01.12.2020 | editorial
Psychotherapeutische, psychiatrische und psychosoziale Versorgung von Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung
Erschienen in: Psychotherapie Forum | Ausgabe 3-4/2020
Einloggen, um Zugang zu erhaltenAuszug
Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) zählen in der psychiatrischen, psychotherapeutischen und psychosozialen Versorgung zu einer häufig anzutreffenden und nicht leicht adäquat zu behandelnden Gruppe von Patient*innen (Fiedler 2018). Das Hauptmerkmal der BPS wird nach dem Diagnostischen und Statistischen Manual psychischer Störungen (DSM) als „ein tiefgreifendes Muster von Instabilität in zwischenmenschlichen Beziehungen, im Selbstbild und in den Affekten sowie von deutlicher Impulsivität (APA 2013, S. 735)“ beschrieben. Mehrere Langzeitstudien zeigen, dass die borderline-spezifischen Symptome im Laufe des Lebens abnehmen (vgl. Alvarez-Tomás et al. 2017; Grilo et al. 2000; Paris und Zweig-Frank 2001; Zanarini et al. 2012; Zeitler et al. 2018). Trotz dieser positiven Befunde weisen die Betroffenen im Langzeitverlauf dennoch starke Beeinträchtigungen in den Bereichen ihres psychosozialen Funktionsniveaus, ihrer somatischen Gesundheit sowie ihrer beruflichen und sozialen Integration auf, die sich zumeist als sekundäre Krankheitsfolgen darstellen und sich negativ auf die Lebenszufriedenheit und gesellschaftliche Teilhabe auswirken. …Anzeige