Dacryocystorhinostomie (DCR), externa (Toti)/interna (West) oder als Alternative eine Ballondilatation in Allgemeinanästhesie durchgeführt werden, um eventuelle lebensbedrohliche Komplikationen zu vermeiden.
Die Tränenwegsendoskopie und Rekanalisation des ableitenden Tränengang-Systems stellt eventuell eine minimal invasive Alternative zu einer DCR bei älteren Kindern dar.
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