Lesen von Literatur fördert die Empathie und die Aufmerksamkeit und sie ist ein Spiegel des Lesers und der Leserin. Daher ist Literatur auch extracurricularer Bestandteil im Studium der Humanmedizin an der Danube Private University.
Mediziner und medizinische Wissenschaftler haben sich immer wieder als durchaus erfolgreiche Schriftsteller betätigt, wie Arthur Schnitzler oder auch Carl Djerassi. Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki hat sich mit der engen Verbindung von Arzt und Literatur beschäftigt und Krankheit und Leiden ereignen sich in der Belletristik als fundamentale Lebensthemen häufig.
„Für den Kranken kann Literatur Trost oder Bewältigung sein, für den Arzt bietet sie die Möglichkeit, Lebensrealitäten und Sichtweisen zu erkunden, die ihm aus vielerlei Gründen im realen Leben verschlossen sind“, so Marga B. Wagner-Pischel. Er kann daraus für seine eigene Praxis lernen. Etwa aus Leo Tolstois Erzählung vom „Tod des Iwan Iljitsch“, die die Kaskade in der eher empathielosen Arzt-Patient-Beziehung mit all ihren Folgen aufzeigt, die schließlich fatal endet. Die Krankheit mag eindeutig sein, Kranksein ist vielschichtig, sagt Medizinethiker Giovanni Maio ( rechts neben M. B. Wagner-Pischel ).
Aus vielfältigen Perspektiven reflektieren 20 Beiträge die zahllosen Facetten des Themas. Sie laden ein, sich auf diese Vielfalt einzulassen und sie öffnen damit selbst die Türe zur „Heilkraft der Literatur“.