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Erschienen in: Pädiatrie & Pädologie 1/2023

Open Access 01.04.2023 | Round Table Diskussion

Round Table Diskussion

verfasst von: Univ.-Prof. Dr. Leonhard Thun-Hohenstein

Erschienen in: Pädiatrie & Pädologie | Sonderheft 1/2023

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Der Verlag bleibt in Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutsadressen neutral.
Round Table Diskussion
  • Moderation: Leonhard Thun-Hohenstein
  • Teilnehmer*innen: Irene Promussas, Sophie Ulbrich-Ford, Julia Fröhlich, Michaela Bilir, Angela Eberding, Nicola Sommer, Gottfried Biewer, Marion Gasser, Christine Fröhlich, Ernst Tatzer, Thomas Morgenthaler, Margit Hagleitner, Andrea Holz-Dahrenstaedt, Nicole Grois

Diskussion1

Leonhard Thun-Hohenstein:
Meine Damen und Herren, ich freue mich sehr auf diese Diskussion, die nach den lebendigen und vielfältigen Präsentationen jetzt sehr spannend zu werden scheint. Ich möchte mit einer persönlichen Erfahrung beginnen: Ich bin mit der Bemerkung aus einer Schule ausgeschlossen worden, wegen meines sozial etwas aktiven Verhaltens, naja, wie sagt man heute, verhaltensoriginell. Mit dem Satz des Direktors an meinen Vater: „Wir sind eine Schule und keine Erziehungsanstalt!“ Woraufhin ich in ein Internat gegeben wurde. Dort war das offensichtlich anders.
Ich habe hier noch einmal, um die Diskussion anzuregen, die Definition von Herrn Biewer hergenommen und möchte noch ergänzen, was Irene gesagt hat: Es geht um Nichtetikettierung von Kindern, es geht um die Rechte vulnerabler Menschen, und das betrifft uns alle. Wir sind alle vulnerabel. Es geht um Partizipation in allen Lebensbereichen, nicht nur in der Schule, sondern auch in allen umgebenden Lebensbereichen. Und es geht um – und das ist wohl der härteste Brocken – die strukturellen Veränderungen von regulären Institutionen. Mir ist während eurer Präsentation ein Bild im Kopf erschienen: Ich habe das Schulsystem gesehen wie einen riesigen Tanker, ein riesiges schwarzes Schiff, das über das Meer kurvt, relativ unbeweglich, und rundherum wuseln Schiffe, ein Segelboot, ein Motorboot, ein Ruderboot, alle möglichen, alle bunt, sie kommen an dieses Schiff herangefahren. Manchmal schauen die schon ganz neugierig heraus aus dem Boot, aber der Kurs ist seit hundert Jahren so ungefähr klar. Könnte man provokativ behaupten.
Und jetzt freue ich mich sehr auf eure Diskussion, auf eure Beiträge. Was müsste grundlegend anders werden? Also, wie kann, was müsste in diesem Schiff anders sein, damit all das, was ihr jetzt schon in kleinen Projekten, in kleinen Ideen, teilweise auch in schon relativ weit umgesetzten Ideen, verwirklicht sehen wollt. Was soll da sein? Was muss da sein für eine gelingende Inklusion? Das waren ja schon viele Ideen, aber vielleicht können wir das ein bisschen diskutieren. Was glaubt ihr, wenn wir heute hier rausgehen, was sollen die Zuhörer*innen, was sollen wir mitnehmen, was wirklich notwendig ist für eine gelingende Inklusion. Ich freue mich auch, alle am Schirm zu begrüßen, ich sehe hier ein paar Teilnehmer*innen, die mitdiskutieren. Und bitte Sie, wenn Sie etwas sagen wollen, einfach das Mikro anzuschalten und sagen: Ja, ich will! Dann werden wir das hoffentlich registrieren. Gut, ich darf bitten, wer möchte anfangen? Bitte …
Irene Promussas:
Ja also, ich glaube, womit wir anfangen müssen, auch wenn immer alle sagen, damit alleine kommen wir nicht weiter, sind unsere Haltung und unser Wille. Ja, also wenn wir nicht verinnerlichen, dass wir Inklusion wollen und das mit unserer ganzen Kraft, und dass es etwas Spannendes und Gutes ist und eigentlich etwas Selbstverständliches sein sollte, dann ist das schon die erste Hürde, über die wir stolpern können. Und natürlich müssen wir Ressourcen in die Hand nehmen, das ist immer das Totschlagargument am Ende einer Inklusionsdebatte. Aber ich möchte eigentlich heute nicht beim Finanziellen stehenbleiben, ich möchte wirklich damit beginnen: Können wir uns vorstellen, dass wir uns auf Inklusion freuen? Dass wir uns darauf einlassen, dass wir uns auf jedes Kind einlassen und dass Kinder sich willkommen fühlen, weil sie unsere Haltung spüren.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Ich bin ein bisschen provokant, wir sind uns hier einig, liebe Irene. Wir wollen das.
Irene Promussas:
Ich frage das hinaus in die Welt.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Das habe ich zumindest von euch allen wahrgenommen, dass ihr das wollt. Die Frage ist, wie kann man eine Haltung verändern? Und zwar die Haltung von einem großen, dicken, fetten Schiff, das mit vielen Menschen, mit viel Unterstützung schon seit langem dahinfährt. Wie geht das? Wie kann man diese Idee sozusagen implantieren, damit auch dort alle Fenster aufgehen, das Schiff vielleicht einmal stehenbleibt und sich bunt anmalt und es vielleicht dann einen anderen Kurs nimmt. Die Ergotherapie wird uns das jetzt erklären. Das finde ich schön!
Sophie Ulbrich-Ford:
Das ist jetzt nicht die Lösung, das muss ich gleich dazusagen. Aber was mir heute in den Sinn gekommen ist, und deswegen finde ich diese Tagung sehr bereichernd, ist, dass dieses Lehren nicht darum geht, wie man ein Schiff baut, sondern wie man die Sehnsucht nach dem Meer erfüllen kann. Ich glaube an die Haltung, dass Diversität beim Lernen uns gesellschaftlich komplett bereichert. Das als Haltung vorleben und sagen, wir haben was davon, wenn wir Inklusion leben. Und dieser Benefit, ich habe heute von Anreizen gehört, dass dann zwei Pädagoginnen in einer Klasse stehen, das ist zu wenig Anreiz. Ich glaube es kommt noch mehr Anreiz im Sinne von, die Kinder sind neugierig, auch Kinder, die vielleicht ein bisschen anders sind, kennenzulernen, und wir können alle voneinander lernen, egal mit welchen Bedürfnissen wir da in die Schule kommen und ich glaube, es wäre so schön, wenn das gelingen könnte.
Julia Fröhlich:
Ja, da möchte ich nur dazu sagen, dass …
Leonhard Thun-Hohenstein:
Nein, das passt schon. Ich habe nur signalisiert, dass ich die Wünsche gehört habe.
Julia Fröhlich:
Okay. Dass die Beziehung so wichtig ist mit den Schülern. Man kann nicht differenziert unterrichten, ohne dass man die Schüler kennt. Und da ist die Beziehung so wichtig, dass man jeden einzelnen Schüler oder Schülerin kennenlernt. Und die unterschiedlichen Stärken wahrnimmt. Und erkennt, dass alle aus einem unterschiedlichen Hintergrund kommen, mit unterschiedlichen Bedürfnissen. Und erst dann kann man das nützen, und ja, deswegen ist die Beziehung so wichtig, und der Respekt auch, genau!
Leonhard Thun-Hohenstein:
Das heißt, Sie würden auf das Schiff klettern und dem Kapitän was sagen.
Julia Fröhlich:
Beobachten von Schülern. Beobachten und aber auch sich Zeit nehmen, die einzelnen Schüler kennenzulernen, und zwar auf ihre Art und Weise.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Ja aber, wir müssen doch den Lehrstoff durchbringen. Wir haben keine Zeit, die Kinder zu beobachten.
Julia Fröhlich:
Wenn man so differenziert unterrichtet, wo die Schüler eigenständig arbeiten können und erwartet werden, dann hat man mehr Zeit, auch noch differenzierter zu unterrichten, die Schüler zu beobachten und ihnen Hilfe anbieten.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Also der Gewinn ist im Beobachten, dass man dann mehr Zeit gewinnt, wenn man die Kinder besser kennt. Das wäre das Argument. Okay. Ich weiß nur, dass sie Michaela heißt, also bitte, bitte fangen Sie an.
Michaela Bilir:
Hallo, Servus Leonhard. Ich bin die Michaela. Wir kennen uns von der Kinderklinikambulanz.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Das ist aber schon lange her, oder?
Michaela Bilir:
Ja, ein bisschen. Ich hätte gerne mit dir geplaudert. Also so wirklich, face-to-face, aber es ist halt so. Du hast die Frage gestellt, was müsste anders werden. Und ich glaube, ich komme ja aus der Pflege und erlebe oft, dass in meinem beruflichen Dasein immer wieder Standeskämpfe innerhalb der einzelnen Berufsgruppen stattfinden. Und ich würde mir wünschen, ich glaube das wäre ein ganz wichtiger Erfolgsfaktor, wenn wir dieses Standesdenken auflösen könnten. Wie das funktioniert, weiß ich nicht. Vielleicht brauchen wir eine Kristallkugel. Aber vielleicht geht es über das Vorleben, über Tun, über gute, positive, bewährte Projekte. Ich sehe euch jetzt nicht mehr, ich weiß auch nicht mehr, ob wir im Raum sind.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Doch, doch, wir sehen dich, wir hören dich. Es ist alles gut. Für uns zumindest.
Michaela Bilir:
Okay.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Das heißt die Berufsgrenzen, das Standesbewusstsein, sind ein Problem. Wie könntest du dir vorstellen, dass man diese Grenzen überwindet? Einen Vorschlag, glaube ich, hast du gemacht, bzw. das, was wir hier tun, ist eigentlich ein Schritt dazu. Wir vernetzen uns und wir, wie sagt man: Tu Gutes und rede darüber. Das passiert hier. Und die Frage ist, wie kann man sozusagen die hartnäckigen Querköpfe [gewinnen], die das nicht wollen, ich habe da so die Ärztekammer im Bild und so, wo hartnäckige Bürokraten [wichtig sind], diese nicht ideenoffenen Menschen, wie kriegen wir die? Wie gewinnen wir die?
Michaela Bilir:
Ich glaube, mit offener Konfrontation. Weißt du, es macht mich traurig, wenn ich die Aussagen von der Gruppe der Kinderärzte, die sagen, wow, das wäre ein tolles Projekt, wir brauchen School Nurses an den Schulen. Aber leider offiziell können wir diese Haltung nicht vertreten. Das ist genau dieses Thema.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Das klingt ja so, als ob man bestimmte Meinungen aus politischen Gründen nicht vertreten dürfte in Österreich.
Michaela Bilir:
Das glaube ich auch.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Ja, wir sind doch ein demokratisches Land, habe ich gedacht. Jetzt würde ich gerne, ich weiß den Nachnamen leider auch nicht, die Angela bitten. Die hat sich auch gemeldet.
Angela Eberding:
Also, ich könnte jetzt gerade schon mal was sagen zu Ihnen, oder, es gibt, sie kennen glaube ich alle, das afrikanisches Sprichwort: Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen, oder großzuziehen. Und in einem Schuldorf gehören eben auch Ergotherapeut*innen, Krankenschwestern, Schulsozialarbeiter*innen, Therapeut*innen und so weiter, die gehören alle dazu. Vielleicht sollten wir einfach mal eine Zeit lang in Afrika arbeiten und schauen, wie die das hinkriegen, als ganzes Dorf die Kinder zu erziehen. Und das andere ist, was ich denke, was sich verändern muss, das hat die Julia so schön dargestellt. Das Bildungssystem, wie es heute existiert, ist schon ein paar hundert Jahre alt, während sich unsere Einstellung zu Kindern, unsere Einstellung zur Gewalt [geändert hat]. Gott sei Dank, gibt es inzwischen ein Gewaltverbot, in Österreich schon bisschen länger als in Deutschland und in den Niederlanden, also schon besonders lange. Das gibt es, aber die Schule hat sich nicht verändert. Das heißt, es wird immer noch bestraft, es wird immer noch weggeschickt, nicht mehr, vielleicht nicht mehr in dem Maße körperlich, aber psychisch. Es gibt eine große Untersuchung von Professor Pfeiffer aus Hannover, der hat Schülerinnen und Schüler gefragt, von wem sie am meisten gemobbt werden und die haben geantwortet: von den Lehrpersonen. Und ich denke, dass ich da, da bin ich mit Ihnen oder bei denen, die das gesagt haben: Die gesamte Lehrerausbildung muss sich verändern. Aber ich denke eben auch die Lehrpersonen, die jetzt schon an den Schulen arbeiten, können wir weiterbilden. Die können noch viel nachlernen, und wir merken auch ein großes Interesse, dass sie, wenn sie merken, dass sie mit dem, was die gelernt haben, nämlich ein Fach zu unterrichten, mit den Verhaltensweisen von Schülerinnen und Schülern heute oft nicht mehr gut klarkommen. Und das ist das, was wir zum Beispiel machen. Und da geht es um Haltung, da geht es eigentlich nur um die Haltung und es geht um die Beziehung. Auch da bin ich wieder ganz bei Julia Fröhlich. Wenn wir damals Kinder befragt haben, was ist dein Lieblingsfach, dann haben sie irgendeines genannt in der Grundschule, und was ist deine Lieblingslehrerin, das war die Lehrerin, die dieses Fach unterrichtet hat. Das heißt, ich kann nur gut unterrichten, wenn ich eine Beziehung zu den Schülerinnen und Schülern habe.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Ja, die Frage, ich möchte das noch einmal von der Sophie Ulbrich aufgreifen, die Frage, wie wecken wir die Sehnsucht nach dem Meer, weil, wenn das der Weg wäre, wie könnten wir die Sehnsucht der Lehrerinnen und Lehrer wecken? Und es gibt ja doch auch einige engagierte Lehrerinnen und Lehrer, die man da nützen sollte. Und die Frage ist, wie können wir diese Sehnsucht wecken, dass eigentlich dieses Schulsystem ganz anders laufen könnte. Immerhin ist das Schulsystem der einzige Ort im Leben jedes Menschen, wo alle aus allen Gesellschaftsschichten, aus allen Ecken zusammenkommen und lange Zeit beieinanderbleiben. Und das ist ja schon auch, finde ich, eine gesellschaftspolitische Chance, wo viel drinnen liegt. Und ich werde das morgen auch noch sagen, aber ich sage es jetzt auch, dass natürlich angesichts der Situation unserer momentanen Politik, es dringend notwendig wäre, dass unsere Kinder andere Dinge lernen, als sie jetzt lernen. Die Julia hat das in ihrem Vortrag ja sehr schön gesagt, es geht um das Methodenlernen, wie lebe ich, wie setze ich mich auseinander, wie streite ich, wie komme ich mit anderen Menschen zurande. Denn das Wissen ist eh im Internet und überall, das kann ich mir jederzeit heraussuchen.
Nicola Sommer:
Auf diesen Punkt wollte ich auch eingehen, und zwar es gibt ganz, ganz viele gute Beispiele schon im Schulsystem und sehr viele Lehrpersonen, die da ganz engagiert sind, und man darf es wirklich nicht sehen als Tropfen auf den heißen Stein, sondern als Stein, der in Wasser fällt und seine Kreise zieht. Und ich denke mir, vielleicht sollten wir das nur etwas plakativer machen und das schon in der Ausbildung, dass man eben gute Modelle, gute Dinge zeigt und wo wir uns selbst auch ein bisschen am Krawattel nehmen müssen, wir als Lehrende an Hochschulen, an Universitäten, [wir] müssen das genauso vorleben. Das ist ein ganz springender Punkt. Und wir müssen auch die Möglichkeiten an den Hochschulen, an den Universitäten bieten, mit Menschen mit verschiedensten Herausforderungen, Beeinträchtigungen im Leben, in Kontakt zu kommen, und so auf eine andere Ebene zu kommen. Ich glaube in der Ausbildung ist ganz, ganz vieles möglich und das sehen wir jetzt auch im Anbieten von Lehrveranstaltungen als Freifächer, die aber sehr gern gewählt werden, weil ja das Interesse prinzipiell da ist.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Das heißt, ihr Vorschlag wäre, die Veränderung der regulären Strukturen würde über die Ausbildung gehen, weil dort würde dann die Sehnsucht nach dem Meer geweckt werden, dass das Schulsystem anders laufen würde.
Nicola Sommer:
Leider passiert es oft dann, wenn die engagierten Lehrpersonen in die Schule kommen, dass dann ein sehr, sehr starres System da ist, das sie wieder zurückwirft.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Herr Professor Biewer, darf ich Sie etwas fragen? Sie kennen die österreichische Situation. Wo sehen denn Sie die Chancen, dass die Sehnsucht nach dem Meer entdeckt, geweckt wird und das Feuer gelegt wird, sozusagen?
Gottfried Biewer:
Ja, also, ich möchte mich meiner Vorrednerin hier anschließen und ich möchte auch ein bisschen Optimismus verbreiten. Ich habe viele Jahre lang an der Universität Wien Veranstaltungen in der Lehrerbildung gemacht. Ich hatte ja ganz lange immer nur mit den AHS-Lehrern zu tun, also nur mit Lehrern für höhere Schulen. Und ich muss sagen, ich habe es wirklich als eine Zäsur erlebt, als wir ab 2014 plötzlich diese neue Lehrerbildung hatten, und es wurden nicht mehr die Leute ausgebildet, die sich irgendwo als verkappte Fachwissenschaftler verstanden haben. Ich habe lange damit zu tun gehabt, dass Lehramtsstudierende an der Universität sich als Chemiker, Anglisten und Germanisten verstanden haben, die eigentlich nicht die Kinder gesehen haben. Und ich habe wirklich auch in den Lehrveranstaltungen, ich habe relativ große Lehrveranstaltungen, und auch in der Lehrerbildung diesen Wechsel auch empfunden. Dass plötzlich anders gefragt wurde, und dass plötzlich gar nicht mehr so infrage gestellt wurde, dass man sich auch um die Kinder kümmern muss, dass man die Heterogenität der Klasse im Blick haben muss. Ich glaube, dass Inklusion eine Generationenaufgabe ist. Das klingt jetzt nicht so ganz optimistisch, aber das ist eine Aufgabe, die kann erfüllt werden, wenn eine Generation in die Schulen kommt, die die entsprechende Einstellung hat. Diese Lehrkräfte, die gab es vor Jahrzehnten schon, die haben sich dann immer an einzelnen Schulen gesammelt. Ich habe das in München recht gut erlebt, weil ich da die Begleitung gemacht habe zu der Schule der Aktion Sonnenschein von Theodor Hellbrügge. Das habe ich damals in den 90er-Jahren gemacht, als dieses Modell eigentlich relativ gut funktioniert hat. Und wo ich gesehen habe, dort sind wirklich nur engagierte Lehrer, es gab keine anderen und es hat auch alles wunderbar funktioniert. Und ich sehe auf der anderen Seite natürlich auch die Schule, die Schulen, wo die Lehrer immer klagen, es sind zu wenig Ressourcen da. Wir haben zu wenig Stunden und die Bedingungen sind alle so schlecht, und wenn man von vornherein mal so rangeht, es ist eh alles so schlecht, dann funktioniert es garantiert nicht! Und wenn man trotz ungünstiger Bedingungen sagt, das müssen wir schaffen, dann schafft man das auch unter widrigen Bedingungen und deswegen möchte ich auch noch einmal unterstreichen, was ganz zu Beginn gesagt worden ist: Es kommt auf die Einstellung an, es kommt auf die Einstellung der Lehrer an, und dass die jungen Lehrer diejenigen wären, die da besonders konservative Dinge verhindern würden, das kann man wirklich nicht sagen. Und ich glaube, man muss da auch ein bisschen Feuer entfachen oder es vielleicht nochmal ein bisschen fördern, und es müssen dann bestimmte äußere Strukturen auch gefördert werden. Weil das ist das, was ich schon mal gesagt habe im Zusammenhang mit der Evaluierung des Nationalen Aktionsplans, also gegenwärtig ist die Zeit, wo auch das Bildungsministerium seinen Text erarbeitet über die Veränderungen, die bis 2030 stattfinden sollen im System und wo es um Inklusion geht. Und da bin ich wirklich einmal gespannt, was am Ende dieses Prozesses steht. Das sind nur noch wenige Monate, wo dieser Prozess läuft, dann geht es ans Sozialministerium und dann wird irgendein Text wiederkommen, der von der Bundesregierung beschlossen wird. Und ich würde mir wirklich wünschen, dass da klare Weichenstellungen gemacht werden, und ich glaube, die Menschen findet man leicht, die bereit sind, Inklusion umzusetzen und das in die Wege zu bringen. Das ist mein Kommentar dazu.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Danke vielmals. Ja, bitte:
Marion Gasser:
Ich möchte noch einmal auf ihre Metapher eingehen, die schöne Metapher vom Meer. Ich denke, die Sehnsucht nach dem Meer, die können wir ganz gut erleben, wenn man den Schülerinnen und Schülern zuhört. Die haben nämlich sehr wohl ein hohes Bewusstsein von der Diversität, die an ihrer Schule ist. Von den Unterschiedlichkeiten der Schüler und Schülerinnen und den unterschiedlichsten Bedürfnissen. Wir hatten zum Beispiel in der Zusammenarbeit mit der Bundesschülervertretung das Konzept entwickelt Erste Hilfe für den Kopf, weil kein Problem zu klein ist, um darüber zu reden und das ist die Kampagne in diesem Schuljahr und ich finde es ganz schön, dass die jungen Menschen so ein Bewusstsein darüber haben, über psychische Probleme, psychische Belastungen zu sprechen. Ich denke, es ist wichtig, dass wir alle aus den unterschiedlichen Berufsgruppen einen Schulterschluss machen und zur Verfügung stehen, nebeneinanderstehen. Ich denke, es braucht uns alle und es nimmt keiner dem anderen etwas [weg], sondern in dieser Vielfalt haben wir die Möglichkeit, dass wir den jungen Menschen zur Verfügung stehen, und das ist sehr schön so, und alle politischen Entscheidungsträger, ich denke da ist es einfach wichtig, auch zu schauen, in die Bildung und in die Gesundheit der jungen Menschen zu investieren.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Hm, gut, wir werden uns jetzt ein bisschen mit den Karten befassen, die Sie abgegeben haben. Vielleicht kann ich bisher zusammenfassen: Wir haben gemeinsam die Idee geboren, dass man die Sehnsucht nach einer inklusiven Schule oder einer inklusiven Gesellschaft wecken müsste, über verschiedene Wege. Die eine Idee war das Schuldorf, das ich als eine Idee unglaublich gut finde. Erstens referenziert es zu diesem berühmten Spruch: Man braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen. Aber in der heutigen Zeit ist das Dorf einerseits ein Sehnsuchtsort, andererseits aber würde es die Vernetztheit und das Miteinander von vielen Bereichen der Gesellschaft ja symbolisieren. Und wenn das gelingt, die Schule als ein Dorf zu bezeichnen, wo man die Kinder auf das Leben vorbereitet, so ist das, glaube ich, ein Begriff, den man mit der Sehnsucht nach dem Meer gleichsetzen könnte. Und wenn es gelingt, das über die Ausbildung zu schaffen, dann wäre das, glaube ich, ein guter Weg. Die Frage ist, wie schnell wir damit sind. Und die Frage, die sich auch stellt, ist, wie kommt diese Diskussion in den NAP, also in diesen Nationalen Aktionsplan, oder auch in die Papiere, und das ist die Frage. Wer ist dort vertreten von dieser Runde, also von den Menschen, die Inklusion leben, das ist die Frage. Das Plädoyer von Ihnen war, und das hat auch Julia schon gesagt, den Kindern zuhören und den Kindern zuschauen und schauen, was sie sich denken, da ist absolut eine Ressource drinnen, das ist keine Frage. Die Frage ist, wie können wir die nutzen. Die Greta Thunberg hat in einem Interview letztens gesagt: „In diese Schule will ich nicht mehr gehen, denn die bringt mir Sachen bei, die ich für vorgestern gebraucht habe, aber ich brauche Sachen, die ich für die Zukunft [brauchen] kann“. Und wenn wir da mehr Jugendliche finden, die auch diese Dinge propagieren, und das auch etwas bewegter, also so lebendig, wie das heute ist, dann vielleicht kann man dann auch Haltungen und Dinge verändern. Ist das ungefähr das, was wir bisher so besprochen haben? Sind sie da alle mit mir, gut. Dann darf ich jetzt dich [, Christine, ]bitten, dass du ein bisschen referierst, was die Teilnehmerinnen und Teilnehmer uns über das Internet geschickt haben.
Christine Fröhlich:
Aber es passt ein bisschen zu dem, zu dem, also, nicht ein bisschen, ganz genau zu dem, was du gesagt hast, eben, dass es einfach ein ganz gesamtgesellschaftliches Umdenken braucht, weil Schule bisher ist eben was anderes und hat nicht die Aufgabe Entwicklung von Schülern, Lehrern und Eltern gehabt und jetzt hat es die Aufgabe der Entwicklung und wie man diese Entwicklung macht, da müssen wir klar werden und mit diesem, ob das jetzt Designprozess heißt oder wie das heißt. Immer zuerst beobachten und zuerst schauen, wie die Schüler sind. Und das steht hier eben auch nochmal ganz groß von allen Teilnehmern. Das sind keine Fragen, sondern eigentlich so Statements, auch die Haltung, die Haltung, die Haltung ist wichtig, und was brauchen wir aber noch? Wir brauchen nämlich, wir brauchen auch mehr Flexibilität. Das ist etwas, also das ist vielleicht eh auch schon so, dieses flexible Sich-Anpassen an alle, auch an die Schüler und an die Räumlichkeiten, aber auch dann wird schon, dann wird es schon konkreter: Verbesserung des strukturellen Rahmens und die Erfordernisse, die man braucht, klären und umsetzen. Also in den räumlichen Voraussetzungen, dann in den Klassengrößen: kleinere Gruppen. Mehrfach ist das da besprochen worden, vom Senken der Klassenschülerzahl beziehungsweise mehr Personal in die Klasse hinein, so wie es auch immer [notwendig ist], das ist einfach ganz konkret. Das könnt ihr nachher nochmal aufgreifen und diskutieren. Teamteaching mit einem höheren Betreuungsschlüssel eben, aber auch mit ausreichend ausgebildetem pädagogischen Personal. Wo es um individuelle Förderung jedes einzelnen Kindes geht. Und aber auch für die Lehrer eine fachliche Unterstützung und Rückkopplung bei den Problemen. Ich weiß, dass die Julia auch da einmal, musst du nachher vielleicht erzählen, zu den Lehrerkoordinatorinnen, die es bei euch gibt. Ja, Aufstockung von personellen und finanziellen Ressourcen. Tja, also, das lassen wir jetzt einmal, das ist das Wichtigste da.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Mhm, gut, damit hast du uns schon hingeführt zur zweiten Frage, die ich dieser Runde stellen wollte, und die wir dieser Runde stellen wollten. Ganz konkret: was soll sich verändern? Jetzt. Waren wir in der ersten Runde ja irgendwie noch auf der Metaebene, weil die Liebe zum Meer entfachen, ist schon sehr metaphorisch. Jetzt geht es um die Frage, was ganz konkret, das waren schon ein paar sehr klare Beispiele, was könnten wir fordern oder was sollen die Dinge sein, die als nächste Schritte umgesetzt werden sollten, um die Inklusion zu fördern. Und vielleicht können wir einfach eine Runde machen, dass jede von euch das einfach sagt, was sie glaubt, was die nächsten wichtigen konkreten Schritte sind. Magst du anfangen, Irene?
Irene Promussas:
Naja, ich beobachte mit Sorge vor allem gerade in Wien, obwohl wir es geschafft haben, im Wiener Koalitionsprogramm eben zum Beispiel die School Nurse zu implementieren, und dass jetzt dann über den Sommer diese Umverteilung stattgefunden hat, die dann der Herr Wiederkehr, angeblich ist es nicht nur er, also wie seine Beschützer sagen, der steht unter Druck und Blabla, also er hat Ressourcen umverteilt und zum Teil auch weggenommen. Das heißt, ich habe jetzt die ganzen empörten Eltern bei mir, die dann sagen, es wird keine zusätzlichen Stunden mehr geben, und bei uns stirbt die integrative Mehrstufenklasse. Jetzt frage ich mich, wir wissen, was wir brauchen, ja, und wir sagen, mehr finanzielle Ressourcen, mehr Unterstützungsleistungen, mehr personelle Ressourcen und was machen wir, wenn, wenn das jetzt am Laufen ist, ja? Also wir sind draufgekommen, die Eltern, die schreien und auch die Lehrer, die schreien, die kriegen dann ein bisschen was, ja. Also die eine Schule, die sich da gerührt hat, die hat dann drei Stunden wieder zurückbekommen. Aber das reicht nicht aus. Es reicht nicht einmal das Basiskontingent aus, ja. Also da bedarf es schon einer gemeinsamen Kraftanstrengung. Bitte, ich wünsche mir eigentlich jetzt, heute oder morgen von uns auch wirklich eine Empfehlung, dass wir sagen, wir adressieren das direkt an die politischen Stakeholder, nicht jetzt nur für unsere tolle Resolution, die dann wieder in irgendeiner Schublade landet, weil wir machen das ja eh wirklich immer, sondern das muss dringend an die Öffentlichkeit oder direkt an unsere politischen Kontakte oder was auch immer. Also das ist das, was ich mir jetzt in der Stunde wünsche.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Das heißt, deine Forderung wäre eine Basisausstattung für alle Klassen.
Irene Promussas:
Das sowieso, da hatten wir vorher zum Teil schon mehr [unverständlich 26:39].
Leonhard Thun-Hohenstein:
Ja, ich weiß, weil sie wieder weg ist, darum wäre das die Forderung.
Irene Promussas:
Genau, ja, aber eigentlich wir wollen mehr, mehr wie die Basis. Also wir wollen Zusatzsachen, ja.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Also, ein Minimum wäre die Basisausstattung für alle Klassen und die wollen wir.
Irene Promussas:
Also jedenfalls keine Kürzung.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Ja okay, bitte, entschuldige, gleich! Bitte:
Sophie Ulbrich-Ford:
Okay. Ist natürlich ein bisschen heikel, so Visionen auszusprechen, aber ich versuche jetzt ein bisschen zusammenzufantasieren von dem, was ich heute gehört habe und was mir sehr gut gefällt, ist wirklich diese Idee der School Nurses, auch als Schnittstelle für alle anderen Gesundheitsberufe, die dann jemand holen kann, wenn jemand anderer gebraucht wird, und da sehe ich in der heutigen Zeit auch wirklich große Ressourcen, dass man sich schnell mal jemanden online dazu holt und beratet, das ist jetzt wirklich eine Vision, aber dass man ebenso die Gesundheitsberufe alle an eine Schule bringen kann, ohne dass sie örtlich, weil das ist fast unrealistisch, alle vor Ort sein können, und wir brauchen diese Schnittstellen und dieses Case Management, glaube ich. Und so wie ich das heute gehört habe, bietet sich das wirklich durch die School Nurse an. Das ist das eine, wo ich sage, das braucht es konkret, und das andere, was die Frau Sommer auch gesagt hat oder das mich inspiriert hat, wir brauchen wirklich auch auf Hochschulebene mehr Inklusion, damit das vorgelebt werden kann. Ich freue mich so sehr, dass die ersten Menschen mit Diabetes hier offensichtlich Pädagog*innen und Lehrkräfte werden, und wir brauchen einfach auch Lehrkräfte, die in Rollstühlen sitzen und das vorleben und sagen, und da haben wir wirklich strukturell ein ganz großes Problem. Wir versuchen das in der Ergotherapie in der Fachhochschule. Uns waren bisher die Hände gebunden, weil man die Berufsberechtigung [nicht?] bekommen hat. Jetzt ist es ein bisschen anders. Es wäre möglich, das zu verändern, aber das ist sehr schwierig.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Aber immerhin, im Tatort spielt jetzt ein wirklich Behinderter, also einer, der wirklich im Rollstuhl sitzt und nicht ein, früher war das ja ein Fake! Früher hat ein Gesunder den Rollstuhlfahrer gespielt, und immerhin, das war ein großes Thema in Deutschland, dass das eigentlich nicht mehr geht, und dass es doch bitte auch Menschen geben muss, die im Rollstuhl sitzen und trotzdem Schauspieler sein können, und ich finde, man darf den Tatort nicht unterschätzen. Der hat eine riesige Verbreitung, und wenn dort Inklusion passiert, dann ist das ein gutes Zeichen finde ich. Bitte Dr. Tatzer.
Ernst Tatzer:
Ich glaube, es ist deutlich geworden, dass einer der Punkte, wo sich was ändern kann, das passiert über Vernetzung, und, dass das der springende Punkt ist. Wir haben hier in Niederösterreich gestartet, das Vernetzungsprojekt zuerst im Süden Niederösterreichs, ausgehend von meiner ehemaligen Institution, wo wir wirklich Vernetzung von unten betrieben haben und ein Vernetzungsprojekt gebildet haben, das sehr tragend geworden ist. In der Zwischenzeit hat sich das auf ganz Niederösterreich in die verschiedenen Regionen, und da ist es auch wichtig, in jeder Region ist der Prozess der Vernetzung anders verlaufen als bei uns. Also, es war nicht so, dass wir gesagt haben, wir nehmen das Industrieviertel, sondern es war in jeder Region ein anderer Prozess. Interessanterweise war es aber dann so, dass gerade die Schule ein schwieriger Partner war, dazu zu bekommen. Hängt auch damit zusammen, dass wir uns immer am Vormittag getroffen haben, weil das für die anderen und da gibt es also, ich will da nicht ein Lehrer-Bashing machen, ja aber es war deutlich. Und das Zweite ist, dass ich zu deinem Bild des Tankers und den vielen Booten rundherum ein besonderes Bild hab, nämlich: Das Schulsystem ist ja gesetzlich so vernetzungsfreundlich, äh -feindlich, wie es das überhaupt nur gibt. Also, da sind ja in den Schulgesetzen und in anderen Verordnungen Sachen drinnen, die, also, das ist eigentlich wäre eine Maßnahme, die zu fordern ist, dass hier die Schule aufmacht, weil wenn, was hier an Initiativen, an Vernetzung passiert, das ist ja Piraterie, das ist ja nicht integriert in die Schule.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Ja. Ich finde das schön, dass du das so mit dem Bild des Piraten, der das große Schiff entern möchte, das heißt eine Frage ist, wie können sich einerseits die Inklusionist*innen vernetzen, sodass das deutlich wird nach außen und laut wird, und die andere Frage ist, ich finde auch das spannend, dass dieser Prozess der Vernetzung – wie alle menschlichen Prozesse – auch so divers ist, dass man nicht sagen kann, was in der Wiener Neustadt funktioniert, funktioniert auch in Salzburg. Ich kann dir sagen, euer Projekt hier in Salzburg ist gescheitert. Es ist mir nicht gelungen, auch nur annähernd heranzukommen mit einem ähnlichen Modell. Das heißt, irgendwas habe ich da falsch gemacht, ich hab’ die irgendwie hier nicht verstanden. Aber so ist es. Und, das ist eigentlich schön, weil auch das ist ein inklusives Denken, dass wir denken müssen, wenn wir in Wien sind, und in Graz und in Salzburg, [dass] die Menschen ein bisschen anders sind, und man muss sie anders [sehen], obwohl der Grundsatz der Inklusion, dieses schöne Bild von dir, dass alle dazu gehören, eigentlich für alle stimmt. Und dann ist da die Schwierigkeit, wie erreichen wir sie, ja. Das ist schon ein Thema, das andere Thema von dir [muss] noch durch gesetzliche Veränderungen [institutionalisiert werden]. Ich glaube, das wäre lohnend, da müssen wir fast einen Juristen beauftragen, der einem das zusammenschreibt, wo überall die Knebelungen in diesen Gesetzen drinnen sind, und das einmal dokumentiert. Ich weiß nicht, ob es das irgendwo gibt, ob das schon mal jemand gemacht hat. Ich weiß es nicht. Das wäre spannend, weil dann könnten wir vielleicht auch darüber reden, dass man da bestimmte gesetzliche Änderungen aufmachen muss. Gut. Bitte wer? Die Julia ist dran, genau.
Julia Fröhlich:
Ich würde gern erwähnen, dass meine Cousine zum Beispiel, sie wollte differenziert unterrichten in ihrer Schule, aber sie konnte es nicht, weil sie nur Assistentin war, nur so daneben, und die Lehrkraft, die unterrichtet hat, war so verharrt in der traditionellen Unterrichtsmethode, dass sie nicht erlaubte, differenziert zu unterrichten. Und da habe ich, als ich in der internationalen Schule unterrichtet habe, da haben die Lehr-, die Lehrkräfte haben sich einmal die Woche getroffen und haben unterschiedliche Methoden ausgetauscht. Es gab eine Lehrkraft, die hat auch unterrichtet, aber sie war auch dafür zuständig, dass sie eben herumgegangen ist und unterschiedliche Methoden von den Lehrern aufgegriffen hat, während dem Unterrichten. Und dann konnte sie diese präsentieren oder die Lehrkraft konnte sie präsentieren, diese Unterrichtsmethoden. Und diese konnten dann von anderen auch aufgenommen werden. Und so fände ich das dann auch, hätte auch meine Cousine dann ihre Methoden weiterbringen können auch für die Lehrer, die noch ein bisschen verharrt sind in den traditionellen Methoden. Genauso wird halt immer reflektiert und weitergebildet in der Schule, wo ich jetzt unterrichtet habe. Wichtig noch, was geändert werden muss, ist eben, dass der Schwerpunkt nicht das Problem vom Schüler ist, sondern die Art und Weise, wie wir unterrichten und die Materialien, die wir zur Verfügung stellen. Und ja, mehr Personal wäre natürlich besser, ja!
Leonhard Thun-Hohenstein:
Ja, wie, wie nennen die Schulen das dort, diese Person, die da, ist das eine Intervision oder wie wird das benannt.
Julia Fröhlich:
Es ist eine Lehrerkoordinatorin.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Lehrerkoordinatorin, heißt sowas. Okay.
Julia Fröhlich:
Genau. Sie unterrichtet aber auch ganz normal, wie die anderen, nur hat sie die zusätzliche Aufgabe, daneben herumzugehen und schauen und auch die Lehrer zu unterstützen und für die Lehrer da zu sein, für ihr Wohlergehen!
Leonhard Thun-Hohenstein:
Meine Wahrnehmung ist, dass es in den Schulen ganz viel Angst gibt bei den Lehrer*innen, aus dieser Komfortzone herauszukommen, und sich was Neues zu trauen, das darf niemand. Weil, das ist so ein bisschen wie Mikado spielen. Wer sich bewegt, hat verloren und eben da ist ja auch die Frage, wie kann man diese Angst herauskriegen, nicht? Erstens die Hierarchie, dass der Direktor dann schimpft, oder man hat irgend so ein Curriculum eben nicht absolviert, oder ich weiß nicht. Angela? Sie haben sich gemeldet, glaube ich?
Angela Eberding:
Ja. Also nochmal zu der Frage, was muss sich verändern? Es ist zum Beispiel so, dass Lehrpersonen überhaupt nicht mehr im Unterricht, in der Unterrichtszeit an Fortbildungen teilnehmen dürfen. Die haben keine Räume, die gehen nach Hause und sind für die Schüler nicht mehr erreichbar am Nachmittag, um sich zum Beispiel besser kennenzulernen. Da sind so viele starre Bedingungen um die Lehrpersonen herum. Ich bin seit 2000 Supervisorin, und Supervision an Schulen ist beinahe genauso unmöglich wie Supervision im Krankenhaus. Obwohl ich gerade denke, dass da der Austausch so wichtig ist, und dafür auch Gelder und Bedingungen zu schaffen, dass es möglich ist, dass die Personen, die wirklich ein Interesse daran haben, sich auszutauschen, die Beziehungen zu ihren Schülerinnen und Schülern [zu verbessern] und die Weiterbildung, dass man die überhaupt machen kann.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Ja, vielleicht muss man das Thema Supervision anders benennen. Eine angeleitete Intervision oder so irgendwas, weil das Wort Supervision ist in den Schulen schon oder auch durchaus in der Medizin eigentlich schon ein Angriff auf die Persönlichkeit, wenn man sagt, das wäre doch gut, ihr geht in Supervision.
Angela Eberding:
Das ist wieder Haltung. Das ist eine Situation, die man ändern kann.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Ja!
Angela Eberding:
Weil sonst sagen die ja auch, warum soll ich in Therapie gehen, ich bin doch nicht blöd.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Dann schicke ich sie zum Coaching. Und das geht dann auch, ja. Es ist oft eine Sache des Benennens. Bitte:
Nicola Sommer:
Ja, Supervision ist ein spannendes Thema. Sie ist nicht verpflichtend und steht freiwillig zur Verfügung. Teilweise hapert es auch daran, dass keine unter Anführungszeichen geeigneten Supervisor*innen zur Verfügung stehen, die zum Team der Lehrpersonen passen. Was wäre meiner Meinung nach wichtig? Vielleicht sollten wir es noch einmal angehen, diese Idee der Modellregion, um etwas vorzeigen zu können. Da [ist] auch in Richtung Ausbildung zu schauen, wo wir auch jetzt versuchen, in einem neuen Curriculumsprozess, dieses erste Semester, dieses Eingangssemester anders zu gestalten und diese typische Schulkarriere, die wir alle durchlaufen haben und die auch jetzt die Studierenden vor dem Studium durchlaufen, einmal zu unterbrechen und sagen, da gibt es noch etwas Anderes. Die Chance, zu geben, eben mit Menschen mit besonderen Bedürfnissen in Kontakt zu kommen. Wir haben da an der Hochschule das Blue-Programm, weil sie es vorhin angesprochen haben. Ich möchte das kurz erklären: Blue steht für Bildung, Lebenskompetenz und Empowerment und wir ermöglichen kognitiv oder psychisch beeinträchtigten Menschen hineinzuschnuppern, mit den Studierenden gemeinsam gewisse Kurse zu besuchen und somit eine Win-win-win-Situation zu haben. Einerseits für die Menschen mit Beeinträchtigungen, andererseits für die Studierenden und zum Dritten für uns Lehrende und ich glaube, es braucht einfach viele solcher Bewegungen und diese müssten aufgezeigt und ausprobiert werden. Das wäre so mein Ding und ich glaube, dass uns COVID die Chance gibt dazu, weil es ganz viele Lehrpersonen gibt, die überlastet sind, mit der Situation im Moment nicht zurechtkommen, und da aber sehr wohl andere Unterrichtsmethoden zum Beispiel irrsinnig helfen, da eine Entlastung zu bringen, und vielleicht kann man es über diese Schiene ziehen und sagen, da gibt es etwas, da fällt es euch dann leichter und Schule und Unterricht wird wieder angenehmer.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Die Studieneingangsphase, was meinen Sie da genau? Was sollte das sein?
Nicola Sommer:
Das erste Semester des Studiums.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Was sollte da sein?
Nicola Sommer:
Einfach in Form von Projekten, wie du es auch angesprochen hast, einfach anders zu denken.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Wir haben im Medizinstudium hier eine dreiwöchige Eingangsphase, wo praktisch keine Medizin unterrichtet wird, sondern soziale Kompetenz, Kommunikation, wir gehen in den Klettergarten und solche Dinge, und [lassen] die Gruppen zusammenfinden, und das hat sich sehr bewährt, und dadurch ist das Thema, soziale Kompetenz, vom ersten Tag an drinnen und ist nicht so ein, es ist immer noch so, ah wir sind eh kompetent und wir können das alles, aber mittlerweile ist es ein Thema, und die Studenten haben das mittlerweile auch ganz anders angenommen. Weil das von Anfang an einfach dabei ist, diese spielerische Art, in Gruppen spielen und das so zu machen. Also es scheint zu funktionieren.
Nicola Sommer:
Ich glaube es verändert sich auch schon etwas, die Lehrerpersonen grenzen ganz genau ab, soweit kann ich und dann brauche ich jemand anderen, also auch andere Professionen. Wird versucht, auch über kollegiale Beratung, so die Richtung, die Richtung der Supervision auch anzugehen.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Mhm. Was ist, mir kommt gerade die Idee, was ist, Frau Eberding, Herr Biewer, was ist, wenn ihr alle eine Schatztruhe macht, mit all den Methoden, die ihr kennt, und es sozusagen anbietet als gemeinsame, vernetzte, internationale Beratungsstelle, wo sich Lehrerinnen und Lehrer hinwenden können, wenn sie jetzt gerade ein Methodenproblem haben oder nicht wissen, wie sie mit ihrer Klasse sollen und dann gibt es den Notfallkoffer, Sommer, Biewer, Eberding und Julia und wer immer noch dabei ist, und da kann man sich hinwenden und kann sagen, hey, ihr habt doch Ideen. Was wäre, wenn ihr so eine Plattform machen würdet? Oder so ein, so ein Netzwerk, unter Nutzung der Internetgeschichten, wo man sich dieses Know-how von euch holen kann, was ihr alles habt.
Marion Gasser:
Darf ich da dazu was [sagen]? Ja, ich möchte noch einmal das Stichwort Supervision aufgreifen. Ich habe in der nächsten Woche zwei Supervisionstermine mit Beratungslehrerinnen und hab da ganz gute Erfahrungen gemacht, die sind sehr interessiert. Als Psychotherapeutin bin ich dann diejenige, die ihnen hilfreich sein kann, wenn es um emotionale und Verhaltensauffälligkeiten von Schülern und Schülerinnen geht. Und auch in unserer Tätigkeit im Rahmen von Fit4School erzählen alle Kolleginnen, dass die Lehrer das auch sehr gut annehmen können. Also, ich denke, die Kooperation, die funktioniert sehr gut, tatsächlich dann im Team. Und je mehr Berufsgruppen da sind, umso besser, weil auch die Bedürfnisse und Bedürftigkeiten der Schüler und Schülerinnen sind sehr, sehr vielfältig. Und weil sie vorher den Notfallkoffer angesprochen haben. Martina, kannst du das noch einmal hochhalten? Das ist der Notfallkoffer: Erste Hilfe für den Kopf. Dass die Kampagne startet, das wird jetzt demnächst in allen Schulen hängen, dieses Plakat. Da ist ein QR-Code drauf. Über diesen Weg kommt man zu den Angeboten. Also, Schüler und Schülerinnen können über den QR-Code die Angebote entdecken, die es im psychosozialen Bereich gibt, Diverses, das für sie hilfreich sein kann.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Ja, super. Also für die Lehrer auch so einen Notfallkoffer entwickeln, mit QR-Code und das wäre eine super Idee.
Marion Gasser:
Auch die Lehrer können das nutzen.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Ja, sehr gut, ja.
Marion Gasser:
Lehrer, Eltern, Schüler.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Bitte, Herr Morgenthaler, so heißen sie? Stimmt das? Bitte:
Thomas Morgenthaler:
Thomas Morgenthaler. Mhm. Also ich finde, das Wichtigste fast, und da haben wir heute sehr schöne Beispiele gehabt, sind eigentlich die Kinder. Die Stimmen der Kinder. Und auf die müssen wir hören. Weil also, wenn ich so, ich habe selbst gerade eine Forschungsarbeit fertiggestellt, wo ich Kinder und Lehrer befragt habe, wo ich geschaut habe, über das Curriculum hinaus, welche Veränderungen werden schon in der Schule angepasst? Was erzählen mir die Lehrer? Aber was erzählen mir auch die Kinder? Und das war mir, es wurde, es war eigentlich sehr klar, dass Kinder andere Anpassungen brauchen und dass Kinder mir ganz was anderes erzählt haben, und ich habe das dann ganz interessant gefunden, dass das eben zu der Lehrersichtweise nicht kongruent ist, zum Teil. Zum Teil natürlich überlappt es und zum Teil machen Lehrer schon ganz viele Anpassungen in der Schule, also im Sozialen, in der sozialen Umwelt, aber auch in der physischen Umwelt. Aber die Kinder werden nicht befragt. Und das ist glaube ich ein großes Problem hier in unserem Schulsystem. Und was mir auch bewusst geworden ist durch diesen Tag heute, dass es eigentlich ganz viele verschiedene Professionen gibt, die das gleiche Ziel haben. Und dass es vielleicht nicht, vielleicht nicht in jeder Schule den, die und die Profession braucht. Aber vielleicht braucht es halt in einer Schule einen Ergotherapeuten, eine Ergotherapeutin, in der nächsten Schule eine School Nurse, vielleicht eine Logopädin in der übernächsten Schule, und das halt einfach, dass die verschiedenen Professionen ganz anders auf das Kind schauen, aber jeder hat eine wertvolle Sichtweise auf Partizipation und auf die Teilhabe von diesen Kindern, und ich glaube, das ist halt wichtig. Dass es, dass das Schulsystem sich mehr öffnen kann und auch andere Professionen im Bildungswesen [braucht]. Dass die da Platz finden können.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Danke vielmals. Ich finde auch die Idee, also die, die mir sehr nahe ist, immer die Kinder zu fragen und die Frage ist, wie können wir die Radikalität des kindlichen Denkens in dieser Situation nützen, die denken ja meistens ziemlich Klartext und sagen, was Sache ist. Und das ist meistens ja sehr hilfreich, was da kommt. Die Frage ist, wie könnte diese Runde das nützen, dieses Potenzial, also müssen wir die Greta Thunberg einladen oder die Fridays for Future in Österreich oder? Wen, wen sollte man zu so einer Runde dazu einladen. Wer könnte, wie könnten uns die Jungen in Österreich unterstützen, da was zu verändern? Ah ja, bitte:
Margit Hagleitner:
Ich denke, dass vielleicht die Bundesschulsprecherin da eine Anlaufstelle wäre, die ist sehr, sehr engagiert. Es ist jedes Jahr eine neue Wahl und momentan ist es die Susanna Öllinger, die da sehr, sehr engagiert ist, und ich finde, das ist das Wichtigste, denn sie sind eigentlich die Experten, weil sie stecken drinnen, und sie zu befragen, das fände ich das Allerwichtigste. Und ihnen eine Stimme zu geben, und, sprechen wir darüber.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Aber die spricht, spricht ja nur für die Gymnasien – oder? die Bundesschulsprecherin. Oder spricht die für alle Schulen?
[Unklar wer spricht? (46:18)]
Margit Hagleitner:
Das tut sie nicht, die spricht für Gymnasien.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Für die Gymnasien, glaube ich. Eben, die Frage ist eben, wie bekommen wir die anderen Schulen dazu? Ja, okay, danke. Ernst, bitte:
Christine Fröhlich:
Das wollte ich auch sagen, man muss es wirklich altersgerecht machen, man muss auf unterschiedliches Alter, jedes Alter hat andere Bedürfnisse, einfach wirklich, nicht einfach einer für alle!
Ernst Tatzer:
Also, ich glaube, die Frage ist viel einfacher zu beantworten. Jeder fragt die Kinder, die er hat. Das ist zum Beispiel in unserer Institution, ich habe ja eine Institution geleitet, oder nur aus dem Bereich der Kinderpsychiatrie, es hat Jahre gedauert, dass wir keine, wie heißt es, die Fachgespräche unter den Dings da, da gibt es einen eigenen Namen, Fallkonferenz, ja, dass wir keine Fallkonferenzen ohne Kinder machen, das hat sehr lang gedauert, dass sich das durchgesetzt hat, und das ist immer wieder ins Bewusstsein zu rufen.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Mhm, gut. Gut, gibt es noch von, ja bitte Michaela.
Michaela Bilir:
Also erstens, ich würde gerne das, was die Frau Eberding zunächst gesagt hat, die Schwierigkeit im schulischen System, dass ja jeder Lehrer ein Einzelkämpfer ist, und aber parallel soll er sozusagen als Teamworker auftreten. Das ist eine schwierige Sache, die auch durch die strukturellen Rahmenbedingungen einfach, sagen wir einmal, erschwert wird. Ich habe das aktuell erlebt, meine Schule und meine Lehrer sind ja nicht im Schüler-Lehrer-Modell, das heißt die sind 40 h anwesend, und in Corona ist es natürlich passiert durch den Lockdown und durch die Möglichkeit des Homeoffice, dass alles in Bewegung gekommen ist, und wir jetzt wieder dran sind, hier, diesen Teamgedanken und dieses Miteinander, dieses Partizipative wieder für uns zurückzuerobern. Das habe ich eine sehr interessante Entwicklung gefunden. Aber, um zurückzukommen, Leonhard, zu deiner Frage, was müsste geändert werden. Ich hätte drei Wünsche an dieser Stelle. Ich wünsche mir, dass es einen Schulterschluss zwischen den einzelnen Berufsgruppen gibt. Einen Schulterschluss in der Sache, und das, glaube ich, wäre höchst notwendig und wäre ein sehr schönes und wichtiges Zeichen nach außen und würde uns insgesamt stärken, nicht den Einzelnen, sondern für die Sache einen, glaube ich, Mehrwert bedeuten. Dann wünsche ich mir natürlich die Umsetzung der School Nurses in Österreich, und natürlich eine Umsetzung – und ich schaue auch ein bisschen sorgenvoll nach Wien – eine Umsetzung wie sie auch gehört, mit dem Schwerpunkt von Public Health. Und ich bin mir nicht sicher, es ist genau diese School Nurse, die mir vorschwebt. Und als Drittes wünsche ich mir das, gefragt nach den gesetzlichen Veränderungen. Das kann ich, bezogen auf die School Nurse oder das Schulgesundheitssystem, leicht beantworten: Im Schulunterrichtsgesetz war bis 2017 die Schulgesundheitspflege verankert, gesetzlich verankert. Sie ist, nachdem 2016 die gesetzlichen Grundlagen für den gehobenen Dienst verändert wurden, und der Begriff der Schulgesundheitspflege in das Berufsbild des gehobenen Diensts, sprich der diplomierten Pflegeperson, mit aufgenommen wurde, wurde das plötzlich 2017 wieder aus dem Schulunterrichtsgesetz herausgenommen. Und wir finden heute der School Health Nurse sehr ähnlich ist, der hier verankert ist. Und das meine ich, wenn es um berufsständische Interventionen und Veränderungen geht. Es braucht strukturelle Maßnahmen! Unbestritten ist, dass all die geschriebenen und vorgeschriebenen Projekte super sind, aber, letztendlich glaube ich, braucht es strukturelle Veränderungen. Denn sonst sind wir wieder ein Dampfer, der irgendwie geleitet wird, aber trotzdem weiterfährt in Richtung, keine Ahnung, wo auch immer hin. Danke.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Die Anregung, dass sich die Berufsgruppen vernetzen, das ist eigentlich hier passiert im Sinne von, dass wir alle hier sitzen. Ja, die Frage ist, wer von diesen Leuten, die hier sitzen, hat das Pouvoir, eine solche Vernetzung mit den anderen aufzunehmen und wie gehen die dann öffentlich vor? Das ist eine Frage, die ich euch gebe. Weil die kann ich nicht beantworten, aber das wäre der nächste Schritt, wenn du sagst, eine Vernetzung, die muss spürbar werden für die Politik, das heißt, es müssen dann die Ergotherapeuten, die Nurses, die Psychotherapeuten, die Psychologen, die Pädagogen aufstehen und sagen, wir haben uns vernetzt, wir wollen eine inklusive Schule, wir wollen das und das und das, und das wäre eine Petition, die aus dieser Gruppe sich entwickeln könnte. Das fände ich eine sehr hilfreiche Anregung. Gut. Wollte, Andrea, bitte. Andrea Holz-Dahrenstaedt, Kinder- und Jugendanwältin Salzburg.
Andrea Holz-Dahrenstaedt:
Ich wollte nur sagen, was können wir noch beitragen? Oder, es gibt auch Concluding Observations der Kinderrechtskonvention, die sind im März 2020 veröffentlicht worden, da hat das keinen Menschen interessiert, wie man sich das vorstellen kann. Da wird ja alle fünf Jahre, wird Österreich geprüft von Genf, was hat es gemacht und wo gibt es Verbesserungsbedarf? Eine der abschließenden Empfehlungen [für] Österreich ist die Deinstitutionalisierung, ja, und genau diese Ansätze, die da jetzt diskutiert werden und zum Thema Partizipation, da könnten wir auch noch einmal einhaken, als einen politischen Punkt. Und zum Thema Partizipation: Ich denke auch, man muss die Jugendlichen überall dort fragen und die Kinder halt dort fragen, irgendwie, wo man sie hat, wo sie sind. Und da waren wir in Genf eben, und das war sehr, sehr, sehr eindrücklich für mich. Da war ein Mädchen mit, da waren auch Kinder mit vom Kinderrechtsausschuss in Genf und eben eine diverse, vielfältige, die Vielfalt war abgebildet. Und ein Mädchen aus Tirol wurde dann gefragt. Eben die war, hatte mehrfache Beeinträchtigungen, und sie wurde dann gefragt, in welche Schule sie gegangen ist und oder geht und ob da auch andere Kinder mit einer Behinderung sind, mit einer Beeinträchtigung. Und sie hat dann lange nachgedacht und ihr war es sehr, wie soll ich sagen, sehr wichtig, eine gute Antwort zu geben, und sie hat dann gesagt: „Ich habe sie nicht gefragt“. Und das finde ich das so eine super [Antwort], war so super irgendwie und das ist so ein Beispiel, wie Inklusion gelingt, das sind nicht die mit Behinderung und die nicht mit Behinderung und so ja, also das war einfach ein super Beispiel so und Partizipation ist für mich überall also irgendwie. Ob die vor dem Kinderrechtsausschuss in Genf sind oder in der Schule oder … Das wollte ich einfach noch beisteuern.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Ja, danke vielmals. „Hab’ sie nicht gefragt“, das ist sehr schön. Ja so jetzt müssen wir langsam ans Ende denken. Die vom Kongressbüro nicken auch schon fleißig, das wir ans Ende denken müssen. Ich darf jetzt die Kiki bitten noch die restlichen grünen Karten zu berichten und dann darf ich alle Podiumsdiskutant*innen bitten um einen kurzen knackigen Schlusssatz.
Christine Fröhlich:
Ach so, dann bräuchte ich ein Mikro.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Nein, tu du zuerst deine Dings berichten, Deine.
Christine Fröhlich:
Okay. Kurze Blitzlichter. Das Erste wäre, wenigstens mehr Hilfskräfte einsetzen, vom Bedarf der Zielgruppen ausgehend, versuchen [wir], neue Wege zu gehen, also wieder zu fragen, wer ist meine Zielgruppe und was brauchen die Expertinnen zusätzlich von außen, das haben wir [heute] auch schon gehört. Weg von der Sonderschule und den Sprachstartklassen zu inklusivem Unterricht mit mehr Lehrpersonal pro Klasse. Unterstützendes Fachpersonal an jedem Kindergarten und an jeder Schule, nicht Springer*innen, ja, bessere Bezahlung, haben wir heute glaub ich noch gar nicht angesprochen, des Personals. Schließung aller exkludierenden Einrichtungen. Das hatten wir schon. Und Kooperation des Kindergartens und der Schule beim Übertritt. Und das, was wir wollen, als Letztes: Erfahrungsaustausch ermöglichen, genau in diesen Netzwerken wahrscheinlich.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Möchtest du das Schlusswort beitragen?
Christine Fröhlich:
Nein, ich freue mich. Ich habe kurz daran gedacht, welche Institution das übernehmen könnte. Dieses eine Netzwerk, der Chef dazu, ob das die politische Kindermedizin an sich sein könnte? Für alle, die dann, aber, ja gut. Das ist das. Ja, also das werden wir besprechen.
Irene Promussas:
Okay, ich mache es kurz, wir machen das jetzt einfach, okay? Also jeder nutzt seine Netzwerke. Wir sind hier vernetzt, wir machen das auch morgen mit einer Resolution, und jeder nutzt seine Netzwerke und bringt Inklusion ein, und ich bin extrem dankbar für diesen Nachmittag, weil für mich ist es seit 20 Jahren mein Lebensthema, und dass es endlich hier so richtig gut angekommen ist, das erachte ich schon als Fortschritt.
Sophie Ulbrich-Ford:
Ja, vielen herzlichen Dank, das wäre super, wenn ihr das übernehmt. Ich bin dabei. Zum Schulterschluss wollte ich nochmal sagen, ich glaube, was vielleicht noch notwendig ist, eine Aufweichung dieser Abgrenzungen der Professionen, da möchte ich ein bisschen einhaken. Vielleicht auch dahingehenden Schulterschluss, wir haben alle Kompetenzen, und wir bieten sie an und ziehen gemeinsam und steuern diesen Tanker.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Das dauert noch.
Julia Fröhlich:
Ich würde gerne noch einmal erwähnen, dass ich – so wie ich es kenne – es in Österreich selbst erlebt habe, dass im Unterricht so einheitlich unterrichtet wird, dass ein Lehrer einen Vortrag hält, dass die Schüler es zu Hause eigentlich lernen müssen. Sie bekommen nur den Stoff präsentiert und müssen es zu Hause lernen. Und das ist nicht inklusiv, da natürlich nicht alle Schüler die Unterstützung zu Hause bekommen. In der Schule, wo ich unterrichtet habe oder so, wie ich ausgebildet werde, lernen die Schüler den Stoff in der Schule und das kann natürlich mehr Zeit brauchen, aber dafür lernen die Schüler es in der Schule selber und merken es sich auch.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Danke vielmals. Jetzt gehen wir ins Internet, in die Runde, und ihr sitzt hier alle gleich. Als nächstes, Herr Biewer, ihr Schlusswort bitte.
Gottfried Biewer:
So, jetzt geht es, ja, ich habe, bin heute ein paar Minuten zu spät gekommen, ich hätte gerne die Eröffnung von Herrn Fassmann ganz gehört. Ich habe die ganze Zeit darauf geachtet, wann kommt das erste Mal das Wort Inklusion. Ich hab’ es dann gar nicht gehört. Mich hätte jetzt noch mal interessiert, ob vielleicht das Wort dann doch ganz am Anfang gekommen ist. Kann es aber auch nicht sagen. Ich befürchte aber, dass er es möglicherweise gar nicht gebraucht hat, was ich schon für sehr problematisch halte, wenn er solch eine Tagung eröffnet und gegenwärtig auch das Bildungsministerium eigentlich dran ist, seinen Teil zum neuen NAP Behinderung zu erstellen. Der die Politik für Inklusion im Bildungswesen für die nächsten zehn Jahre festlegen soll, und zwar regierungsübergreifend. Wir wissen nicht, wer die nächsten Wahlen gewinnt. Aber das Ganze soll so viel Vision enthalten, dass die ganze Zeitspanne abgedeckt ist. Und ich würde mir einfach wünschen, dass gerade in diesem Zeitfenster, was wir im Moment haben, die Punkte, die eh auf dem Tisch liegen und die schon lange gefordert werden, auch tatsächlich umgesetzt und zu Papier gebracht werden. Und ich finde es auch nicht schlecht, wenn Personen, die die Möglichkeit haben, hier einzuwirken, das auch versuchen würden. Wäre das vielleicht gar nicht so schlecht, wenn am Ende der Tagung zumindest auch darauf hingewiesen wird, dass der NAP Behinderung, der neue, erarbeitet wird, und dass die Weichenstellung jetzt gemacht werden [muss], und dass sich doch das Bildungsministerium, bitte, bewegen soll.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Gut, wir werden das in die Resolution wortwörtlich aufnehmen. Herr Minister Fassmann bewegen Sie sich und lernen Sie das Wort Inklusion, weil das hat er nicht verwendet im Eingangsstatement, wenn ich mich richtig erinnere.
Gottfried Biewer:
Ja, das habe ich schon befürchtet, dass das so war.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Ja okay, vielen Dank, bitte, Michaela, dein Schlusswort.
Michaela Bilir:
Okay, vielen Dank. Ja, mein Schlusswort: ich finde diese Tagung, vielen Dank für diese tolle Organisation, sie war großartig, sie war vielfältig, sie lässt mich darauf hoffen, dass es doch ein Gemeinsames, ein Miteinander gibt. Und mein Schlusswort wäre, wenn wir es schaffen [könnten], die Vernetzung von Gesundheits- und Bildungsministerium in irgendeiner Form zu unterstützen, bewegen und in den Köpfen der Verantwortlichen zu verankern, dass Gesundheit eine Querschnittsmaterie ist und auch als solche behandelt werden muss, dann glaube ich, ja, dann könnten wir viele Dinge noch in die Wege leiten. Vielen Dank.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Bitte. Michaela, die Tagung ist noch nicht zu Ende, falls du das geglaubt hast. Ja, morgen haben wir noch die Zukunft der Schule vor uns, der gesunden. Und außerdem, das hat der Herr Minister gesagt, dass die Querschnittsmaterie „Gesundheit in all policies“ ist, das hat er erwähnt, also da hab ich Hoffnung. Bitte Frau Eberding.
Michaela Bilir:
Ja aber Leonhard, das hat er schon so oft gesagt.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Ja, ich weiß.
Angela Eberding:
Ja, ich wollte mal bei meinem, wir haben nur Kontrolle über uns selbst und wir können lange darauf warten und von anderen verlangen, dass sie endlich was verändern. Ich würde mir sehr wünschen, dass wir tatsächlich so ein Netzwerk schaffen, und das wir zumindest anfangen, uns zu verändern und uns zu vernetzen und dass wir was tun, und dass das nicht nur bei Statements und Forderungen an die Politik oder an die Forschung bleibt, sondern dass wir aktiv werden.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Super, danke vielmals. Frau Dr. Sommer bitte.
Nicola Sommer:
Inklusive Bildung, das muss in unsere Köpfe hinein, kommt uns allen zugute. Und vielleicht wäre es, vielleicht wäre es wirklich gut, diese vielen guten Beispiele, die es schon gibt in Österreich, einfach zentral zu bündeln, egal wo.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Wir haben noch eine Wortmeldung aus dem Publikum, Nicole wollte was sagen.
Nicole Grois:
Hört man mich, ist mein Mikro an?
Leonhard Thun-Hohenstein:
Ja, wir hören dich.
Nicole Grois:
Ja danke, also ich denke mir, es ist schon sehr, sehr viel gesagt worden. Einerseits diese Wichtigkeit der Haltung, diese Wichtigkeit der Vernetzung aller hier Anwesenden und nicht Anwesenden, so wie ich, Zuhörenden. Ich glaube diese persönlichen Kontakte sind sehr wichtig, um sozusagen unter Anführungszeichen kleinen Zuwirkungen, [dass] das Kleine hier natürlich sehr, sehr wichtig ist und sehr groß werden kann. Wir alle, die wir hier zuhören, sind natürlich Multiplikatoren. Das, was wir uns vielleicht schon auch überlegen könnten, ist: Wie bringen wir das nämlich jetzt an den Kapitän von diesem großen, trägen Schiff heran und vielleicht ist es schon eine Möglichkeit, dass wir alle, also einerseits uns durch diese Vernetzung kennenlernen und aber auch unsere Kräfte bündeln nach dem Motto: Gemeinsam sind wir stark! Wir arbeiten multidisziplinär, fächerübergreifend, ohne irgendwelche Trennungen und Schranken und könnten uns schon überlegen, ein Kindervolksbegehren zu initiieren. Weil damit haben wir dann auch den medialen [Zugang]. Man braucht mediale Präsenz, man braucht Präsenz, man muss ja das, was hier, in diesem kleinen Raum stattfindet, eben verbreiten und an Mann und Frau bringen, die eben zuständig sind. Und dazu muss man einfach ganz laut schreien. Und vielleicht ist das eine Möglichkeit, dass wir über diese, über diese Wege dann doch [etwas] zustande bringen. Weil wir haben das schon vor Jahren [versucht], und vielleicht ist die Zeit jetzt reif.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Ja. Danke vielmals.
Nicole Grois:
Das hat überall, glaube ich, massiv zugenommen. Und damit auch die Bereitschaft, vielleicht Dinge zu verändern. Danke. Und danke an alle, die da teilgenommen haben, das ist ganz großartig. Das wollte ich nur sagen.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Liebe Nicole, ich danke dir, dass du jetzt ein Volksbegehren startest, da sind wir alle dabei und wir freuen uns so! Ob wir dann was umsetzen können?
Nicole Grois:
Das mache ich sicher nicht alleine. Da müssen wir [uns] alle [zusammentun]!
Leonhard Thun-Hohenstein:
Ist klar. Ja, ja, nein da haben wir schon ziemlich viel vor! [Zustimmendes Nicken.] Kinder- und Jugendanwaltschaft und so, ich glaube, da kann man einige gewinnen dafür, weil im Moment vieles brennt, das man zu einem Volksbegehren thematisieren könnte. Bitte, Frau Gasser.
Marion Gasser:
Ja, meine Schlussworte zu dieser Runde. Ich denke, für die umfangreiche Versorgung der Kinder und Jugendlichen und auch für die Intensivierung des Kontakts zu den Schülern und Schülerinnen und der Beziehung, braucht es die Leistung, die Leistungen aller Berufsgruppen, die da sind und die an den Schulen sind. Die Schulärzt*innen, die Schulpsycholog*innen, die Schulsozialarbeiter*innen, aber auch die Schulpsychotherapeut*innen, die Ergotherapeut*innen und die Logopäd*innen. Ich denke, es hat Vieles Platz, und mein Wunsch ist von öffentlicher Seite, dass all diese Leistungen finanziert werden.
Leonhard Thun-Hohenstein:
Genau. Her mit der Marie! hat das früher geheißen. Weil, Kohle ist heute nicht mehr sehr gefragt, ist nicht nachhaltig genug. Gut, vielen, vielen Dank für diese anregende Diskussion. Ich möchte mich auch bei der Technik noch einmal herzlich bedanken, trotz all der Schwierigkeiten, dass das so gut geklappt hat. Vielen Dank! Und abschließend möchte ich mit einem Satz einer Professorin aus Köln, sie ist Professorin für Rehabilitation und sagt: Inklusion lässt sich nicht verordnen, sie hängt wesentlich von der Einstellung, Erfahrungen und von Vorurteilen ab. Sie sagt aber auch: Es muss noch viel passieren, bis die Andersheit von Menschen als Gleichheit erlebt wird!
In diesem Sinne schließe ich die Diskussion und danke vielmals für die Teilnahme und ein anregendes Miteinander. Danke schön!
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Metadaten
Titel
Round Table Diskussion
verfasst von
Univ.-Prof. Dr. Leonhard Thun-Hohenstein
Publikationsdatum
01.04.2023
Verlag
Springer Vienna
Erschienen in
Pädiatrie & Pädologie / Ausgabe Sonderheft 1/2023
Print ISSN: 0030-9338
Elektronische ISSN: 1613-7558
DOI
https://doi.org/10.1007/s00608-022-01042-4

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