19.09.2017 | Psychiatrie
Tagesklinik – mehr als eine Station ohne Betten
Erschienen in: psychopraxis. neuropraxis | Ausgabe 6/2017
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
Die psychiatrische Tagesklinik hat eine lange Tradition als Alternative zur vollstationären Behandlung. Außerdem kann die Tagesklinik in der Folge einer stationären Aufnahme die Aufenthaltsdauer verkürzen und den üblichen harten Schnitt zwischen Rund-um-die-Uhr-Betreuung im Spital und der ambulanten Betreuung durch einen Zwischenschritt überwinden helfen. Die multiprofessionelle Diagnostik und Behandlung profitiert von der alltagsnahen Situation und kann gezielt in die Lebensgestaltung zu Hause hineinwirken. Die pharmakologische Behandlung kann schrittweise und persönlich fein abgestimmt an das Leben unter Bedingungen außerhalb des Krankenhauses angepasst werden. Die Tagesstruktur, die sich aus störungsspezifischen Gruppentherapien zu für Erkrankung, Behandlung, Rehabilitation und Recovery relevanten Themen sowie Ergo- und Physiotherapie und den gemeinsamen Mahlzeiten zusammensetzt, ist ein wesentlicher Wirkfaktor. Kompetenzen für die Wiederaufnahme einer regelmäßigen weiterführenden Tagesstruktur, oft in Richtung Arbeitsrehabilitation, können entwickelt werden.
Drei Fallbeispiele beleuchten typische Behandlungssituationen an der Tagesklinik der Abteilung für Sozialpsychiatrie an der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Wien, die auf die Behandlung von Personen mit Psychosen spezialisiert ist.
Anzeige