12.09.2018 | Originalien
Resonanz im und zwischen Menschen – messbarer Schlüsselmechanismus für Heilung und Adhärenz
Erschienen in: Journal für Gynäkologische Endokrinologie/Schweiz | Ausgabe 3/2018
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Der Medizinnobelpreis 2017 zeigt, dass man die Reagibilität des Menschen auf innere und äußere, bewusst und unbewusst verarbeitete Reize als biopsychosozioemotionales, adaptiv-antizipativ „schwingendes“ System verstehen kann. Alle biologischen Prozesse in uns folgen einem intrinsischen Eigenrhythmus. Die sich – unter dem ordnenden Einfluss von Regelmäßigkeit (Tag/Nacht, Lebensstil) – selbst organisierende Synchronisation der Körperfunktionen, sowohl während der Exposition als auch während der Verarbeitung von Reizen, schafft die Voraussetzung für den das Gesamtsystem ökonomisierenden Wechsel von Ergo- und Trophotropie.
Diese Synchronizität unzähliger Rhythmen wird durch den sogenannten Vagotonus erzeugt und aufrechterhalten. Das ist jener Teil des autonomen Nervensystems, der für Reparatur, Heilung und Wohlbefinden zuständig ist und zugleich Ursache und Ergebnis einer perfekten harmonischen Abstimmung sämtlicher Abläufe im Körper ist.
Krankheiten entstehen durch Chaos in diesem System, durch Dysregulation im Sinne einer überbordenden, unkontrollierten Fehlsteuerung, durch unkoordinierte, divergente biologische Abläufe in uns. Am Beginn einer Erkrankung steht immer das „Wegbrechen“ des Vagus.
Der Zugang zum autonomen Nervensystem, also der Weg in die Synchronisation des Vegetativums, ist durch einen durch Sicherheit und Wohlbefinden geleiteten Prozess der Resynchronisation unserer rhythmisch ablaufenden Funktionsprozesse möglich. Den „Zentralschlüssel“ dazu finden wir in unserer Atmung, denn sie ist es, die den Vagus tonisiert.
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