Untersuchung zur Raumwahrnehmung und Haltungsregulation bei Patienten mit idiopathischer Skoliose

 

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Zusammenfassung

Fragestellung: Die Ätiologie der idiopathischen Skoliose ist ungeklärt. Eine in der Literatur diskutierte pathogenetische Vorstellung geht von einer primär neurogenen Störung der Haltungsregulation aus, die dann sekundär zur Veränderung der Wirbelsäule führt. In der vorliegenden Arbeit sollten Einzelfunktionen der Haltungsregulation bei Patienten mit idiopathischer Skoliose durch neurophysiologische Unlersuchungsmethoden untersucht und mit einem Normalkollektiv verglichen werden.

Methode: Es wurden so bei 28 Patienten die Körperschwankungen im aufrechten Stand unter verschiedenen Reizbedingungen mit Hilfe einer Kraftmeßplatte untersucht. Damit konnte sowohl der efferente Teil der Haltungsregukition als auch die Gewichtung der beteiligten Sinnessysteme untersucht werden.

Durch Registrierung der Augenbewegungen (ENG) war es möglich, die Funktion des zentral vestibulären Systems und des Archicerebellums zu untersuchen. Des weiteren wurde durch die Bestimmung der subjektiven visuellen Vertikale die optokinetische Leistungsfähigkeit von Skoliosepalienten überprüft.

Ergebnisse: Es zeigte sich, daß bei keinem der neurophysiologischen Untersuchungsverfahren eindeutig pathologische Befunde von Skoliosepatienten gegenüber einem Normalkollektiv gefunden werden konnten.

Schlußfolgerung: Es ist nicht als wahrscheinlich zu betrachten, daß die idiopathische Skoliose durch eine Störung der Haltungsregulation verursacht wird.

Abstract

Question: Etiology of idiopathic scoliosis is unknown. In literature a primarily neurogenic dislurbance of postural regulation is discussed with subsequent changes of the spine. In the present paper, individual funetions of postural regulation in patients with idiopalhic scoliosis were examined by neurophysiologic investigations and compared to a normal population.

Method: The body sway of 28 patienls was investigated in upright position under various testing conditions by means of a force mcasuring platform, allowing examination of the efferent part of postural regulation as well as the sensory systems involved.

Regtstration of the eye movements (ENG) made it possible to investigate the function of the vestibulo-cerebellar system. Furthermore the optokinelic capability of scoliotic patients was tested by determination of the subjective visual vertical (SVV).

Results: It turned out that none of the neurophysiologic test procedures showed clearly pathological findings in scoliotic patients as compared to a normal population.

Conclusion: It has not to be considered as probable that idiopalhic scoliosis is caused by a disturbance of postural regulation.