01.03.2016 | themenschwerpunkt
Sexualität bei Übergewicht und Adipositas
Erschienen in: Wiener Medizinische Wochenschrift | Ausgabe 3-4/2016
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Die Assoziation zwischen Adipositas und Sexualfunktionsstörungen ist in vielen Studien beschrieben. Neurobiologische, hormonelle und vaskuläre Störungen sowie psychische Erkrankungen gelten bei beiden Geschlechtern als Hauptursachen. Sexuelles Interesse und Verlangen, sexuelle Erregung, Orgasmus, schmerzhafter Geschlechtsverkehr und Ejakulation können betroffen sein. Die Datenlage zu Prävalenzzahlen für Sexualfunktionsstörungen bei adipösen Menschen ist aufgrund der Studien mit kleinen Fallzahlen beschränkt. Für das Screening von Sexualfunktionsstörungen stehen zwei validierte Scores zur Verfügung. Der Internationale Index of Erectile Function-5 (IIEF5), der 15 Fragen enthält und der Female Sexual Function Index (FSFI), der 19 Fragen enthält sind multidimensionale und validierte diagnostische Methoden für das jeweilige Geschlecht. Die Behandlung umfasst Lebensstilveränderungen mit vermehrter körperlicher Aktivität, Gewichtskontrolle, gesunde Ernährung und Beendigung von Tabakkonsum. Testosteron Substitution in Fällen eines nachgewiesenen Hypogonadismus und Therapie mit PDE-5 Inhibitoren sind gut dokumentierte Behandlungsoptionen bei Männern. Therapieoptionen für Frauen sind nicht so gut evaluiert, wobei Fibanserin, Testosteron, Bupropion und Oxytocin wirksam sein dürften.
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