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22.12.2020 | Originalien
Prophylaxe Beckenboden
Erschienen in: Journal für Urologie und Urogynäkologie/Österreich | Ausgabe 1/2021
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Der Beckenboden, als funktioneller Muskel, ist nicht nur für die Funktion der Unterbauchorgane verantwortlich, sondern beeinflusst auch maßgeblich die Körperhaltung. Eine geschwächte Muskulatur hat daher weitreichende Auswirkungen. Abgesehen vom Inkontinenzsyndrom, das die Lebensqualität merklich beeinflusst, kann eine schwache Beckenbodenmuskulatur auch Rückenschmerzen auslösen. Es gibt Hinweise, dass viele Schmerzsyndrome in einer engen Beziehung zu Faszien und Muskeln des Beckenbodens stehen. Die eingesetzten Medikamente haben oft viele Nebenwirkungen. Präventive Maßnahmen sind daher lange vor dem Eintreten der Beschwerden sehr empfehlenswert, zumal die Muskulatur im Alter schon aus physiologischen Gründen schwächer wird. Neben einer – unter physiotherapeutischer Anleitung durchgeführten – Gymnastik gibt es auch die „pulse magnetic stimulation“ (PMS). Diese Therapieform ist weit weniger bekannt, wirkt aber sehr effektiv auch auf die Rückenmuskulatur und die Körperbalance. Die Compliance ist dabei, wie in Studien bewiesen werden konnte, weit höher als beim herkömmlichen Beckenbodentraining. Ein regelmäßiges Training der Beckenbodenmuskulatur ist nicht nur eine wichtige Maßnahme zur Prävention, sondern sorgt auch für Wohlbefinden im sog. „core strength“.
Das Problem Beckenboden betrifft Frauen und Männer gleichermaßen und ist daher auch gesundheitspolitisch von Bedeutung.